SpaceX nimmt Boeing das Geschäft mit militärischen Space Shuttles weg
Diesen Monat lautet der Punktestand Boeing (WKN:850471) 5: SpaceX 1. Warum grinst SpaceX dann so und warum hat Boeing solche Sorgen?
Am 7. September startete der X-37B-Raumtransporter von Boeing vom Cape Canaveral mit seiner fünften Mission für die US Air Force. Dich interessiert vielleicht, um welche Mission es sich dabei handelt, aber das ist streng geheim. Zum ersten Mal überhaupt hatte Boeing, dass die X-37B bebaute, keinen Einfluss auf den Start des Raumschiffes.
Dies könnte der Beginn eines schlechten Trends sein.
Vor dem Start
Bei den vorherigen Starts war die X-37B an Bord der Atlas-5-Trägerrakete gewesen, die von Boeing und seinem Partner bei United Launch Systems, Lockheed Martin (WKN:894648) betrieben wurden, gestartet. Diesen Monat erhielt jedoch SpaceX von der US Air Force den Zuschlag für den Start des X-37B.
Diese Nachricht ist an und für sich kein totaler Schock. SpaceX und die United Launch Alliance sind seit einigen Monaten im Klinsch, seitdem die Luftwaffe SpaceX zertifiziert hat, um Nutzlasten für sie in den Weltraum zu befördern. In einem bemerkenswerten Aufeinandertreffen im Mai 2016 bot SpaceX gegen das Joint Venture von Boeing und Lockheed um das Recht, einen GPS-Satelliten für die Luftwaffe zu starten. SpaceX bot 82,7 Millionen US-Dollar, was 40 % weniger als der beste Preis dessen war, was die Luftwaffe erhofft hatte, von der ULA zu bekommen. Damit gewann SpaceX den Vertrag. Die Chancen stehen gut, dass SpaceX bei ähnlich guten Angeboten weitere Aufträge bekommen wird.
Das Interessante bei dieser Sache ist aber, dass man der ULA dieses Mal anscheinend gar nicht die Möglichkeit eingeräumt hatte, ein Konkurrenzgebot abzugeben. In einer Erklärung der ULA wurde bestätigt, dass sie nicht die Möglichkeit hatte, für diese Mission mitzubieten.
Auf eine Frage von Reuters weigerte sich die Luftwaffe, die Geschichte von Boeing zu bestätigen, dass die Air Force den Vertrag direkt an SpaceX gegeben habe. Aber wenn diese Geschichte stimmt, würde das bedeuten, dass SpaceX die ULA dieses Mal nicht wirklich unterboten hat. Da die ULA und SpaceX die beiden einzigen Unternehmen sind, die für den Start von nationalen Sicherheitsmissionen zertifiziert sind und die ULA nicht mitbieten dürfte, wäre der Vertrag standardmäßig an SpaceX vergeben worden.
Was das für Boeing und Lockheed Martin bedeutet
Die große Frage lautet jetzt: Warum? Nach Angaben der Air Force ist der Hauptgrund für die Zulassung von SpaceX und der ULA, dass beim Start der Satelliten flexible und reaktionsschnelle Optionen verfügbar seien. Ein sekundäres Ziel ist sicher die Senkung der Kosten, indem SpaceX und die ULA gezwungen werden, sich gegenseitig zu unterbieten. Wenn es das ist, was damit erreicht werden soll, warum sollte die Air Force nicht auch ein Angebot der ULA einholen?
Liegt es vielleicht daran, dass die Air Force bereits weiß, dass die ULA preislich nicht mit SpaceX konkurrieren kann? Oder liegt die Antwort vielleicht in der kreativen Verwendung des Satzes “hatte nicht die Gelegenheit” durch die ULA. Vielleicht wollte die USL damit auch sagen, dass sie nicht die Möglichkeit oder Fähigkeit hatte, mit den Preisen von SpaceX mitzuhalten und sich daher dazu entschlossen hatte, überhaupt nicht mitzubieten.
So oder so, da schon bald mehr als ein Dutzend Verträge zur Ausschreibung stehen, sieht es für Boeing und Lockheed nicht gut aus. Ob die Air Force glaubt, dass die ULA nicht mit SpaceX konkurrieren kann oder ob die ULA das selbst von sich sagt, es sieht so aus, als könnte die ULA jede Menge Geld verlieren, das stattdessen in die Tasche von SpaceX fließen wird.
Nach dem erfolgreichen Start der X-37B hat SpaceX seine Falcon-Rakete wieder erfolgreich am Cape Canaveral gelandet. Das wäre dann das sechzehnte Mal. Aktuell sieht es so aus, dass SpaceX 16 wiederverwendbare Raketen erfolgreich landen konnte und Boeing und Lockheed keine.
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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Rich Smith auf Englisch verfasst und am 23.09.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.