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Die Boni der Deutschen Bank fressen seit Jahren die Kapitalerhöhungen auf

Mann im Anzug mit leeren Hosentaschen
Foto: Getty Images

Die Deutsche Bank (WKN:514000) machte im letzten Geschäftsjahr einen riesigen Verlust in Höhe von 735 Mio. Euro. Das ist ungefähr eine unglaubliche Viertelmilliarde mehr, als noch vor wenigen Wochen anhand vorläufiger Zahlen in Aussicht gestellt wurde. Man scheint bei der Deutschen Bank also sogar das Rechnen verlernt zu haben.

Jetzt könnte man denken, dass solche schlechten Ergebnisse und peinlichen Nachkorrekturen mit ein bisschen Demut einhergehen. Wer so denkt, kennt die Deutsche Bank allerdings schlecht. Dort ist man der Meinung, dass es jetzt schon längst wieder Zeit für Selbstbelohnung ist.

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Ein Blick auf die Verlässlichkeit, mit der die riesigen Kapitalerhöhungen der letzten Jahre verbrannt werden, ist ziemlich schockierend.

Die Gier kennt keinen Abbruch

Falls sich tatsächlich irgendjemand Sorgen um die Boni bei der Deutschen Bank gemacht hat, kann er aufatmen. Im Bericht über das letzte Geschäftsjahr lassen sich folgende Worte finden:

„Unsere Maßnahme 2016, den meisten unserer Führungskräfte keine individuelle variable Vergütung zu zahlen, konnten wir im Interesse der Bank so nicht wiederholen.“

Endlich kann sich die Bank also wieder Boni leisten. Dass diese Boni trotz Verlusten gezahlt wurden, ist ein Detail, dass bei der Deutschen Bank niemanden stört.

Die Boni-Zahlungen der Deutschen Bank interessieren Aktionäre, Öffentlichkeit und hin und wieder auch Politiker. Alle, die es genauer wissen wollen, können sich dann jedes Jahr bei Interesse durch dutzende Seiten lange Vergütungsberichte wälzen, um dann gegen Ende des Berichts ein paar nützliche Übersichtstabellen zu finden, die das Ausmaß der „leistungsbezogenen variablen“ Vergütung aufzeigen.

So stößt man dann für das Geschäftsjahr 2017 auf eine Boni-Summe von 2,2 Mrd. Euro (viele Medien berichteten von 2,3 Mrd. Euro, allerdings ist diese Summe eher eine Fehlinterpretation). Diese Summe hätte – wie jeder einfach im Kopf ausrechnen kann – bei Boni-Verzicht auf Konzernebene zu einem stattlichen Gewinn anstatt eines umfangreichen Verlusts geführt.

Die Kapitalerhöhungen werden von den Boni einfach aufgefressen

Da die Deutsche Bank in den letzten Jahren immer wieder Verluste schrieb, wurde das Eigenkapitalpolster immer geringer. Für eine Bank ist ausreichendes Eigenkapital so wichtig wie die Luft zum Atmen.

Das hieß, dass man immer wieder gezwungen war, sich an den Kapitalmärkten neues Geld zu beschaffen, was im Fall der Deutschen Bank zu einer massiven Verwässerung der bestehenden Aktionäre führte, und einer der Hauptgründe ist, wieso die Aktie nur noch einen kleinen Bruchteil ihres früheren Werts behalten konnte.

Nun würde man denken, dass in Zeiten hoher Verluste und dringender Kapitalmaßnahmen die Gürtel wirklich enger geschnallt werden, aber das ist keineswegs der Fall. Ein Blick auf die Summe der seit 2010 durchgeführten Kapitalerhöhungen sowie die seitdem gewährten Boni zeigt deutlich, dass das mühsam eingesammelte Kapital mit schockierender Verlässlichkeit fast nur für die gigantischen Boni-Zahlungen aufgewendet wurde.

Der einzige Grund, wieso aktuell die Summe der Kapitalerhöhungen noch ein gutes Stück höher als die Summe der Boni liegt, ist, dass im letzten Jahr im Zuge einer gigantischen Kapitalerhöhung 8 Mrd. Euro eingesammelt wurden.

Die sollten eigentlich als endgültiger Befreiungsschlag aus der Dauerkrise dienen. Die Deutsche Bank scheint sich aber alle Mühe zu geben, auch dieses Kapital in Form von Boni zu verpulvern. Der Kulturwandel lässt weiterhin auf sich warten.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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