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Warum Spotify Apple verklagen will

Apple Store mit Apple Logo Apple-Aktie
Foto: The Motley Fool

Die bereits gereizte Beziehung zwischen Apple (WKN:865985) und Spotify (WKN:A2JEGN) wird immer schlechter. Spotify hat gegen Apple in der Europäischen Union eine Kartellklage eingereicht. Apple feuerte mit einer Erklärung zurück, in der Spotify beschuldigt wurde, „alle Vorteile einer kostenlosen App zu wollen, ohne kostenlos zu sein“. Spotify kehrte schnell in den Krieg der Worte zurück und nannte Apple einen „Monopolisten“.

Worum geht es hier? Warum können wir nicht alle miteinander auskommen?

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Die „Apple-Steuer“ und darüber hinaus: Was Spotify will

Spotifys Wut – und seine Klage – betreffen den kräftigen Teil der Abonnementzahlungen, den Apple einkassiert, wenn sich die Nutzer über seinen App Store für Dienste anmelden. Diese sogenannte Apple-Steuer beträgt 30 % der Abonnementgebühren der Nutzer für das erste Jahr und 15 % der Gebühren danach.
Das ist ein großer Teil des Geldes, das die Nutzer ausgeben, obwohl sich nicht alle Spotify-Nutzer über den App Store von Apple anmelden. Aber die Beschwerden von Spotify gehen über die Apple-Steuer hinaus.
Spotify hat sogar eine Webseite gestartet, um seinen Streit mit Apple darzustellen. Spotify zeichnet hier das Bild von einem Unternehmen, das alle Arten von Ressourcen und Strategien einsetzt, um seine Konkurrenten klein zu halten. Siri funktioniert zum Beispiel nicht bei Spotify (bei Apple Music natürlich schon). Spotify sagt, dass Apple es nicht zulassen wird, dass Kunden über die iOS-App über andere Wege das Upgrade auf Spotify Premium bekommen – hier sind nur Zahlungen im App Store (inklusiver der zugehörigen Apple-Steuer) möglich oder nichts. Spotify behauptet, dass Apple seine Versuche, eine App auch für die Apple Watch zu erstellen, blockiert und auch die Spotify App aus unerwarteten und willkürlichen Gründen blockiert hat.

Apples Seite der Geschichte

Apple weist natürlich den Vorwurf zurück, dass es sich um unlauteren Wettbewerb handeln würde. In einer ungewöhnlich konfrontativen Erklärung argumentierte Apple, dass Spotifys Position unaufrichtig sei:

„Nachdem Spotify den App Store jahrelang genutzt hat, um sein Geschäft drastisch auszubauen, strebt Spotify jetzt an, alle Vorteile des App Store-Ökosystems zu erhalten – einschließlich der beträchtlichen Einnahmen, die das Unternehmen mit seinen Kunden über den App Store erzielt –, ohne einen Beitrag zu diesem Marktplatz leisten zu wollen. Gleichzeitig vertreiben sie die Musik und leisten immer kleinere Beiträge an die Künstler, Musiker und Songwriter, die sie erschaffen – und gehen sogar so weit, diese Schöpfer vor Gericht zu stellen.“

Apple bestritt die Behauptungen von Spotify über Hindernisse und willkürliche Blockaden und stellte diese Teile von Spotifys Klage im Wesentlichen als Ablenkungsmanöver dar, das ausgeheckt worden sei, um Spotifys „wirkliches“ Ziel, eine Sonderbehandlung im App Store zu erhalten, zu verschleiern. In der Erklärung von Apple wird auch argumentiert, dass „nur ein winziger Bruchteil der Abonnements von [Spotify] unter das Einnahmensverteilungsmodell von Apple fällt“.

Warum geschieht das in Europa?

Spotify verklagt Apple in Europa, weil die Gesetze dort für seinen Fall günstiger sein könnten. Die EU-Verträge enthalten Regeln gegen Unternehmen, die ihre „dominante Marktposition“ missbrauchen, um den Wettbewerb ineffizient zu gestalten.

Die europäischen Gesetze sind wohl vorteilhaft für Spotifys Position, aber der Gerichtsstand ist vielleicht nicht ideal, wenn man sich die Rahmenbedingungen des Falles ansieht. iOS von Apple hat in Europa eine deutlich weniger „dominante“ Marktposition als in den USA – Android hat in Europa einen Marktanteil von rund 70 % (iOS von Apple hat in Europa einen Marktanteil von weniger als 30 %, während es in den USA rund 40 % ausmacht).

Alle Augen sind auf Apple und Spotify gerichtet

Spotify führt seinen Krieg eindeutig auch vor dem Gericht der öffentlichen Meinung, aber die rechtlichen Konsequenzen dürften wichtiger sein. Apple ist nicht das einzige Unternehmen, das versucht, viel Geld zu verdienen, indem es Dienstleistungen auf seiner Plattform „besteuert“ – Alphabet (WKN:A14Y6F) (WKN:A14Y6H) verwendet seine Betriebssysteme und den Google Play Store auf die gleiche Weise und auch Amazon (WKN:906866) hat eigene Plattform-„Steuern“. Wenn die EU anfängt, gegen die Nutzung der Zahlungssysteme, Plattformen und Hardware durch Apple vorzugehen, um den Wettbewerb auszuschalten, wird das auch für Alphabet und Amazon früher oder später von Bedeutung sein.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Suzanne Frey, eine Führungskraft bei Alphabet, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Stephen Lovely

The Motley Fool besitzt Aktien von Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Amazon und Apple und empfiehlt diese. The Motley Fool ist lang Januar 2020 $150 Calls auf Apple und kurz Januar 2020 $155 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von Stephen Lovely auf Englisch verfasst und am 07.04.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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