Commerzbank: Mit Angriff auf den Mittelstand zur Trendwende
Die Commerzbank (WKN: CBK100) hat erst letzten Monat frische Zahlen für das erste Quartal des aktuellen Geschäftsjahres vorgelegt. Wie du im verlinkten Artikel noch einmal nachlesen kannst, waren diese unterm Strich nicht so rosig.
Besonders das schwache Abschneiden des Firmenkundengeschäfts war einigen Analysten und Medien ein Dorn im Auge. Doch die Commerzbank scheint diesen Ruf gehört zu haben und versucht nun, sich bei einer lukrativen Kundenschicht zu etablieren.
Abteilung Attacke unterwegs
Um neue Unternehmenskunden anzulocken, versucht die Commerzbank nun Kredite zum halben Preis, äh, Zins anzubieten. Zwar lediglich befristet auf die ersten sechs, beziehungsweise neun Monate, aber das Angebot soll letztlich ja auch nur ein Köder sein.
Im Fokus hat das Geldhaus hierbei Unternehmenskunden mit einem Jahresumsatz zwischen 15 und 100 Millionen Euro. Diese bekämen in nächster Zeit sogar teils unaufgefordert derartige Kreditangebote ins Haus hereingeflattert.
Neben dem Ziel, neue Kunden zu sichern, möchte sich die Commerzbank mit diesem Vorgehen auch stärker im mittelständischen Unternehmertum etablieren. Hier hätten bislang die Sparkassen, Volksbanken und Raiffeisenbanken die besseren Karten auf der Hand, die die Commerzbank der Konkurrenz nun abjagen möchte.
Etwas mehr Meta-Kontext
Natürlich ist auch das ein Schritt des Geldhauses, um bei ihrem ambitionierten, strategischen Vorhaben voranzukommen. Bis zum Jahre 2020 hat sich die Commerzbank so beispielsweise zum Ziel gesetzt, insgesamt 10.000 neue Unternehmenskunden zu gewinnen. Diesen neuen Schritt können wir daher zunächst als weitere Etappe auf diesem Weg sehen.
Aber nicht nur das! Außerdem kann die Commerzbank gerade bei kleineren Unternehmenskunden vergleichsweise höhere Zinsen verlangen, als bei entsprechend größeren und liquideren Firmen. Die Commerzbank dürfte daher mit diesem Schritt letztlich auch versuchen, an der Ertragsschraube zu drehen.
Ob die Commerzbank sich entgegen der bisherigen Präsenz der Sparkassen und Co. etablieren kann, ob in dieser Maßnahme ein lukrativer Schritt liegt und ob der Commerzbank die operative Wende gelingen kann, wird die Zeit zeigen. Spannend und innovativ finde ich es auf jeden Fall, wie sich die Commerzbank nach wie vor präsentiert.
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Vincent besitzt Aktien der Commerzbank. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.