3 Immobilien-ETFs, die für Dividendenfans besonders interessant sind

Wer Dividenden liebt, der setzt meist auf Branchen, die hohe Ausschüttungen ermöglichen. Klassischerweise bieten sich hier zum Beispiel Versicherungsaktien wie die Allianz (WKN:840400)-Aktie an. Oder Nahrungsmittelhersteller, zu denen die Nestlé (WKN:A0Q4DC)-Aktie zählt.
Möglicherweise hat der eine oder andere auch eine Immobiliengesellschaft im Depot – vielleicht die Vonovia (WKN:A1ML7J)-Aktie, vielleicht die der Deutschen Wohnen (WKN:A0HN5C).
Breit gestreut in Immobilien investieren allerdings nur die wenigsten – obwohl das mit ETFs einfach ist wie nie! Aber sind Immobilien-ETFs wirklich ein vielversprechendes Investment?
Warum ich Immobilien-ETFs für eine sinnvolle Investition halte
Im März 2018 veröffentlichte die Schweizer Großbank Credit Suisse eine Analyse, die die Renditen von Immobilien, Aktien und Anleihen seit dem Jahr 1900 miteinander vergleicht.
Aktien | 5,2 % |
Immobilien | 4,8 % |
Anleihen | 2,0 % |
Quelle: focus.de, jährliche Rendite seit 1900 bei weltweiter Streuung
An der Spitze dieser Auswertung steht – und das überrascht mich als waschechten Fool natürlich überhaupt nicht – unser liebstes Investment: die Aktie!
Doch in den letzten 120 Jahren waren Immobilien beinahe genauso lukrativ wie Aktien! Wer sein Portfolio also etwas diversifizieren möchte, der kann sich durchaus auch einmal mit Immobilien beschäftigen. Doch bevor jetzt der eine oder andere Eigenheimbesitzer seine Arme jubelnd gen Himmel streckt, bedenke bitte Folgendes:
Die jährlichen Renditen aus der oben genannten Tabelle beziehen sich sowohl bei Aktien als auch bei Immobilien auf das Szenario einer weltweiten Streuung – ein Kriterium, das das Eigenheim in Plattling oder Wanne-Eickel alleine sicher nicht erfüllt.
Genau deshalb können Immobilien-ETFs eine sinnvolle Investition sein – sie sind, wenn man sie richtig zusammenstellt, weltweit diversifiziert und lassen dich so am Wachstum des weltweiten Immobilienmarktes teilhaben.
Immobilien-ETF 1: Der iShares Developed Markets Property Yield
Der iShares Developed Markets Property Field dürfte mit einem Anlagevermögen in Höhe von circa 2,5 Mrd. US-Dollar einer der größten Immobilien-ETFs überhaupt sein.
Über die Hälfte dieses Vermögens ist in US-Immobilien (54,7 %) investiert, danach folgen Hongkong (8,6 %) und Japan (7,7 %, alle Angaben Stand: 07.01.2019). In den Top-Holdings tauchen mit einer Ausnahme – der Vonovia SE – nur steuerbegünstigte US-Reits auf – vermutlich gibt es in den USA auch nicht viele Immobiliengesellschaften, die nicht als Reit geführt werden.
Name | iShares Developed Markets Property Yield |
Fondsvolumen | 2.512 Mio. US-Dollar |
Physisch oder Swap | physisch |
Gesamtkostenquote p. a. | 0,59 % |
Dividendenrendite | 3,7 % |
Quelle: justetf.com, Stand: 15.01.2019
Mein Fazit: Der iShares Developed Markets Property Field hat seinen Anlageschwerpunkt zwar in den USA – trotzdem bringt er wie erwähnt eine gewisse Streuung mit und ist daher zur Abbildung des weltweiten Immobilienmarktes durchaus geeignet.
Wem der US-Anteil trotzdem zu hoch ist, für den habe ich zur Ergänzung zwei weitere Vorschläge parat.
Immobilien-ETF 2: BNP Paribas Easy FTSE EPRA/NAREIT Developed Europe
Zum einen wäre da der BNP Paribas Easy FTSE EPRA/NAREIT Developed Europe – wie du bereits wahrscheinlich ahnst, investiert dieser ETF ausschließlich in europäische Immobiliengesellschaften und Reits.
Die geografischen Schwerpunkte sind Großbritannien (25,7 %), Deutschland (25,0 %) und Frankreich (20,1 %) – trotz aller politischen Querelen: ein in meinen Augen solides Fundament (Stand: 30.11.2018). Besonders wenn man bedenkt, dass über 30 % des Immobilienbestands Wohnimmobilien sind – denn gewohnt wird schließlich immer – Brexit hin, Brexit her.
Name | BNP Paribas Easy FTSE EPRA/NAREIT Developed Europe |
Fondsvolumen | 212 Mio. Euro |
Physisch oder Swap | physisch |
Gesamtkosten p. a. | 0,50 % |
Dividendenrendite | 3,2 % |
Quelle: justetf.com, Stand: 15.01.2019
Mein Fazit: Deutsche Immobiliengesellschaften, die Wohnimmobilien im Portfolio haben, dürfen nicht als Reit firmieren – der Gesetzgeber verbietet dies. Damit entgeht ihnen im Gegensatz zu ihren US-Kollegen der oben bereits erwähnte Steuervorteil auf Unternehmensebene.
Das spürt auch der BNP Paribas Easy FTSE EPRA/NAREIT Developed Europe: Die um 0,5 % niedrigere Dividendenrendite im Vergleich zum erstgenannten iShares-ETF könnte eine Folge dieses Steuereffektes sein.
Trotzdem: Wer europäische Immobilien unkompliziert und günstig in seinem Portfolio abbilden will, der kann hier durchaus mal genauer hinschauen.
Immobilien-ETF 3: iShares Asia Property Yield
Der iShares Asia Property Field UCITS ETF verspricht in meinen Augen mehr, als tatsächlich drinsteckt. Denn unter „Asien“ stelle ich mir definitiv etwas anderes als Hongkong (35,8 %), Japan (32,2 %) und Singapur (10,0 %) vor – dieser ETF investiert in Wirklichkeit nur in einen extrem kleinen Teil des asiatischen Immobilienmarktes (Stand: 07.01.2019).
Name | iShares Asia Property Yield UCITS ETF |
Fondsgröße | 331 Mio. US-Dollar |
Physisch oder Swap | physisch |
Gesamtkosten p. a. | 0,59 % |
Dividendenrendite | 3,1 % |
Quelle: justetf.com, Stand: 16.01.2019
Mein Fazit: Wer den weltweiten Immobilienmarkt abbilden will, der kann den iShares Asia Property Field UCITS ETF allenfalls als kleine Beimischung nutzen – die beiden Erstgenannten gefallen mir aufgrund ihrer deutlich breiteren Streuung besser.
Mein Fazit zu Immobilien-ETFs
Wer weder einzeln in Immobiliengesellschaften, Reits oder Mietshäuser investieren möchte, für den sind Immobilien-ETFs in meinen Augen ein äußerst interessantes Werkzeug, um vom – zumindest in der Vergangenheit – äußerst lukrativen Immobilienmarkt zu profitieren.
Und wenn die ETF-Zusammensetzung passt, dann muss man sich auch um die Diversifikation keine Sorgen machen!
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Thomas Brantl besitzt Aktien von Nestlé. The Motley Fool empfiehlt Nestlé.