Die verzwickte Frage, ob jetzt ein guter Zeitpunkt zum Aktienkaufen ist oder nicht

Bei meinen alltäglichen Recherchen bin ich erst neulich wieder auf zwei sehr interessante und zugleich unterschiedliche Artikel gestoßen. So war die Quintessenz des ersten, dass es gegenwärtig durchaus ein smarter Schachzug sein könnte, Aktien zu erwerben, während der andere empfahl, die jüngste Erholung nicht überzubewerten, sondern stattdessen weiterhin vorsichtig zu sein. Tendenziell zwei widersprüchliche Sichtweisen, die nur sehr schwer unter einen Hut zu bringen sind.
Dennoch könnten beide Artikel durchaus ihre Berechtigung haben, was uns im Folgenden etwas näher beschäftigen soll. Auch auf die womöglich augenscheinliche Gefahr hin, dass das bei der Beantwortung der Frage, ob denn nun ein guter Zeitpunkt zum Investieren ist, vielleicht nicht sonderlich hilfreich erscheint.
Achte auf die jeweiligen Zeitfenster
Grundsätzlich könnte es sich jedoch insgesamt anbieten, die jeweiligen Betrachtungswinkel solcher Verfasser mit unterschiedlichen Meinungen etwas näher zu beleuchten. Und ein solcher Betrachtungswinkel hängt definitiv mit einer zeitlichen Komponente zusammen.
So könnte es beispielsweise sein, dass Autor A lediglich auf die kommenden vier Wochen oder Monate blickt, während Autor B die kommenden vier Jahre oder Jahrzehnte im Auge hat. Oder natürlich auch umgekehrt, das tut hier nichts zur Sache.
Dennoch ist es unter solchen unterschiedlichen Prämissen durchaus legitim, wenn man zu einer unterschiedlichen Einschätzung der gegenwärtigen Marktsituation kommt. Daher ist die zeitliche Komponente zunächst ein erster, wichtiger Punkt, den man überprüfen sollte, sofern man solche Berichte liest. Oder aber sich selbst Gedanken über die Aktienmärkte macht.
Achte auf die Bewertungskriterien
Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen den Artikeln und den häufig weit auseinanderdriftenden Meinungen bezogen auf die gegenwärtige Marktsituation könnte ebenfalls mit den jeweiligen Bewertungskriterien zusammenhängen.
So könnte beispielsweise einer der Autoren aus unserem anfänglichen Beispiel mithilfe der Charttechnik, also bunten Voodoo-Linien und gleitenden Durchschnitten, die Situation bewertet haben, während ein anderer anhand von fundamentalen Kennzahlen eine Einschätzung zum derzeitigen Geschehen abgibt. Durchaus zwei sehr unterschiedliche Weichenstellungen.
Aber selbst innerhalb fundamentaler Bewertungskennzahlen können die Meinungen natürlich noch divergieren. Sofern beispielsweise ein Analyst die derzeitige Bewertung anhand des Buchwertes macht, kann seine Einschätzung ganz anders sein als bei jemand, der sich die voraussichtliche Gewinnentwicklung einer Aktie oder eines Marktes ansieht.
10.000 % Rendite und mehr: Das Geheimnis von Amazon & Netflix geknackt!
Auch bei den Bewertungskriterien heißt es daher: Augen auf! Und zwar in mehr als lediglich einer Hinsicht.
Achte auf den jeweiligen Fokus!
Zu guter Letzt könnte es ebenfalls sein, dass derartige Meinungen und Überschriften einen gänzlich unterschiedlichen Tonus haben, weil die jeweiligen Autoren oder Analysten einen unterschiedlichen Fokus einnehmen.
So können sich mehrere Autoren beispielsweise mit einzelnen Indizes wie dem DAX oder dem S&P 500 beschäftigen, bei denen die Aussichten bereits verschieden sein können. Oder aber einzelne Segmente wie beispielsweise den E-Commerce oder den Einzelhandel in der Vordergrund rücken, was ebenfalls zu vollkommen unterschiedlichen Sichtweisen führen kann. Oder aber sich ganz zugespitzt lediglich einzelne Unternehmen auswählen, die entweder eine gute oder schlechte Aussicht haben, was letztlich alleiniger Indikator für eine jeweilige Argumentation sein kann.
Daher sollte man auch hier stets überlegen, welchen Fokus derjenige hat, der eine Meinung veröffentlicht oder lediglich besitzt. Auch wenn dieser Aspekt manchmal natürlich nicht ganz so leicht herauszufinden ist.
Viele Wege führen zu unterschiedlichen Roms
Wie wir daher abschließend sehen können, kann es insgesamt ganz verschiedene Blickwinkel geben, die im Endeffekt sogar sehr häufig zu gänzlich unterschiedlichen Meinungen führen können. Das dürfte es dir natürlich unterm Strich erschweren, anhand gängiger Artikel herauszufinden, ob denn nun ein guter Zeitpunkt zum investieren ist oder eben nicht.
Und auch wenn ich dir diese Frage nicht final beantworten kann, weißt du nun zumindest, worauf du bei dieser durchaus interessanten Fragestellung achten solltest. Was langfristig womöglich sogar mehr wert sein dürfte, als wenn ich dir hier eine weitere, subjektive Einschätzung diesbezüglich abliefere.
Nicht zittern – handeln! Der Bärenmarkt-Überlebensguide für Börsenkrisen
Der Aktienmarkt ist derzeit wieder höheren Risiken ausgesetzt. Droht vielleicht sogar ein Bärenmarkt? Vielleicht – aber steck jetzt bloß nicht den Kopf in den Sand!
Wenn die Märkte schwanken und die Nerven flattern – genau dann zählt es, wie du dich als Anleger verhältst. Unser Bärenmarkt-Überlebensguide zeigt dir in vier Schritten, wie du klug, ruhig und strategisch durch jede Korrektur kommst – und sie vielleicht sogar zu deiner größten Chance machst.
Jetzt lesen und vorbereitet sein, wenn andere in Panik verfallen!