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Finger weg von ProSiebenSat.1 und Deutsche Bank!

Erfolgreiches langfristiges Investieren beruht darauf, dass man Unternehmen mit soliden Geschäftsfeldern, gutem Management und idealerweise sogar mit einem Wettbewerbsvorteil, einer Art Buffettschen Burggraben, auswählt, den die Konkurrenz kaum bis gar nicht anknacksen kann. Top wird es, wenn es diese Unternehmen dann auch noch zu einem günstigen Preis abzugreifen gibt.

Letzteres mag momentan je nach Lesart vielleicht bei ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777) und der Deutschen Bank (WKN: 514000) gelten. Dennoch bezweifle ich, dass sich die Unternehmen für langfristige Investoren aktuell eignen. Warum erfährst du, wie üblich, wenn du am Ball bleibst.

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1) ProSiebenSat.1 Media

Tja, die letzte Woche war wohl eine der schwereren für Investoren des Medienunternehmens ProSiebenSat.1 Media. Auslöser war die Bekanntgabe des Unternehmens, dass die bis dato gültigen Prognosen im TV-Werbemarkt nicht eingehalten werden könnten. Dadurch rutschte die Aktie massiv ab. Günstige Einstiegsgelegenheit also?

Nein, meiner Meinung nach nicht. Auch wenn ich selbst stets ein Fan davon bin, kurzweiligen Prognosen nicht allzu viel Gewicht beizumengen, glaube ich, dass diese Prognose die beginnende Symptomatik für ein viel größeres Problem im Falle von ProSiebenSat.1 Media ist: das Aufkommen und die Verbreitung des Fernsehen 2.0 à la Netflix (WKN: 552484) und Amazon (WKN: 906866) Prime.

Zwar ist das klassische Fernsehprogramm noch immer das mit am meisten genutzte Medium, gerade in jüngeren Generationen genießt das Was-ich-will-wann-ich-will-Fernsehen aber immer größere Beliebtheit. Meiner Meinung nach ein gewichtiges Anzeichen für einen disruptiven Wandel innerhalb dieser Medienkonsumform, auch wenn der große Umschwung möglicherweise noch einige Jahre auf sich warten lässt. Das Hauptgeschäftsfeld des Unternehmens könnte daher massiv bedroht sein.

Leider kann ProSiebenSat.1 noch keine Erfolge in diesem Video on Demand-Segment verzeichnen, die auf nachhaltige und umfangreiche Wandlungsbereitschaft hindeuten, die ich für erstrebenswert halten würde. Der hauseigene Streamingdienst Maxdome liegt mit einem Marktanteil von 11 % nach wie vor weit hinter Netflix mit 17 % sowie Amazon Prime mit 32 % zurück, und dürfte als Nummer drei in Deutschland die noch hypothetischen Misserfolge im klassischen TV-Markt nicht kompensieren können.

2) Deutsche Bank

Auch die Deutsche Bank würde ich aktuell eher meiden. Die Gründe für diese Abneigung sind allerdings andere, als bei ProSiebenSat.1 Media und liegen nicht in erster Linie in einem disruptiv bedrohtem Geschäftsfeld.

Nein, bei dem Geldhaus sehe ich das Problem größtenteils im Management. Fast unvorstellbar hohe Manager-Boni für die Leistungen der letzten Jahre und vier (!) Kapitalerhöhungen seit dem Jahre 2010 sind die traurige Bilanz, die die Deutsche Bank vorzuweisen hat. Hinzu kamen selbstverständlich noch diverse Rechtsstreitigkeiten sowie miese Ergebnisse im Investment Banking. Auch wenn die Bank sich bemüht, die Baustellen anzupacken und zu beseitigen, ist das leider die (zugegeben pessimistische) Ergebnissicht, die es festzuhalten gilt.

Das lässt mich wiederum noch nicht sonderlich euphorisch in die weitere Zukunft des Geldhauses blicken, weshalb ich persönlich die Finger von der Aktie lassen würde. Erst, wenn das Management nachhaltig beweist, dass gängige Problemfelder nachhaltig beseitigt sind und man nicht lediglich auf eine schnelle, erlösende Zinswende hofft, würde ich die Papiere wieder genauer unter die Lupe nehmen. Momentan würde ich aber definitiv noch nicht auf einen allzu schnellen Wandel wetten.

Nicht meine Favoriten im DAX

Beide Unternehmen haben aktuell, beziehungsweise schon seit einiger Zeit, ihre Probleme, daher sollten die Unternehmen meiner Meinung nach nicht unbedingt die favorisierten DAX-Werte für langfristige Investoren sein.

Natürlich habe ich mich hierbei eher auf die Problemfelder gestürzt, als auf die möglicherweise positiven vorhandenen Ansätze hinzuweisen. Aber letztendlich glaube ich, dass diese Probleme so gravierend sind, dass Investoren zumindest skeptisch auf die Papiere blicken sollten.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Netflix.



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