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Wie Buffetts 1-Dollar-Test dir helfen kann, dein Geld zu vermehren

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Foto: Getty Images

Wenn du dein hart erarbeitetes Geld investierst, möchtest du natürlich auch, dass es im Lauf der Zeit vermehrt wird. Du investierst es in ein Unternehmen und dieses erwirtschaftet hoffentlich Gewinne. Doch was passiert dann eigentlich mit den Gewinnen? Profitierst du als Aktionär davon? Mit dem 1-Dollar-Test (geht auch mit Euro) kannst du einfach überprüfen, ob das Unternehmen mit den Gewinnen das Vermögen der Aktionäre vermehrt hat.

Der 1-Dollar-Test

Dieser Test wurde in mehreren von Warren Buffetts Letters to the Shareholders beschrieben. Er kam bereits in den 1980er-Jahren heraus, ist aber immer noch ein guter Schnelltest, wenn du dir ein Unternehmen anschaust. Der Name des Tests kommt daher, dass er sicherstellen soll, dass jeder verdiente Dollar wieder sinnvoll eingesetzt wird und sich in einem erhöhten Marktwert niederschlägt.

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Wie funktioniert er? Zunächst einmal bestimmst du, wie viel Gewinn pro Aktie das Unternehmen in den letzten Jahren erwirtschaftet hat. Diese Zahl findest du oft auf der Investor Relations-Seite des Unternehmens oder in gängigen Finanzportalen. Wichtig ist, dass der Zeitraum lang genug ist, um aussagekräftig zu sein (z. B. fünf Jahre oder mehr).

Zähle alle Gewinne pro Aktie, die nicht ausgeschüttet wurden, über die letzten Jahre zusammen. Das sind die Gewinne, die das Management einbehalten hat, um sie in das Unternehmen zu investieren. Wir erwarten, dass wir als Aktionär langfristig davon profitieren.

Anschließend siehst du dir an, um wie viel der Aktienkurs im selben Zeitraum gestiegen ist. Er sollte um mindestens den gleichen Betrag gestiegen sein. Ist er weniger angestiegen, kann das ein Hinweis darauf sein, dass die Gewinne nicht produktiv verwendet wurden, da der Marktwert des Unternehmens nicht entsprechend gestiegen ist.

Wie werden die Gewinne im Unternehmen verwendet?

Es gibt mehrere Möglichkeiten für Unternehmen, die Gewinne zu verwenden. Schauen wir uns mal an, wie sich diese Verwendungsarten auf den 1-Dollar-Test auswirken.

1. Eine Dividende zahlen

Eine offensichtliche Verwendungsmöglichkeit besteht darin, die Gewinne auszuschütten, also eine Dividende zu zahlen. Ein Unternehmen sollte seine Gewinne entweder gewinnbringend reinvestieren und damit wachsen oder an die Eigentümer ausschütten. Ein Unternehmen, das weder wächst noch seine Gewinne ausschüttet, besteht den 1-Dollar-Test normalerweise nicht, da sich dann weder der Marktwert noch die Ausschüttungen günstig im Test niederschlagen.

2. Den inneren Wert steigern

Viele erfolgreiche Unternehmen wie z. B. Alphabet (WKN:A14Y6F) oder Amazon (WKN:906866) haben noch nie eine Dividende gezahlt, obwohl mehr als genug Gewinne da wären. Stattdessen bilden sie Rücklagen oder investieren ihre Gewinne in weiteres Wachstum.

Letzteres ist so lange sinnvoll, wie das Geld gewinnbringend angelegt werden kann. Manchmal übernehmen sich die Geschäftsführer aber auch und sind nur noch damit beschäftigt, ihr „Reich“ zu vergrößern, ohne dabei den Mehrwert für die Aktionäre im Blick zu haben. Allzu oft haben sich Übernahmen als zu groß, riskant oder unprofitabel erwiesen. Diesen Ego-Trip des Managements bezahlen dann die Aktionäre, indem sie auf ihre Investitionen keine angemessenen Renditen mehr erzielen.

Der Aktienkurs sollte in diesem Fall langfristig weniger steigen, was es schwieriger macht, den Test zu bestehen.

3. Aktien zurückkaufen

Manchmal ist die beste Investition das eigene Unternehmen. Wenn ein Unternehmen seine Aktien zurückkauft, kann es diese einziehen und vernichten. Die Verkäufer freuen sich, weil mehr Nachfrage den Aktienkurs treibt, und die übrigen Aktionäre freuen sich, weil ihnen dann ein größerer Teil vom Unternehmen gehört, ohne dass sie mehr Aktien kaufen müssen.

Das ist aber nur rational, wenn die eigene Aktie nicht zu teuer ist. Eine Firma, die permanent die eigenen Aktien zum überhöhten Preis kauft, wird den 1-Dollar-Test ebenfalls nicht bestehen.

Noch ein paar Hinweise zum Schluss

Der 1-Dollar-Test eignet sich nur für Unternehmen, die schon länger regelmäßig Gewinne erzielen und nicht übermäßig gehyped sind (sogenannte Substanzwerte). Der Test ersetzt natürlich keine gründliche Unternehmensanalyse. Ein bestandener Test beweist nicht, dass dieses Unternehmen eine gute Investition ist. Aber wenn du dir ein Unternehmen anschaust, das den Test nicht besteht, solltest du zumindest eine gute Erklärung finden, warum das nicht der Fall ist.

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Michael Firbach besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien) und Amazon.



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