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Ripple, IOTA, Cardano: Welches ist die beste Blockchain und wo liegen die Anwendungen?

Ripple Bitcoin Litecoin Ethernet Chart
Foto: Getty Images

Wer an Kryptowährungen denkt, denkt meist an Bitcoin. Kryptowährungen an sich sind aber recht substanzlos und bergen die Gefahr herber Verluste. Hinter Kryptowährungen steckt aber die Blockchain bzw. deren Weiterentwicklung, die erst Anwendungen mit Substanz möglich machen. Wer hat die beste Blockchain, und wer wird sich durchsetzen können?

2017 war das Jahr der Kryptowährungen

Der Bitcoin war bei weitem nicht die erfolgreichste Kryptowährung in 2017, sondern Ripple mit einem Plus von 36.000 %. Ripples Marktkapitalisierung beträgt 112 Mrd. US-Dollar, während der führende Bitcoin noch mehr als doppelt so hoch bei 255 Mrd. US-Dollar liegt (beide Kurse vom 03.01.2018).

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Kurz zur Blockchain: Die Blockchain ist eine ewig lange Kette (engl. chain), der immer wieder neue Informationen (engl. blocks) hinzugefügt werden. Jeder Block enthält dabei typischerweise einen kryptographisch sicheren Fingerabdruck des vorhergehenden Blocks, einen Zeitstempel und Transaktionsdaten. So entsteht quasi ein riesiges digitales Kassenbuch.

Aber die Blockchain ist tatsächlich schon wieder veraltet. Es gibt nämlich mindestens zwei entscheidende Limitierungen, die Bitcoin unser Geld nicht ersetzen lassen können. Die eine ist Skalierbarkeit: Bitcoin schafft nur 6–7 Transaktionen pro Sekunde und ist damit meilenweit von üblichen Transaktionsraten aus der Finanzwelt entfernt.

Dann ist da noch das sogenannte Mining. Bitcoin-Mining ist ein Prozess, bei dem Rechenleistung zur Transaktionsverarbeitung, Absicherung und Synchronisierung aller Nutzer im Netzwerk zur Verfügung gestellt wird. Dabei werden neue Bitcoins als Bezahlung für das Mining generiert.

Andere können es besser, und es scheint, als wären viele Bitcoin-Besitzer dabei, ihr Vermögen auf andere Kryptowährungen mit mehr Potenzial umzuschichten.

Ripple: Fokus auf Bankensektor

Eine Alternative zu Bitcoin ist Senkrechtstarter Ripple. Anders als Bitcoin basiert Ripple nicht auf der Blockchain und braucht auch kein kostspieliges Mining. Während Bitcoin versucht, ein neues, digitales Geld zu werden und kläglich scheitert, überträgt Ripple das bestehende Geldsystem einfach auf seine Online-Währung XRP.

Alle Transaktionen werden dabei in einem öffentlichen digitalen Register aufgezeichnet. Dieses Register wiederum ist gleichzeitig auf allen Computern des Ripple-Netzwerkes gespeichert und damit fälschungssicher. Erst wenn sich zwei Teilnehmer ausreichend vertrauen, kann Geld überwiesen werden.

Vertrauen sich zwei Teilnehmer nicht ausreichend, baut das Netzwerk eine Vertrauenskette auf, indem eine dritte Partei gesucht wird, der beide vertrauen. So rieseln (engl. ripple) Bezahlungen durch das Netzwerk durch. Die interne Währung XRP gilt dabei als Brückenwährung für verschiedene Fiat-Währungen oder andere Kryptowährungen und als interne Verrechnungseinheit.

CNBC berichtete kürzlich, dass American Express (WKN:850226) und Banco Santander (WKN:858872) zusammenarbeiten, um den Geldtransfer zwischen den USA und Großbritannien zu beschleunigen. Beide wollen Ripple unabhängig vom Token oder der Kryptowährung XRP nutzen, um Geld in Sekunden über Grenzen hinweg ohne Kreditkarte zu transferieren. Damit kann man Fiatgeld ohne Kryptowährung dazwischen untereinander problemlos tauschen.

IOTA: Fokus auf Internet der Dinge

Die IOTA Foundation aus Berlin ist eine gemeinnützige Stiftung, die zum Ziel hat, den Zahlungsverkehr im Internet der Dinge (engl. Internet of Things, IoT) zu ermöglichen. Im IoT werden ständig Informationen von Sensoren, Geräten und allen anderen Maschinen ausgetauscht. Hier kommunizieren ausschließlich Maschinen mit Maschinen, tauschen Daten aus, führen anhand dieser Daten bestimmte Aktionen durch und bezahlen im Idealfall dann selbstständig.

Bei IOTA gibt es keine Blöcke und keine Kette mehr, sondern den sogenannten Tangle. Statt einer Kette von Blöcken handelt es sich hier um parallele Stränge in einem Netzwerk. Die Details, wie das funktioniert, sind recht komplex. Sehr wichtig jedoch ist, dass kein Mining stattfindet und damit keine Transaktionskosten anfallen.

Zudem ist das Problem der Skalierbarkeit gelöst: Da jede neue Transaktion den Sender dazu zwingt, zwei andere Transaktionen zu bestätigen, werden immer mehr Transaktionen bestätigt, wenn die Zahl der Sender ansteigt. Dies bedeutet, dass IOTA proportional mit der Anzahl von Transaktionen skaliert.

Mehr noch: Die Bestätigungszeiten der Transaktionen sind antiproportional zu der Anzahl an Transaktionen im Tangle. Je mehr Transaktionen, desto schneller wird jede Transaktion bestätigt. Genau das macht IOTA für das IoT so interessant, denn hier finden kleinste Zahlungen statt, die schnell und ohne Kosten ausgeführt werden müssen.

IOTA wird nur dann erfolgreich sein, wenn sich große Firmen an der Entwicklung von Anwendungen beteiligen. Der sog. Big Deal ist ein Projekt der IOTA Foundation mit dem Ziel, mehr Entwickler und Firmen insbesondere aus Asien auf IOTA aufmerksam zu machen und zu involvieren. Hierzu wurde diesen Schlüsselfirmen ein relevanter Betrag an IOTA unter Marktwert verkauft, und diese unterstützen im Gegenzug IOTA mit ihren Entwicklern, Ressourcen und Medienkontakten.

Erst im Dezember hat Bosch in IOTA investiert und bestätigt: „Die Investition in IOTA-Token, der erste Token-Kauf der Robert Bosch Venture Capital überhaupt, soll uns helfen, eng mit der Kryptostiftung zusammenzuarbeiten, um die Industrialisierung dieser spannenden Technologie zu erforschen.“

Cardano: Fokus auf Smart Contracts

Cardano wird oft als der Ethereum-Killer bezeichnet, da es vor allem um sogenannte Smart Contracts geht. Bei diesen werden bestimmte Handlungen vollautomatisch ausgelöst, wenn auf der Blockchain eine bestimmte Information eingegangen ist. Das Prinzip dahinter ist eine simple Wenn-Dann-Funktion.

Cardano geht die Sache sehr akademisch und demokratisch auf hohem Niveau an. Der Hauptgrund dafür ist, dass eine Brücke geschlagen werden soll zwischen Institutionen und Anwendern. Cardano arbeitet deshalb an einer Plattform, die die Interaktion von Protokollen unterschiedlichster Art aus der Welt der Kryptowährungen untereinander und von Protokollen der äußeren Finanzwelt interagieren lassen möchte.

Dafür soll die Speicherung verschlüsselter Metadaten zu jeder Transaktion erfolgen, die die Quelle und weitere Stammdaten eines Geldstromes ablegen. Gegenüber vertraulichen Stellen sollen diese zum Nachweis offengelegt werden können, ohne die Privatsphäre zu verletzen. Dabei möchte Cardano einen Mittelweg gehen zwischen der Offenheit gegenüber der öffentlichen Hand und dem Schutz der Privatsphäre der Teilnehmer im Netzwerk.

Darüberhinaus ist mit dem Ouroboros Mining Algorithmus kein kostenintensives und energieverschwendendes Mining mehr nötig und auch das Skalierungsproblem wurde gelöst.

Fazit

Ripple und IOTA gehen strategisch professionell vor, um durch kommerzielle zukünftige Anwendungen den Markt für Finanztransaktionen bzw. IoT zu beherrschen. Cardano ist sehr akademisch aufgestellt, wodurch die Frage berechtigt ist, ob sie sich bei kommerziellen Anwendungen von Smart Contracts gegen Ethereum behaupten können.

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Stefan Graupner ist in IOTA investiert. The Motley Fool empfiehlt American Express.



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