Aurelius und Zalando: Meine 2 aktuellen Favoriten nach dem Crash
Jetzt ist es soweit, Dow Jones, DAX, Nikkei und der Rest der globalen Börsen erleben schwarze Tage. Einzelne Titel sind von Freitag bis Dienstagmorgen bereits deutlich zweistellig abgestraft worden.
Niemand weiß, ob das so weitergeht, aber Fakt ist, dass sich in den wenigen Tagen an den meisten Unternehmen so gut wie nichts fundamental geändert hat, sie sind bloß günstiger geworden. Besonders attraktiv sind jetzt meiner Ansicht nach die Aktien von zwei deutschen Unternehmen, die noch viel Wachstumspotential haben.
Mit Aurelius (WKN:A0JK2A) setzt man auf sehr talentierte Private Equity-Manager und bekommt dafür eine gigantische Dividende, Zalando (WKN:ZAL111) bietet einen Zugang zu dem jahrzehntelangen Wachstumsmarkt Internethandel.
Aurelius: Die Dividende ist riesig und das Geschäftsmodell weiterhin attraktiv
Gerade habe ich gesehen, dass am Dienstagmorgen einige Aurelius-Aktien zu einem Kurs von exakt 50 Euro den Besitzer gewechselt haben. Ich nehme an, die Charttechniker werden ihren Spaß an dieser Sache haben, ich betrachte aber lieber, was das eigentlich für die fundamentale Bewertung der Aktie bedeutet.
Es ist selten, dass man die Dividendenrendite perfekt im Kopf ausrechnen kann, da Aurelius dieses Jahr aber 5 Euro ausschütten will, ist klar, dass zu 50 Euro je Aktie eine Dividendenrendite von 10 % ergattert wurde. Das bekommt man aber nicht von einem schwachen Unternehmen, das sich außer seiner Dividende nicht viel leisten kann, sondern von einem erfolgreichen Private Equity-Unternehmen, das noch viel Wachstumspotential hat.
Die Baader Bank schätzte kürzlich sogar, dass die Dividende im Jahr 2019 auf 5,50 Euro und in 2020 auf 6 Euro steigen wird. Das würde jahrelang riesige Dividenden bedeuten, auch wenn letztendlich viel davon abhängen wird, wie erfolgreich Aurelius beim Verkauf sanierter Beteiligungen ist.
Die aggressive Short-Attacke, mit der Aurelius im Frühjahr 2017 zu kämpfen hatte, mag einigen noch schlecht in Erinnerung geblieben sein, aber die Anschuldigungen haben sich als ziemlicher Schwachsinn erwiesen, und Aurelius konnte seitdem große Erfolge vermelden.
Zalando: Das holt niemand mehr ein
Viele Anleger meiden Zalando, weil sie der Meinung sind, dass der deutsche Internet-Modehändler trotz seiner Position als europäischer Marktführer früher oder später doch noch von Amazon eingeholt wird. Das ist theoretisch möglich, schließlich ist Amazon ein absolutes Schwergewicht, das operativ unglaublich viel stemmen kann.
Auch meiner Ansicht nach kann es gut sein, dass Amazon sein Textilangebot weiter ausbaut, aber Zalando dürfte deshalb noch lange nicht in Gefahr sein. Die Modebranche ist zu komplex, zu saisonal und mit zu vielen verschiedenen Einzelteilen und Retouren verbunden, als dass man solche Kapazitäten nach Belieben aufbauen könnte.
Zalando hat hier nämlich einen wirklichen Vorsprung. Das Unternehmen hat ein hervorragendes Warenmanagement und eine leistungsfähige Logistik aufgebaut. Das Einkaufserlebnis ist reibungslos. Außerdem ist das Angebot unvorstellbar breit, Damen haben aktuell fast 100.000 verschiedene Kleidungsstücke zur Auswahl, Männer immer noch ein Stück mehr als die Hälfte davon.
Mit all diesen Wettbewerbsvorteilen ist Zalando ein deutlicher Marktführer und dürfte in Europa die Plattform für Kleidung schlechthin werden. Das und die Tatsache, dass der Onlinehandel noch ein überschaubarer Teil des Modehandels ist, sind eine gute Grundlage, um noch Jahrzehnte stark wachsen zu können. Deshalb ist die Zalando-Aktie, nachdem sie sich wieder weiter von der 50 Euro-Marke entfernt hat, meiner Ansicht nach noch viel attraktiver.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Anmerkung der Redaktion: Ursprünglich wurde Amazon im Disclosure ausgelassen. Dies wurde mit einigen Tagen Verzug nachgeholt. The Motley Fool bedauert den Fehler.
Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon. The Motley Fool empfiehlt Zalando.