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BMW, Daimler, VW auf Talfahrt – Zeit zu kaufen oder meiden?

Parkende Autos
Foto: Getty Images

Die Aktien der deutschen Autobauer sind im ersten Halbjahr stärker gesunken. Vor allem der Zollstreit verunsichert die Konzerne, aber auch die Anleger. Was du tun kannst, wenn du Autoaktien liebst, und warum sie nicht zu meinen Favoriten gehören, kannst du hier lesen.

Charakter der Geschäfte

Auch wenn sich die Großkonzerne BMW (WKN: 519000), Daimler (WKN: 710000) und VW (WKN: 766400) einer großen Beliebtheit unter den deutschen Anlegern erfreuen, bergen sie doch gewisse Risiken. So sind die Unternehmen stark von der Konjunktur abhängig. Dadurch können die Nachfrage und mit ihr die Gewinne in Krisen abrupt einbrechen. Und der Aktienkurs folgt stets den Ergebnissen.

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Besonders gut ist dies bei Daimler zu beobachten. In der Vergangenheit ging es auf und ab, aber in den letzten 30 Jahren (dies ist der verfügbare Zeitraum für den Aktienkurs) nur etwa 73 % nach oben. Der DAX hat sich im gleichen Zeitraum verzehnfacht. Ist diese Aktie ein gutes Dauerinvestment? Wahrscheinlich eher nicht.

Warren Buffetts Test Nummer 1 ist: Kannst du dir vorstellen, wo die Gewinne der Unternehmen in 10 oder 20 Jahren stehen? Ich könnte es bei den Autobauern nicht, denn es gibt zu viele Unwägbarkeiten. Das Geschäft ist sehr krisenanfällig, die Sachinvestitionen sind hoch und es gibt viel Konkurrenz. Sicherlich wird es Daimler, BMW und VW in 10 Jahren noch geben, aber wo deren Gewinne stehen werden, ist kaum vorhersehbar. Wenn du dir aber eine gute Zukunft vorstellen kannst, solltest du gespannt weiterlesen, denn es gibt eine Überraschung.

Aktuelle Probleme der Autobauer

Neben den ganz normalen Problemen der konjunkturellen Einflüsse belasten derzeit noch viele andere Sachverhalte die Autoaktien.

Da wären die immer noch schwelenden Diesel-Softwaremanipulationen. Weil die Autobauer heutzutage eng miteinander verknüpft sind, belastet dieses Problem gleich die ganze Branche. In den USA werden deshalb jetzt auch die einheimischen Konzerne General Motors (WKN: A1C9CM) und Ford (WKN: 502391) untersucht.

Zuerst traf es nur VW, um dann nach und nach auch bei den anderen Konzernen aufzutreten. Zuletzt rief auch BMW 11.700 Diesel in die Werkstätten. Dennoch haben die Konzerne in Europa wenig zu befürchten, da es keine Sammelklagen gibt und die Politik die Konzerne weitgehend schützt.

Die Softwaremanipulationen ziehen eine Kette von Problemen nach sich, denn nicht nur die Autobesitzer sind enttäuscht, sondern auch die Aktionäre und die Bewohner von Großstädten. Sie alle könnten Klagen anstreben. Auch hier traten die Klagen erst nur bei VW auf, um sich jetzt in der Branche fortzupflanzen. Nun muss auch Daimler in Europa 774.000 Autos zurückrufen.

Ein zweites Problem sind die Folgen des Brexit. Darunter leidet BMW besonders, weil es noch immer keine klare Regelung gibt. Deshalb konnte bisher keine Strategie hierfür entwickelt werden. Die sinkende Wettbewerbsfähigkeit der britischen Produktion könnte den Konzern belasten.

Ein drittes Problem sind drohende Strafzölle aus den USA, aber auch aus China. Hier wären vor allem die Konzerne betroffen, die den Großteil der Autos in die USA oder aus den USA nach China exportieren. Europa könnte den Problemen aber auch entgehen, wenn es seinerseits die Zölle senkt. In China führten die drohenden Zölle dazu, dass die BMW-Käufer sich im Mai zurückhielten. Daraufhin sank der Absatz um 10 %. Daimler wäre von höheren China-Zöllen betroffen, weil das Unternehmen viele Autos in den USA produziert und nach China exportiert.

Aufgrund dieser Probleme hat Daimler bereits die Gewinnprognose für dieses Jahr gesenkt. Zwei Drittel der etwa 290.000 in den USA produzierten Autos gehen in den Export. Und auch hier werden sich die Gewinnwarnungen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die anderen Hersteller fortpflanzen. So bestätigt BMW seinen Ausblick auch nur unter der Annahme stabiler Rahmenbedingungen. Aber BMWs größtes Werk steht in den USA. Von dort aus werden 70 % der Produktion exportiert.

Sollte es eine Wende im Zollstreit geben, könnten sich Senkungen natürlich genauso positiv auswirken. Dies wiederum zeigt, wie anfällig Autoaktien sind und wie schlecht prognostizierbar die Ergebnisse.

Ein weiteres strategisches Problem ist der Wandel in der Autoindustrie. So wird der Verbrennungsmotor zukünftig an Bedeutung verlieren, mit erheblichen Folgen für die deutschen Autobauer. Positiv ist, dass die Konzerne den Wandel erkannt haben und nun selber Hybrid- und E-Autos produzieren.

Wie sind die Aktien bewertet?

Zwar würden die Autoaktien Buffetts Test aufgrund der Krisenanfälligkeit, der hohen Sachinvestitionen, geringen Kapitalrenditen und der schwer vorhersehbaren Gewinne nicht überstehen, aber wenn du ein Fan von Autoaktien bist, gibt es jetzt eine positive Nachricht.

Daimler notiert derzeit bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,92. Bei BMW beträgt es 0,93 und bei  VW gerade einmal 0,66. Dies ist, meiner Meinung nach, auch für Zykliker günstig. Wundere dich aber nicht, wenn sie vielleicht sogar noch tiefer fallen. Dies liegt an den Ergebnisschwankungen .

Dabei besitzt BMW von allen Autobauern die beste Qualität. Dies erkennst du nicht nur an den Zahlen, sondern auch daran, dass die Familie Quandt immer noch über 30 % an BMW hält. BMW hat auch frühzeitig den E-Auto-Trend erkannt.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehl BMW, Daimler und Ford.



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