Darum ist die Aktie von CompuGroup Medical um 11 % eingebrochen

Auweia, ein Neuntel des Börsenwerts einfach weg an einem Tag. Was ist da los bei CompuGroup Medical (WKN:543730) und was können Anleger jetzt noch erwarten? Ich habe hier die wichtigsten Informationen zu Aktie und Unternehmen kompakt zusammengestellt.
Das ist passiert
CompuGroup hatte sich seit Oktober 2017 gut entwickelt. Grund war die Zulassung durch die staatliche gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) im Zusammenhang mit der Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens. Da lockt großes Zusatzgeschäft und die Anleger haben sich große Illusionen gemacht.
Aber offenbar wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Statt einem Umsatzsprung von etwa 600 Mio. Euro im Jahr 2017 auf über 800 Mio., wie von vielen Analysten geschätzt, erwartet das Management jetzt in einem aktualisierten Ausblick höchstens 730 Mio. Das bedeutet zwar immer noch einen Anstieg von bis zu einem Viertel bei einer erhöhten operativen Marge, aber die Anleger reagierten verschnupft.
Na und?
Sowieso waren etwa Analysten von Baader und Commerzbank etwas skeptischer eingestellt, nachdem im Dezember bekannt wurde, dass es Verzögerungen beim Ausrollen der Telematiklösung gab. Zwar sollten viele Umsätze, die 2017 nicht mehr realisiert werden konnten, jetzt im ersten Quartal hereinkommen, aber ganz so schnell wie erhofft geht es dann doch nicht.
Zumindest stellte die gematik kürzlich fest, dass die vieldiskutierten Prozessor-Schwachstellen Spectre und Meltdown keine Gefahr für die mit starken Mechanismen abgesicherte Telematikinfrastruktur darstellt. Keine Querschüsse von dieser Seite also.
Und jetzt?
CompuGroup braucht vielleicht noch ein Jahr mehr, bis sie die Umsatzschwelle von einer Milliarde Euro überschreitet, aber grundsätzlich handelt es sich hier um ein grundsolides, innovatives und profitables Unternehmen mit guten Wachstumsaussichten. Die Korrektur von 11 Prozent ist zwar schmerzlich, aber letztlich nur eine Rückkehr auf das gute Niveau von Juni 2017.
Der Konzern ist jetzt (24.01.) immer noch stolze 2,8 Mrd. Euro wert, was im Vergleich zum Eigenkapital (etwa 260 Mio. Euro Ende 2017) und dem Umsatz immer noch teuer ist, zumal auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei einem angenommenen Nettogewinn von 100 Mio. Euro für 2018 mit 28 recht ambitioniert erscheint. Ich denke, dass langfristig orientierte Anleger schon eine positive Rendite erwirtschaften können, aber super attraktiv erscheint mir selbst das um 11 % reduzierte Niveau nicht.
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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.