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Starinvestor warnt: Vorsicht bei diesen 3 Aktien!

Schokierter Mann vor rotem Chart
Foto: Getty Images

Rajiv Jain ist vielleicht nicht so bekannt wie Warren Buffett oder Carl Icahn. Was Schwellenländer betrifft genießt der gebürtige Inder aber einen hervorragenden Ruf. Er managte einen der größten Schwellenländer-Fonds der Welt für die Schweizer Bank Vontobel – mit durchschlagendem Erfolg.

Nachdem er die Bank Mitte 2016 verlassen hatte, folgten ihm viele Kunden: Vontobel verlor auf einen Schlag mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar an verwaltetem Kundenvermögen. Ein eindrucksvoller Vertrauensbeweis in seine Fähigkeiten!

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Es könnte sich also lohnen, diesem Mann genau zuzuhören. In einer Schweizer Zeitung habe ich ein höchst interessantes Interview mit ihm gefunden. Seiner Meinung nach ist unter anderem bei Nestlé (WKN:A0Q4DC), Procter & Gamble (WKN:852062) und der Allianz (WKN:840400) Vorsicht geboten.

Aktie 1: Die Nestlé-Aktie

Als Jain im Interview nach den Verlierern von morgen gefragt wird, antwortet der Starinvestor:

Die Lebensmittel- und Basiskonsumgüterbranche, also die Nestlés und Procter & Gambles dieser Welt, stehen unter enormem Druck. Sie verlieren Marktanteile an kleinere, unabhängige Anbieter, denn sie erreichen die jüngeren Kunden nicht mehr im selben Mass wie früher.

Er begründet diese negative Einschätzung mit der immer stärker werdenden Konkurrenz, insbesondere in den Schwellenländern, und in der Tatsache, dass junge Menschen weniger Wert auf bekannte Marken legen als das früher der Fall war.

Lass uns einen Blick in den Geschäftsbericht 2016 von Nestlé werfen und nachschauen, ob sich Jains düstere Vorhersagen bezüglich der Schwellenländer bereits bemerkbar machen oder nicht. Nestlé konnte in Asien und Afrika verglichen mit 2015 um 3,2 % wachsen. Eigentlich ganz ordentlich, oder?

Wenn wir aber bedenken, dass die Bevölkerung in Asien in den letzten 15 Jahren durchschnittlich um 1,2 % pro Jahr gewachsen ist und die Inflationsrate beispielsweise in China im Jahr 2016 bei 2,0 % lag, kann man zu folgendem Schluss kommen: Der Marktanteil von Nestlé ist im letzten Jahr bestenfalls konstant geblieben, da man nur mit dem Markt gewachsen ist.

Nestlé hat es also nicht geschafft, seinen Konkurrenten Marktanteile abzujagen. Für mich ein Indiz, dass Jain mit seiner Vorhersage bezüglich der stärker werdenden Konkurrenz in den Schwellenländern nicht so weit daneben liegt.

Nun möchte ich einen genaueren Blick auf den zweiten Teil seiner oben genannten Aussage werfen.

Aktie 2: Die Procter & Gamble-Aktie

Jain meint, jungen Menschen wären bekannte Marken nicht mehr so wichtig, wie das in der Vergangenheit der Fall war. Für den Konsumgüter-Riesen Procter & Gamble wäre das eine fatale Entwicklung. Denn in meinen Augen ist P&G ein Unternehmen, dass ganz massiv von der Bekanntheit seiner Marken profitiert. Man denke nur an Pampers, Gillette oder head & shoulders.

Das Marken-Beratungsunternehmen BrandTrust scheint Jains These zu untermauern. Auf die Frage, ob Marken immer mehr Menschen egal sind, antwortet ein Managing Partner des Unternehmens:

Das lässt sich nicht belegen. Doch den Verdacht, dass da aktuell etwas im Umbruch ist, hatten nicht nur wir. Der wurde uns auch von den Experten aus den Unternehmen selbst zugetragen.

Weiter meint er, dass Unternehmen, die sich nur auf die Macht der Marke verlassen, ohne wirklich ein mehr an Leistung zu liefern, damit zukünftig nicht mehr so gut fahren werden wie in der Vergangenheit. Procter & Gamble-Aktionäre sollten sich also ein paar Fragen stellen.

Ist die Pampers-Windel wirklich soviel besser als die Eigenmarke von DM? Kann ein Gillette-Rasierer nicht durch einen von Wilkinson ersetzt werden? Ist head & shoulders wirklich das beste Anti-Schuppen-Shampoo?

Ich denke daher, dass Rajiv Jain auch in diesem Punkt nicht weit daneben liegt!

Aktie 3: Die Allianz-Aktie

Auch was selbstfahrende Autos betrifft hat Jain einen Ratschlag für uns. Seiner Meinung nach wird es Gewinner und Verlierer geben.

Gewinner wird klar die Halbleiterindustrie sein. Bei Aktien von Autoversicherungen wäre ich hingegen etwas vorsichtiger.

Da ein selbstfahrendes Auto höchstwahrscheinlich keine Versicherung mehr benötigt, dürfte jedem klar sein, dass dieses Geschäftsfeld definitiv nicht von autonomen Fahrzeugen profitieren dürfte.

Im Jahr 2013 (eine aktuellere Statistik habe ich leider nicht gefunden, an den Marktanteilen dürfte sich aber nicht allzu viel geändert haben) war die Allianz Deutschlands größter Autoversicherer.

Marktanteil 2013 nach Bruttoprämien
Allianz                          13,6 %
HUK-Coburg Allg.                            5,7 %
AXA                            5,0 %
HUK-Coburg VVaG                            5,0 %
VHV                            4,5 %

Quelle: de.statista.com

Die Allianz-Aktie könnte damit zu den größten Verlieren unter den Versicherern gehören, wenn zukünftig immer öfter autonome Fahrzeuge auf unseren Straßen unterwegs sein werden!

Mein Fazit zu Jains Warnungen

Ich glaube, dass in allen drei Thesen von Jain mehr als nur ein Funken Wahrheit steckt. Da ich von allen drei genannten Unternehmen Anteile besitze, werde ich genauestens prüfen, wie negativ die Auswirkungen tatsächlich auf die jeweiligen Aktien sein könnten. Vielleicht solltest du das auch tun?

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Nestlé, Procter & Gamble und der Allianz. The Motley Fool besitzt Aktien von Nestlé.



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