113 Mrd. US-Dollar: Warum ich die Strategy-Aktie nie kaufen werde

Eine Bitcoin-Münze liegt auf einem Chart des BTC-Preises
Foto: Karolina Grabowska via Pexels

Strategy (WKN: 722713) ist kein gewöhnliches Softwareunternehmen mehr, seit CEO Michael Saylor im Jahr 2020 die strategische Wende vollzog und massiv Bitcoins kaufte.

Perspektivisch war das ein Volltreffer, denn aus einer kleinen Softwareschmiede mit wenig Wachstumspotenzial ist ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 100 Milliarden US-Dollar geworden. Allerdings ist der Aktienkurs von Strategy eng mit dem Preis von Kryptowährungen verknüpft.

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Als weltweit größter Halter von Bitcoins ist es ein Symbol für die Verschmelzung von Technologie und Spekulation. Und genau aus diesem Grund werde ich diese Aktie niemals kaufen. Es gibt aber noch weitere Punkte, die mich von einem Kauf abhalten.

Der extreme Hebel birgt ein massives Risiko

Da ist zum einen die Tatsache, dass Strategy als aggressiver Käufer auf dem Markt für die digitale Währung Bitcoin agiert. Mit aggressiv meine ich unter Einsatz von Fremdkapital und ständigen Kapitalerhöhungen. Das Unternehmen ist also hoch verschuldet, was bei stark schwankenden Vermögenswerten wie Bitcoin gefährlich ist.

Fällt beispielsweise der Preis des Bitcoin deutlich, drohen Nachschusspflichten. Es entstehen Druck auf die Bilanz und potenziell existenzielle Risiken. Dieser Hebel mag für spekulative Trader verlockend sein, für langfristig orientierte Anleger ist er jedoch ein Alptraum.

Bislang funktioniert das System gut, vor allem weil der charismatische Gründer noch immer viele Investoren von seiner Idee überzeugen kann. Doch welchen Mehrwert bietet ein Geschäftsmodell, dessen Kern das Kaufen und Halten von Bitcoins ist?

Genau diesen Prozess kann jeder Kleinanleger auch für sich durchführen, nur mit einem potenziell geringeren Risiko. Warum also in Strategy investieren?

Gut, auch an der Börse gibt es mit den Asset Managern Geschäftsmodelle, die eigentlich für Anleger nur wenig Mehrwerte bieten und trotzdem profitabel sind. Auch hier kann im Grunde jeder Anleger das Gleiche tun und trotzdem nutzen viele ihre Dienste. Sie verdienen auch gutes Geld, wobei sie durch die Revolution der passiven Investments zusätzlich unter Druck geraten.

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Strategy verdient jedoch kein Geld damit, Bitcoins für andere zu verwahren. Sie verdient an der potenziellen Wertsteigerung. Es gibt noch mehr, was mich stört.

Korrelation mit Bitcoin ist kein Diversifikationsvorteil im Geschäftsmodell von Strategy

Da ist zum Beispiel noch die Tatsache, dass Bitcoin in realen Depots eine mögliche Diversifikation darstellt. Er ist derzeit der einzige Vermögenswert, der praktisch unkorreliert zu allen anderen ist. Eine Beimischung könnte also das Risiko bei gleicher Rendite reduzieren.

Strategy ist jedoch nicht ausgewogen, sondern eine gehebelte Wette. In schwachen Krypto-Phasen fällt die Aktie schneller und härter als der Bitcoin selbst. 

Wenn ich an Bitcoin glaube, kaufe ich Bitcoin. Wenn ich an Software glaube, kaufe ich Unternehmen wie Adobe (WKN: 871981), Salesforce (WKN: A0B87V) oder ServiceNow (WKN: A1JX4P) – mit einem bewährten Geschäftsmodell, echten Kunden und stetig wachsendem Cashflow. Aber es gibt auch Dinge, die ich am CEO nicht mag.

Ein Management, das nicht im Interesse konservativer Investoren handelt

Michael Saylor ist zweifellos ein charismatischer Visionär. Aber ich würde ihn nicht in eine Reihe mit den großen Tech-Genies wie Jeff Bezos, Elon Musk, Mark Zuckerberg, den Page-Brüdern oder Jack Dorsey stellen. 

Schließlich hat er den Bitcoin nicht erfunden. Ich würde ihn eher als Bitcoin-Kapitalisten bezeichnen, der bereit ist, für eine Überzeugung das ganze Unternehmen aufs Spiel zu setzen. Das mag bewundernswert klingen – ist aber aus Investorensicht hoch riskant.

Anstatt Kapitalrücklagen zu bilden, Dividenden zu zahlen oder Reserven für Krisenzeiten anzulegen, pumpt Strategy jeden freien Dollar (und mehr) in den Bitcoin. Eine ausgewogene Kapitalallokation sieht für mich anders aus, Shareholder Value auch.

Realitätsferne Bewertung der Strategy-Aktie

Nicht zuletzt ist auch die Bewertung von Strategy realitätsfern. Mehr als 100 Milliarden für ein Unternehmen, das keine 500 Millionen Umsatz macht, ist betriebswirtschaftlich kein guter Preis. 

Und auch substanziell wird ein Aufschlag bezahlt. Der Buchwert liegt bei rund 32 Mrd. US-Dollar, inklusive Mezzanine bei 44 Mrd. US-Dollar. Und auch bei den stillen Reserven gibt es Aufschläge. 

So beläuft sich der Wert der etwas mehr als 550.000 Bitcoins auf knapp 58 Mrd. US-Dollar, also quasi nur rund die Hälfte der Marktkapitalisierung. Warum tun Investoren das?

Ein Grund dafür könnte sein, dass Investoren massiv nach Wegen suchen, in diesen Markt einzusteigen. Und Strategy ist einer der wenigen Marktteilnehmer, der diese Lücke im großen Stil schließt.

Das heißt aber nicht, dass es so bleiben wird. Es werden noch weitere Player in den Markt einsteigen, so wie Gamestop (WKN: A0HGDX). Die Markteintrittsbarrieren sind niedrig. Es gibt auch keinen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil, keinen technologischen USP, kein proprietäres Produkt, das Kunden langfristig bindet.

In Wahrheit ist die Strategie also austauschbar – und genau das ist ein erhebliches Risiko in diesem Marktumfeld. Lassen wir den Bitcoin erst einmal stark einbrechen. Am besten deutlich unter dem durchschnittlichen Strategy-Kaufkurs von etwas über 68.000 US-Dollar. Dann könnte die Vision in einem Desaster enden.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Adobe, Salesforce und ServiceNow. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Adobe und Salesforce.com.



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