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Die Bayer-Aktie nach der Gewinnwarnung: Kaufen, verkaufen oder halten?

Bayer Crops
Foto: Bayer AG

Am vergangenen Freitag berichtete die Bayer AG (WKN: BAY001) über Verkaufsrückgänge bei Pflanzenschutzmitteln in Brasilien. Die Schwierigkeiten dort haben so große Auswirkungen auf den Konzern, dass sich die Ergebnisprognose für 2017 nicht halten lässt. So etwas wird im Börsianerdeutsch Gewinnwarnung genannt, und bei Bayer führte dies zu einem Kursrückgang von mehr als 4 %. Wie sollen Anleger jetzt darauf reagieren?

Was ist passiert?

Am 30. Juni veröffentlichte Bayer, dass der Bereich Crop Science (Saatgut) die Prognose für das Jahr 2017 anpassen muss. Grund dafür ist, dass die Ernte in Brasilien schlecht ausgefallen ist und somit die Lager mit Pflanzenschutzmitteln für den dortigen Markt noch üppig gefüllt sind. Diese schwächere Nachfrage wird das EBITDA, also den Gewinn aus dem operativen Geschäft, mit 300 bis 400 Millionen Euro belasten.

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Zusätzlich beeinträchtigte der für lange Zeit starke Euro die Geschäfte, weil dadurch Gewinne aus anderen Ländern in Euro weniger wert sind. Auch der Bereich Consumer Health, der rezeptfreie Medikamente verkauft, läuft schlechter als erwartet.

Diese Anpassungen werden auch auf der Konzernebene zu spüren sein und Umsatz und Ergebnis schmälern. Genauere Werte lieferte Bayer nicht. Die soll es erst Ende Juli mit dem Halbjahresbericht geben.

Warum kommt das an den Märkten nicht gut an?

Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Natürlich sind solche Gewinnwarnungen ärgerlich, aber sie können eben vorkommen, weil niemand in die Zukunft sehen kann. Trotzdem bleibt ein „Geschmäckle“, denn noch Ende April, zur Vorlage der Quartalszahlen, sprühte der Vorstand vor Optimismus und hob den Ausblick für den Konzern an. Das war gerade erst vor zwei Monaten.

Ein derartiges Hin und Her wird an der Börse nicht gerne gesehen. Und die „Strafe“ folgte dann ja auch auf dem Fuß mit einem Ausverkauf, der die Aktie um 4,15 % absinken ließ.

Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob der Vorstand die Geschäfte noch im Griff hat. Bei Bayer steht ja die Übernahme des Saatgutproduzenten Monsanto (WKN: 578919) für 66 Milliarden US-Dollar an, der mit Abstand größte Einkauf in der Firmengeschichte. Viele Anleger sorgen sich, dass sich die Bayer-Führung nur noch auf dieses Ziel konzentriert und der Rest des Geschäfts unter „ferner liefen“ rangiert.

Wie geht es mit Bayer weiter?

Meiner Meinung nach solltest du die Vorgänge in Brasilien nicht überbewerten, denn die Saatgutproduktion ist ein zyklisches Geschäft. Eine schlechte Ernte kann vorkommen und belastet dann eben einmalig das Ergebnis. Ich leite daraus keine generelle Schwäche oder dauerhafte Probleme in diesem Bereich ab.

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Im Gegenteil: Die Zahl der Menschen auf der Welt steigt immer weiter und diese wollen ernährt werden. Gerade unter diesem Aspekt macht der Monsanto-Erwerb Sinn. Der Kaufpreis von 66 Milliarden Dollar ist hoch, keine Frage. Aber wenn der Euro wie in den letzten Tagen weiter an Wert gewinnt, würde der Saatgutriese zumindest etwas günstiger werden.

Eine andere Bayer-Tochter macht dagegen große Freude, und zwar die Covestro AG (WKN: 606214). Bayer hatte das Kunststoffunternehmen im Oktober 2015 zu einem Ausgabepreis von 24,– Euro je Aktie an die Börse gebracht. Seither ging es steil bergauf: Am 3. Juli lag der Aktienkurs bei 63,71 Euro.

Bayer nutzte den gestiegenen Kurs immer wieder zu Aktienverkäufen: Zuletzt wurden in der vergangenen Woche 17,25 Millionen Aktien aus Bayer-Besitz zum Preis von 62,25 Euro je Aktie abgegeben – ein Bruttoerlös von 1,1 Milliarden Euro, der schon mal ins Monsanto-Sparschwein gesteckt werden kann. Bayer besitzt jetzt noch gute 40 % an Covestro.

Die Bayer-Aktie

Dem interessierten Anleger stellt sich nun die Frage, wie es mit der Bayer-Aktie weitergeht. Ohne Frage sind die Leverkusener in aussichtsreichen Branchen unterwegs. Das Produktportfolio bedient sowohl eine alternde Bevölkerung in den Industrieländern als auch wachsende Populationen in Schwellenländern.

Andererseits lasten die Gewinnwarnung und der Monsanto-Deal auf der Aktie. Aber beim kurzen Gedächtnis der Börsianer wird das erste wohl keine langanhaltenden Folgen haben.

Anders ist das bei der Übernahme, die voraussichtlich erst in einem halben Jahr abgeschlossen sein wird. Bayer wird einen Teil des Kaufpreises über eine Kapitalerhöhung finanzieren, was Aktionäre nicht gerne sehen, da die Anzahl der Aktien steigt und so der Anteil der einzelnen Aktie am Unternehmen sinkt.

Wer schon Bayer-Aktionär ist, muss meiner Ansicht nach keine Angst haben. Für einen Neueinstieg würde ich persönlich allerdings abwarten, ob es noch weiter sinkende Kurse gibt.

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Peter Roegner besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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