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Darum würde ich die Deutsche Telekom-Aktie eher kaufen als die von United Internet

Tech-Aktien
Foto: Getty Images

Wenn du in Telekommunikationsaktien investieren willst, dann solltest du dir die Frage stellen, welches Geschäftsmodell besser ist. Das der Netzbetreiber, wie wir es bei der Deutsche Telekom (WKN:555750)-Aktie finden?

Oder das der Internetdienstleister, die keine oder nur wenig eigene Netze besitzen, wie beispielsweise United Internet (WKN:508903), besser bekannt als 1&1?

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Diese Vorteile hat United Internet

Im Gegensatz zur Deutschen Telekom betreibt United Internet kein eigenes Mobilfunknetz und nur ein vergleichsweise kleines Glasfasernetz für Highspeed-Internet.

Um seinen Kunden trotzdem Mobilfunkverträge und flächendeckend Festnetzanschlüsse bieten zu können, nutzt United Internet die Mobilfunknetze von Vodafone (WKN:A1XA83) und Telefónica Deutschland und die Glasfaser- bzw. DSL-Leitungen der Telekom.

In dieser Konstellation sehe ich vor allem einen großen Vorteil für United Internet: Man spart sich die extrem hohen Kosten für den Netzausbau. Zur besseren Veranschaulichung hier zwei Zahlen.

Deutsche Telekom – Investitionen Glasfasernetz 20154,0 Milliarden Euro
United Internet – Gebühren für die Netznutzung* pro Jahr0,6 Milliarden Euro

Quelle: Unternehmensangaben Deutsche Telekom / manager magazin

* nur Glasfaser, DSL und Festnetz

2017 dürften die Investitionen sogar noch höher gewesen sein. Denn die im letzten Jahr neu verlegten Glasfaserleitungen stellten einen neuen Rekordwert dar – über 40.000 km neues Glasfasernetz! Deshalb dürften die Investitionen 2017 auch ein gutes Stück über den vier Milliarden Euro aus 2015 liegen.

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United Internet hingegen muss sich nicht Hals über Kopf verschulden, um seinen Kunden Highspeed-Internet bieten zu können. Es bedient sich einfach an den Netzen der Telekom (Bundesnetzagentur sei Dank, dazu später mehr) und überweist dafür einen verglichen mit den Investitionskosten der Telekom überschaubaren Betrag nach Bonn.

Das Geschäftsmodell von United Internet ist damit nicht annähernd so kapitalintensiv wie das der Deutschen Telekom. So kann United Internet in andere Projekte investieren, weil nicht so viel Kapital für den Netzausbau gebunden ist. Außerdem spart man sich einige hundert Millionen Euro an Zinszahlungen, was das Konzernergebnis aufbessert und die Bilanz schont.

In meinen Augen stellt das weniger kapitalintensive Geschäftsmodell von United Internet daher einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber der Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland dar.

Mir ist das Risiko zu hoch

Müsste ich mich zwischen den beiden Geschäftsmodellen entscheiden, würde meine Wahl trotzdem auf die Deutsche Telekom fallen. Die Fremdnutzung der Leitungen, wie United Internet sie praktiziert, mag zwar weniger kapitalintensiv sein als der Eigenbetrieb.

Aber wie oben bereits angeschnitten regelt die Bundesnetzagentur, ob und zu welchen Bedingungen die Telekom ihre Leitungen anderen Unternehmen, wie beispielsweise 1&1, zur Verfügung stellen muss. Zwar scheint die Bundesnetzagentur nicht wirklich daran interessiert zu sein, am jetzigen Modell etwas zu ändern.

So definiert sie ihre Aufgabe im Bereich Telekommunikation wie folgt:

Dabei bleibt die Bundesnetzagentur den Zielen der Sicherstellung eines chancengleichen Wettbewerbs und der Förderung nachhaltig wettbewerbsorientierter Märkte verpflichtet.

Das hört sich erst mal gar nicht so schlecht an für United Internet. Denn ein chancengleicher Wettbewerb ist nur möglich, wenn die Telekom ihr Netz zu vernünftigen Konditionen zur Verfügung stellen muss. Mir persönlich ist dieses Risiko trotzdem zu hoch.

Damit meine ich nicht das Risiko, dass sich die Rahmenbedingungen für United Internet tatsächlich verschlechtern. Dieser Risikofaktor ist zwar vorhanden, aber es sieht eben nicht so aus, als wären die Eintrittschancen sehr hoch. Ich meine damit die verheerenden Folgen, falls dieser Risikofaktor unerwarteterweise doch eintritt.

Ohne die Nutzung von fremden Leitungen würde ein gewaltiger Teil der Umsätze und Gewinne von United Internet von heute auf morgen einfach wegfallen! Kurzum: Ohne die Nutzung fremder Netze ist United Internet nicht annähernd so viel wert wie aktuell! Hohe Verluste für die Aktionäre wären die Folge.

Übrigens bewertet United Internet dieses Risiko im 2017er Geschäftsbericht selbst als „Hoch“. Und zwar nicht nur die möglichen Auswirkungen, sondern entgegen meiner Einschätzung auch die Eintrittswahrscheinlichkeit.

Wie Charlie Munger mit Risiko umgeht

Im Buch The Complete Investor, ein Buch über Warren Buffetts langjährigem Geschäftspartner Charlie Munger, erklärt Autor Tren Griffin, dass Munger Risiken, deren Eintreten verheerende Folgen hat, meidet. Oder er versucht ihnen aus dem Weg zu gehen. Der Autor verwendet zur Veranschaulichung ein sehr einprägsames Beispiel.

Tren Griffin hatte vor einigen Jahren ein Stechen im Bizeps. Er wußte, dass es sich dabei um ein Anzeichen für einen Herzinfarkt handeln könnte. Eines Nachts wurde das Stechen so stark, dass er seine Frau bat, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Während der Fahrt ließ das Stechen nach. Er wollte wieder nach Hause fahren.

Er war doch jung und sportlich, das konnte kein Herzinfarkt sein! Bestimmt hatte er nur zu hart trainiert und eine Sehne verletzt! Ein Herzinfarkt unter diesen Umständen ist nicht sehr wahrscheinlich! Seine Frau lehnte ab und brachte ihn ins Krankenhaus. Dort stellten die Ärzte fest, dass es sich tatsächlich um einen kleinen Herzinfarkt handelte. Ein paar Tage später wurde er operiert.

Trotz der niedrigen Wahrscheinlichkeit, dass ein fitter Mann seines Alters einen Herzinfarkt erleidet, war es genau die richtige Entscheidung, dem Risiko Nichts tun aus dem Weg zu gehen. Weil es sich eben um ein Risiko mit schwerwiegenden Folgen handelte, auch wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit niedrig war.

So bewerte ich auch das Risiko der fremden Netznutzung im Geschäftsmodell von United Internet. Ich gehe dem Risiko aus dem Weg, in dem ich die Aktie nicht kaufe. Auch wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit nicht sonderlich hoch ist.

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Thomas Brantl besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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