3 Gründe, warum keine Aktien von BMW, Daimler und VW in meinem Depot liegen
Der Automobilbranche stehen ohne Zweifel aufregende Jahre bevor. Neue Technologien und die Umstellung auf Elektromobilität und eine Vielzahl neuer Konkurrenten sorgen dafür, dass der Markt in einigen Jahren von anderen Unternehmen dominiert werden könnte, als wir es gewohnt sind.
Hohe Gewinne spiegeln Entscheidungen der letzten Jahre wider
Auf den ersten Blick scheint es der Automobilbranche nie besser gegangen zu sein. Die Absatzzahlen von BMW (WKN:519000), Daimler (WKN:710000) und VW (WKN:766403) steigen seit Jahren und die Gewinne sprudeln. Doch der Schein trügt, denn der momentane Erfolg beruht auf Entscheidungen, die bereits vor vielen Jahren getroffen wurden und basiert auf Technologien, die (zumindest in dieser Branche) keine Zukunft haben werden. Die Rede ist natürlich von Verbrennungsmotoren. In einer Branche, die für ihre langen Produktzyklen und ihren wenig ausgeprägten Anpassungswillen bekannt ist, können technologische Fortschritte die etablierte Ordnung schnell durcheinander wirbeln.
In den nächsten Jahren werden diese Konzerne vor enorme Herausforderungen gestellt. Bereits seit zwei Jahren bricht der Anteil der Dieselfahrzeuge an den Neuzulassungen immer weiter ein. Das bedeutet für die Konzerne, dass einer der traditionellen Gewinnbringer verschwinden wird. Zwar werden die Auswirkungen vorerst durch den steigenden Absatz von Ottomotoren kompensiert, doch ohne Diesel wird es schwierig sein, die strengen CO2-Vorgaben der EU zu erfüllen. Das führt dazu, dass die Konzerne, auch wenn sie noch krampfhaft an der alten Technologie festhalten, dazu gezwungen werden, Elektrofahrzeuge zu entwickeln, was in den nächsten Jahren etliche Milliarden an Investitionen notwendig macht.
Die Zahl der Startups steigt
Doch auch an anderer Stelle stehen der Branche Änderungen bevor, wie man sie eher aus der Technologiebranche kennt, denn es war wohl selten so einfach, einen neuen Automobilhersteller zu gründen, da die neuen Technologien noch keine klaren Gewinner haben. Insbesondere in den USA und China schießen die neuen Konkurrenten aus dem Boden und verfügen über großzügig bereitgestellte finanzielle Mittel, die nicht selten in die Milliarden US-Dollar gehen.
Ein Großteil dieser Hersteller wird früher oder später zwar wieder vom Markt verschwinden, da der Automobilmarkt auf Grund der hohen Investitionskosten dazu neigt, Größe zu belohnen. Einige von diesen werden es aber sicherlich schaffen, eigenständig zu bleiben und erfolgreich zu wirtschaften. Da der Markt insgesamt aber kaum wächst, wird das Wachstum der neuen Mitbewerber zwangsläufig zu Lasten der Großen gehen.
Finanzkräftige Technologiekonzerne drängen in den Markt
Doch selbst wenn es kein neu gegründetes Unternehmen schaffen sollte, den drei großen deutschen Herstellern den Rang abzulaufen, drohen weitere Probleme durch das Aufkommen autonomer Fahrzeuge. Meiner Ansicht nach hinken die deutschen Hersteller den amerikanischen Konkurrenten und insbesondere den amerikanischen Technologiekonzernen weit hinterher.
Noch gibt es keine vollautonomen Fahrzeuge, die in Serie gebaut und verkauft werden, doch wenn es soweit ist, könnte es die Branche enorm durcheinanderbringen, da sich das Nutzungsverhalten drastisch ändern könnte. Der Besitz eines Autos könnte zunehmend seltener werden und die Absatzzahlen der Hersteller bedrohen. Genau diese Unsicherheit dürfte meiner Ansicht nach in den nächsten Jahren die Aktienkurse der oben genannten Hersteller belasten, bis klar wird, wo diese in der neuen Welt des Automobils stehen werden.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.