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E-Mobilität einmal anders: Mit der Aumann-Aktie

MAN Power Engine E3262LE
Foto: MAN Mediapool

Selbst die hartnäckigsten Anhänger von Verbrennungsmotoren müssen mittlerweile eingestehen, dass der Wandel hin zur E-Mobilität nicht mehr aufzuhalten ist. Ob man das gut oder schlecht findet, ist natürlich jedem selbst überlassen. Für uns als Anleger ist etwas anderes viel wichtiger. Nämlich, dass sich mit diesem Wandel ein immenses Spektrum an neuen Chancen eröffnet.

Diese Chancen betreffen nicht nur die Autohersteller, sondern insbesondere einige unserer heimischen Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe. In meinen Augen ist das Unternehmen Aumann (WKN: A2DAM0) ein solcher Kandidat.

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Was hat Aumann mit E-Mobilität am Hut?

Laut eigener Aussage und in der Mission des Unternehmens festgeschrieben, möchte Aumann „Weltmarktführer für Spezialmaschinen und Produktionslinien für Unternehmen aus dem Bereich E-Mobility“ sein bzw. werden. Schaut man dann auf der Unternehmenswebseite in den Geschäftsbereich von E-Mobility, kommt gleich der nächste, etwas präzisere Slogan: „Wir haben das Ziel, Weltmarktführer für Spezialmaschinen und Produktionslinien für elektrische Antriebsstränge zu sein.“

Du magst dich eventuell besser auskennen, aber für mich gibt es da immer noch viele Fragezeichen. Eine kurze Recherche zu Antriebssträngen auf Wikipedia erklärt dazu, dass „unter dem Antriebsstrang eines Fahrzeuges in der Kraftfahrzeugtechnik alle Komponenten verstanden werden, die quasi im Fahrzeug die Leistung für den Antrieb generieren und bis auf die Straße übertragen“.

Das Bild wird nun ein wenig klarer, aber es lohnt sich, den Artikel bei Wikipedia noch etwas weiter zu verfolgen, denn da wird auch auf den Antriebsstrang bei elektrischen Fahrzeugen eingegangen. Es wird erklärt, dass sich bei einem Elektrofahrzeug „der Antriebsstrang stark reduziert, da wesentliche Teile wie etwa Schwungrad, die Kupplung und das Schaltgetriebe entfallen können. Oft wird jedoch ein Motor für die angetriebene Achse eingesetzt, sodass weiterhin Antriebswellen und ein Differential benötigt werden.“

Hohes Potenzial mit Kommunikationsproblemen

Drei Absätze mit Erklärungsversuchen, aber so richtig zu 100 % kann ich mir unter dem Produkt noch immer nichts Genaues vorstellen. Aber keine Sorge, denn damit stehe ich nicht alleine da. Selbst in der Tagesschau gab es kürzlich dazu einen Artikel, in dem deutlich ausgedrückt wurde, dass ein großer Teil von Anlegern das Unternehmen nicht zu verstehen scheint. Es wird dabei darauf hingewiesen, dass dies mit ein Grund für den fallenden Aktienkurs sein könnte:

Aumann (ETR:AAG) seit März 2017, Grafik von Yahoo!Finance

Es ist erkennbar, dass die angebotenen Produkte für den Elektrowandel wichtig, wenn nicht gar unabdingbar sind. Zudem ist das ohne Frage eine sehr fachspezifische Nischenspezialisierung, für die es nur wenige Akteure weltweit zu geben scheint. Auf der Internetseite von Aumann werden dementsprechend Bosch und VW (WKN: 766400) bereits als Partner genannt, die die Technologie von Aumann nutzen, um die neueste Generation von Elektromotoren herzustellen.

Das allein sollte Anreiz genug sein, um sich in die Fachmaterie weiter zu vertiefen. Oft ist es genau diese Art von kleinen Nischenplayern, die sich später als die größten Profiteure großer Veränderungen, wie dem aktuellen Wandel hin zur E-Mobilität, erweisen können.

Einfacher ausgedrückt und zusammengefasst, bietet Aumann Spezialmaschinen zur Herstellung von elektrischen Antrieben sowie den Aufbau dazugehöriger kompletter Fertigungslinien an. Dazu kommen Energiespeichersysteme, Prototypenherstellung im hauseigenen Technologiecenter und eine Reihe von Dienstleistungen wie Wartung, Reparatur und Ersatzteillieferungen.

Mit im Boot der Zulieferindustrie

Mit den angebotenen Produkten und Dienstleistungen wird Aumann als ein Zulieferer der Automobilindustrie eingestuft. Das ist sicherlich auch einer der Hauptgründe, warum die Aktie in diesem Jahr so stark unter die Räder gekommen ist. Wie ich erst kürzlich in einem Artikel zu Paragon (WKN: 555869) und Voltabox (WKN: A2E4LE) erwähnte, leidet die gesamte Branche unter massivem Misstrauen. Dabei geraten auch fundamental solide Unternehmen oft in Mitleidenschaft.

Fundamental, also zahlentechnisch, schaut es bei Aumann so weit sehr gut aus. Seit 2014 haben sich sowohl Umsatz wie auch der Unternehmensprofit mehr als verdoppelt. Das im SDAX notierte Unternehmen wächst rasant, scheint dabei aber noch am Beginn seiner Entwicklung zu stehen. Neben Großkunden in Deutschland arbeitet man an der Akquise neuer Kunden in Asien. Erste Erfolge seien bereits absehbar und würden auch 2018 zu weiteren Umsatz- und Gewinnsteigerungen beitragen.

Der E-Wandel in Deutschland passiert in der zweiten und dritten Reihe

Ich muss zugeben, dass ich persönlich unseren Premiumherstellern im Automobilsektor mit gemischten Gefühlen entgegenblicke. Neue Produkte kommen viel zu langsam auf den Markt und ich habe mir bereits oft die Frage gestellt, wie ernst man es überhaupt mit der Elektromobilität meint. Je mehr ich jedoch in die zweite und dritte Reihe, also in den MDAX und SDAX schaue, umso optimistischer werde ich.

Es ist zu beobachten, dass der Klein- und Mittelstand in Deutschland sich wesentlich schneller und agiler positioniert, um von dem nun eintretenden Wandel nicht nur profitieren zu können, sondern diesen aktiv mitzugestalten.

Aumann ist in meinen Augen ein solches Unternehmen. Ein (noch) kleiner, solider Nischenspezialist, dessen Bedeutung aktuell stark unterschätzt zu sein scheint. Wenn du das ähnlich siehst, dann gehört diese Aktie unbedingt zumindest auf deine Watchlist.

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Jakub Piwowarski besitzt Aktien von Paragon und Voltabox. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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