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Hilfe, mein ETF löst sich auf! – So kannst du dieses unschöne Ende vermeiden

Geldscheine fliegen aus Geldbeutel
Foto: Getty Images

Wenn es dir wie mir geht, dann macht dir das Investieren selbst richtig Spaß. Gibt es aber komplizierte Post von deiner Depotbank, die dich über esoterische Steuerregeln und hochkomplexe Wertpapiergesetze informiert, ist die gute Laune schnell dahin.

Das Schöne ist allerdings, dass man die meisten Nachrichten getrost ignorieren kann. Ein sich auflösender ETF gehört aber nicht dazu. Hier erfährst du, wieso so etwas passiert, und – noch wichtiger – wie du es vermeiden kannst.

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Wenn ETFs sich in Liquidität auflösen

Eigentlich ist es ganz einfach, zu erklären, wieso manche Vermögensverwalter hin und wieder ETFs auflösen. Sie machen das, weil sie es wollen. Welche Gründe genau dahinter stecken, wird mit dem jeweiligen Anbieter und der jeweiligen Situation zu tun haben.

Das Problem beim Investieren in Fonds ist, dass der Vermögensverwalter nicht verpflichtet ist, einen Fonds für eine lange Zeit zu verwalten. Wenn er ihn liquidieren will, kann er das tun. Ein solches Szenario ist ärgerlich, aber wenigstens nicht gefährlich für das eigene Vermögen, denn ETFs sind Sondervermögen und somit immer unabhängig vom Unternehmen geschützt. Wird ein ETF oder Fonds aufgelöst, dann bekommt man den aktuellen Gegenwert zurück, und muss diesen dann wie bei einer Veräußerung versteuern.

Die eigene Investmentstrategie kann das richtig durcheinander bringen, denn es werden womöglich unerwartet früh Steuern fällig und man muss, außer man wollte den ETF zufällig gerade selbst veräußern, eine geeignete Alternative finden. Eine Ersatzinvestition ist dann auch wieder mit Kosten verbunden.

Es mag wie ein Ausnahmeszenario klingen, aber es werden tatsächlich jedes Jahr viele ETFs aufgelöst. Mit ein paar einfachen Prinzipen kannst die Wahrscheinlichkeit, dass auch dein Portfolio davon betroffen ist, sehr stark minimieren.

1. Investiere bei den Großen

Ein erstes Kriterium sollte die Größe und Erfahrung des ETF-Anbieters selbst sein. Planänderungen sind bei etablierten Vermögensverwaltern weniger wahrscheinlich. Wer sich mit seinem Handwerk auskennt, wird jeden neuen ETF gut auswählen, und somit die Wahrscheinlichkeit verringern, dass er ihn später wieder schließen muss.

In Deutschland etablierte ETF-Anbieter sind unangefochten an der Spitze BlackRock mit iShares sowie Xtrackers von der Deutschen Bank, ComStage von der Commerzbank, die zwei großen französischen Anbieter Lyxor und Amundi sowie SPDR von State Street.

2. Wirf einen Blick auf das Fondsvolumen

Wichtig ist ebenfalls das Fondsvolumen. Je größer ein ETF ist, desto niedriger ist die Wahrscheinlichkeit, dass er bald wieder liquidiert wird. ETF-Anbieter würden sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie große Anlagesummen und somit in der Summe hohe Verwaltungsgebühren aufgeben.

Es gibt hier natürlich keine festen Regeln, aber jeder ETF mit einem Volumen unterhalb von 50 Mio. Euro läuft hohe Gefahr, bald aufgelöst zu werden, wenn es keine großen Mittelzuflüsse gibt. Ab 100 Mio. Euro ist ein ETF schon relativ sattelfest und ab einer Viertelmilliarde kommt eine Auflösung kaum noch in Frage.

3. Finger weg von Exoten

Ebenfalls hilfreich ist es, sich auf ETFs der großen Leitindizes wie DAX, S&P 500 oder NIKKEI 225 zu beschränken, oder wenigstens auf ETFs zu setzen, die Indizes von anerkannten Anbietern wie MSCI replizieren.

Wenn man auf totale Exoten setzt, könnte der Vermögensverwalter im Laufe der Zeit verschiedene Probleme haben, die ihn letztendlich dazu veranlassen, den ETF zu schließen. Wenn der ursprüngliche Investmenttrend plötzlich abflaut, kann es zu hohen Mittelabflüssen kommen. Außerdem sind Nischen oft wenig liquide und es kann sich als schwierig herausstellen, den gewählten exotischen Index verlässlich nachzubilden.

Ein einfaches Fazit

Die Grundregeln, um die unschöne Überraschung einer ETF-Liquidierung zu vermeiden oder zumindest ihre Wahrscheinlichkeit stark zu verringern, sind eigentlich sehr einfach. Dafür musst du in große ETFs auf große Indizes von großen Anbietern setzen. Hier kommt es tatsächlich auf die Größe an. Wer sich das merkt, wird wenig Ärger mit der Beständigkeit seiner ETFs haben.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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