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5 Punkte, die weiter gegen die MEDIGENE-Aktie sprechen, und 3 dafür

Biotech Forschung
Foto: Getty Images

Wer die Medigene (WKN: A1X3W0)-Aktie im April 2013 beim Tief von 3,04 Euro gekauft hatte, konnte sich im Februar 2018 beim Hoch von 18,98 Euro über ein Plus von 524 % freuen. Zuletzt machte das Unternehmen mit seinen Immuntherapien gegen Krebserkrankungen von sich reden. Und sie besitzen auch tatsächlich großes Potenzial. Was derzeit dennoch gegen das Unternehmen als Investment spricht, erfährst du hier.

1. Nur wenige Produkte in der Pipeline

In seinem Hauptsegment Immuntherapie besitzt Medigene nur fünf Mittel, von denen sich drei noch in der vorklinischen Forschungsphase befinden. Nur ein Mittel befindet sich in der Entwicklungsphase eins und ein weiteres in der Entwicklungsphase zwei.

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Vergleicht man dies mit anderen Biotech-Unternehmen wie Amgen (WKN: 867900), BB Biotech (WKN: A0NFN3) oder Celgene (WKN: 881244), wird schnell die schmale Aufstellung deutlich.

2. Schlechte operative Entwicklung und keine Dividende

Medigene besteht bereits seit 1994, ist jedoch operativ kaum vorangekommen. So ist der Umsatz im Zeitraum 2008 bis 2017 von 40 auf gerade einmal 8 Mio. Euro gefallen. Im Vergleich dazu hat Amgen 2017 etwa 22,8 Mrd. US-Dollar Umsatz erzielt.

Hinzu kommt, dass die Gesellschaft auch heute noch nicht profitabel ist. In acht von zehn Jahren hat Medigene einen Verlust erzielt und nur in einem von zehn Jahren fiel der operative Cashflow positiv aus. Auf Dauer ist diese Entwicklung nicht durchzuhalten.

Aufgrund der vielen Verluste kann Medigene seinen Investoren auch keine Dividende zahlen. Dies ist nur bei guten Unternehmen mit soliden Gewinnen möglich.

3. Auf eine Kapitalerhöhung folgt die nächste

Über die letzten Jahre wurden viele Kapitalerhöhungen durchgeführt. Unternehmen, die nicht profitabel sind, müssen sich regelmäßig neues Geld besorgen, um zu überleben. Für die Aktionäre ist dies aber meist kein großer Spaß, weil so ihr Anteil am Unternehmen immer geringer wird.

Die Forschung verbraucht große Summen. Dabei ist aber immer unsicher, ob sie tatsächlich zum Erfolg führen wird. Deshalb sind Biotech-Unternehmen, die bereits Gewinn erzielen und mit mehreren Mitteln Erfolg haben wie Biogen (WKN: 789617), für Investoren meist die bessere Wahl.

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4. Wechsel im Vorstand

Im August 2018 ist der Finanzvorstand Dr. Thomas Taapken vorzeitig aus dem Amt geschieden. Bis Jahresende 2018 stand er noch beratend zur Seite. Er war erst seit 2017 in dieser Position. Allein in dieser Zeit wurden zwei Kapitalerhöhungen durchgeführt. Häufige Personal- und Vorstandswechsel sind für Investoren meist auch kein gutes Zeichen.

5. Auch kurzfristig keine Besserung

Zwar hat Medigene seinen Umsatz in den ersten drei Quartalen 2018 um 11 % gesteigert, aber der Verlust wurde von 10,7 auf 12,2 Mio. Euro ausgeweitet. Allein im dritten Quartal lag er bei 4,9 Mio. Euro. Und ein Umsatz von gerade einmal 8 Mio. Euro ist für ein Biotech-Unternehmen sehr wenig.

Zwar betragen die liquiden Mittel 76,3 Mio. Euro, aber bei der Höhe der aktuellen Verluste wären auch diese nach knapp fünf Jahren aufgebraucht.

Aber es gibt auch einige Dinge, die für das Unternehmen sprechen.

1. Positive Aktionärsstruktur

Positiv stimmt hingegen die Beteiligung der Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Dores J. Schendel, die immerhin Aktien im Wert von 8,6 Mio. Euro hält. Die durch sie und ihre Firma Trianta Immunotherapies GmbH eingebrachten Fähigkeiten und Verfahren bringen Medigene sichtbar voran. Zudem verdeutlicht die Beteiligung positive Erwartungen an Medigenes Zukunft.

2. Aussichtsreiche Immuntherapie

Die Immuntherapie könnte eine sehr große Zukunft vor sich haben, denn besser als durch das eigene Immunsystem kann eine Krankheit wie Krebs nicht behandelt werden. Während bei anderen Therapieformen die Diagnose und Behandlung meist relativ ungenau ausfallen, übersieht das Immunsystem nicht eine Krebszelle.

Derzeit ist aber noch sehr viel Forschungsarbeit notwendig, um die Behandlung zu optimieren. Dabei hilft Medigene auch die Kooperation mit bluebird bio und Structured Immunity. Bei erfolgreicher Entwicklung könnten Meilensteinzahlungen von bis zu 250 Mio. US-Dollar zufließen, was für Medigene einen Durchbruch darstellen würde.

Wie erfolgversprechend die Immuntherapie ist, zeigt auch das starke Umsatzwachstum allein für diesen Bereich in den ersten drei Quartalen 2018, das 38,2 % betrug.

3. Solide Bilanz

Für Medigene spricht trotz der jahrelangen Verluste die relativ gut ausgestattete Bilanz. So beträgt die aktuelle Eigenkapitalquote 78,3 % (14.01.2019). Während die kurzfristigen Vermögenswerte 54,8 Mio. Euro betragen, fallen die langfristigen Verbindlichkeiten mit 18,8 Mio. Euro dagegen recht gering aus.

Foolishes Fazit

Mit Prof. Dr. Dores J. Schendel hat sicherlich eine neue Entwicklungsphase für Medigene begonnen. Die Immuntherapie wurde zum Kerngeschäft ernannt und Randbereiche werden abgebaut. Sollte es gelingen, einzelne Probleme der Therapie zu beheben, kann das Verfahren zukünftig noch großen Nutzen für die Medizin und Medigene stiften.

Aktuell wäre ein Kauf der Aktie aber immer noch sehr spekulativ, denn die Produktpalette ist gering und es werden immer noch Verluste erwirtschaftet.

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Christof Welzel besitzt Aktien von Biogen. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Biogen und Celgene. The Motley Fool empfiehlt Amgen.



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