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Es gibt zwei Arten, zu investieren: kompliziert oder erfolgreich.

Glühbirne, die für eine spannende Idee steht
Foto: Getty Images

Lieber Foolishe Investoren.

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

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Diese Wendung kommt mir immer mal wieder in den Sinn. Besonders häufig aber, als ich noch studiert habe, wenn ich mal wieder erfolglos stundenlang an einem Problem tüftelte, nur um am nächsten Tag beim Aufstehen eine total einfache Lösung dafür im Kopf zu haben.

Das Interessante dabei ist, wie verbreitet dieses Phänomen wirklich ist. Und wie sehr es die Menschheit daran hindert, effektivere Dinge zu tun.

Ein Beispiel dafür ist der MIT-Professor und mehrfach mit teilweise hoch dotierten Preisen ausgezeichnete Top-Krebsforscher Robert Weinberg:

Die Menschen davon abzuhalten zu rauchen hat einen erheblich größeren Effekt auf die Krebssterblichkeit als alles, das ich während meiner eigenen Lebenszeit hoffen könnte zu tun.

Dieser intelligente Mensch arbeitet an Wegen, Krebs zu heilen – obwohl ihm absolut bewusst ist, dass man das Krebsleiden an anderer Stelle, nämlich bei der Prävention, viel effektiver angehen kann, als er das tut.

Warum macht er das? Einfach, weil es komplexer und dadurch intellektuell herausfordernder ist. Und bestimmt auch, weil er dadurch mehr Anerkennung erzielt und wohl auch ein besseres Einkommen generiert.

Es ist also durchaus nachvollziehbar.

Wir Menschen entscheiden uns aber auch oft genug dafür, der Leichtigkeit des Seins zu entkommen, wenn es uns eigentlich überhaupt keine Vorteile bringt.

Zum Beispiel beim Investieren

Anleger neigen dazu, komplexen Anlagestrategien eher Glauben zu schenken als einfachen, aber erfolgreicheren.

Das ist wohl der Hauptgrund dafür, dass intelligente Hedge-Fonds-Manager oder auch zum Beispiel die Charttechnik so viele Anleger für sich gewinnen können.

Es klingt einfach überzeugend, wenn man mit komplexen mathematischen Formeln die vergangenen Kursbewegungen erklären kann und dann daraus schließt, dass dieselben Formeln auch zukünftige Kursbewegungen erklären werden.

Ich als ausgebildeter Ingenieur bin der Erste, der sich von solch analytischen Dingen angesprochen fühlt (was wohl auch der Grund dafür war, dass ich ursprünglich erst über die Charttechnik den Reiz der Börse entdeckte).

Es macht schon Spaß, sich damit zu beschäftigen.

Nur genau wie im Falle des Krebsforschers oben, ist diese Antwort auf die Geldanlage nicht nur die komplexere, sondern auch die weniger effektive.

Im Gegensatz zum Beispiel oben, ist sie jedoch im Allgemeinen nicht die Lukrativere. Das können wir unter anderem von den erfolgreichsten aller Investoren lernen, wie zum Beispiel Philipp Fisher oder Warren Buffett. Diese tun nichts anderes (oder haben nichts anderes getan), als die zukünftigen Gewinne eines Unternehmens einzuschätzen, auf dieser Basis einen angemessenen Preis für das Unternehmen bzw. dessen Aktien zu ermitteln, und diesen Preis zu bezahlen, wenn er ihnen angeboten wird.

So einfach funktioniert erfolgreiches Investieren: keine komplizierten Formeln, nur ein wenig gesunder Menschenverstand angewendet auf Unternehmen, die man versteht.

Wenn es so einfach wäre, warum macht es dann nicht jeder?

Wo wäre der Wettbewerbsvorteil für Hedge-Fonds-Manager, wenn sie ihre komplexen, proprietären mathematischen Modelle nicht anwenden würden?

Wo wäre der Wettbewerbsvorteil, wenn man nicht ein ausgeklügeltes Chart-Analysesystem aus mehreren Indikatoren gefunden hat, um perfekte Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu finden?

Was ist es, das ein Warren Buffett und Co. machen, das die meisten anderen nicht kopieren können?

Warren Buffetts Partner, Charlie Munger, sagte einmal, „der Grund, dass unsere Ideen sich nicht schneller verbreiteten, ist, dass sie zu einfach sind.“

Das Einfache ist eben nicht so leicht umzusetzen, wie es scheint. Um unnötige Komplexität eliminieren zu können, muss man ein sehr tiefes Verständnis von dem haben, mit dem man sich beschäftigt. So etwas kommt nicht einfach so auf einen zugeflogen.

Dazu gehört sehr viel Arbeit, und dass man aus Fehlern lernt – vor allem aus seinen eigenen – und auch, dass man seine eigenen Grenzen kennt und diese einhält. Die letzteren beiden Dinge funktionieren nur mit einer gewissen Portion Demut; zu sagen „das ging in die Hose, weil ich etwas falsch eingeschätzt habe“ oder „das verstehe ich nicht und lasse deswegen meine Finger davon“.

Genau daran scheitern die meisten Investoren. Nicht nur wir normalen, sondern ganz besonders auch „die Großen“. Das hat nicht zuletzt die globale Finanzkrise eindrucksvoll gezeigt.

Und genau das ist der Wettbewerbsvorteil beim Investieren, den sich theoretisch jeder aneignen kann, auch wenn man keinen IQ von 150 hat oder einen MBA Abschluss von Harvard. Und genau, weil es die wenigsten tun, lege ich allen am Vermögensaufbau interessierten Anlegern nahe, den einfachen Weg zu gehen. Das ist unser Wettbewerbsvorteil.

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