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Mit einem Schlag um mehrere Millionen reicher ‒ CTS Eventim?

Verkehrszeichen: Vorsicht Schleudergefahr
Foto: Public Domain

Stell’ dir vor, du bekommst fürs Nichtstun eine Millionensumme. Was sich anhört wie ein modernes Märchen, könnte für CTS Eventim (WKN: 547030) möglicherweise bald Realität werden. Grund hierfür ist das Scheitern der deutschen Maut.

Wir befinden uns im Jahre 2019 nach Christus. Ganz Deutschland leidet unter der gerichtlichen europäischen Entscheidung, wonach die Maut hierzulande nicht kommen wird. Ganz Deutschland? Nein! Ein Münchener Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern freut sich möglicherweise sogar über eine unerwartete Einnahme.

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CTS Eventim und die Maut

Frei nach Asterix lässt sich die neueste Entwicklung der deutschen Maut am besten beschreiben. Dabei fängt die Geschichte der Maut für CTS Eventim Ende des vergangenen Jahres verheißungsvoll an: Am 30. Dezember 2018 haben das deutsche Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur das Konsortium aus CTS Eventim AG & Co. KGaA und Kapsch TrafficCom AG (WKN: A0MUZU) zur Erhebung der Maut beauftragt. Der Vertrag beinhaltete eine Laufzeit über mindestens zwölf Jahre und das Auftragsvolumen wurde auf knapp 2 Mrd. Euro inklusive Umsatzsteuer beziffert.

Quartalszahlen positiv

Danach ging es insgesamt recht ruhig zu: Bei der Vorlage der Quartalsergebnisse am 23. Mai wurde das Thema „Maut“ nicht berücksichtigt, vielmehr hieß es: „Aufgrund der Komplexität der Abbildung des Vertragswerks nach IFRS lag bei Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2018 noch keine finale Planung der Umsatz- und Ergebniseffekte nach IFRS für das Jahr 2019 vor.“ Mit anderen Worten – die Einnahmen sind noch nicht berücksichtigt.

Doch auch ohne das Thema „Maut“ kann sich der Erfolg von CTS Eventim sehen lassen: So kletterte der Konzernumsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 3 % auf 282,7 Mio. Euro. Und auch die Aussichten klingen rosig: Laut Unternehmensangaben sollen sowohl Umsatz als auch Gewinn 2019 weiter wachsen.

Ende der Maut

Und dann kam am 18.06. das (vorläufige) Maut-Aus: Sowohl seitens der Bundesregierung als auch der Unternehmensspitze des Konsortiums reagierte man zunächst entsetzt. Und als dann auch noch die Vertragskündigung seitens der Bundesregierung beim Konsortium eintraf, reagierten die Unternehmensspitzen verärgert, da die Kündigung aus Unternehmenssicht rechtlich nicht abgesichert sei und nicht nachvollziehbare Gründe angegeben wurden.

Insgesamt blieb die Enttäuschung der Aktionäre aus: Normalerweise müsste aufgrund einer solchen Hiobsbotschaft der Aktienkurs in die Knie gehen, wenn auf einmal sicher geglaubte Umsätze in Milliardenhöhe wegbrechen – doch von Panik oder Ausverkaufsstimmung keine Spur. Sicherlich senkten ein paar Analysten ihre Ausblicke und Prognosen, doch insgesamt blieb es eher ruhig.

Seit Beginn des Jahres konnte sich die Aktie von rund 33 Euro bis zum 28.06. auf 41 Euro verbessern, dabei konnte sie im Mai bei mehr als 46 Euro ein neues Allzeithoch markieren.

Juristische Auseinandersetzung droht

Jetzt wird es sicherlich noch einige juristische Auseinandersetzungen geben. Während das Bundesverkehrsministerium darauf hinweist, dass es seitens des Konsortiums zu Vertragsverstößen kam, stößt diese Aussage auf Unverständnis bei CTS Eventim. Hier prüft man noch die Gründe und Folgen der Kündigung des Betreibervertrags zur Pkw-Maut in Deutschland.

CTS Eventim betont, dass die mit dem Bund 2018 geschlossenen Verträge Schutzbestimmungen enthielten, die Vermögensschäden für die Betreibergesellschaft und ihre Gesellschafter vorbeugen sollten. Dies gelte auch für den Fall, dass die Maut nicht eingeführt werden sollte. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel” geht davon aus, dass nach dem Scheitern dem Bund eine Entschädigungsforderung von 300 Mio. Euro droht. Dieser Beitrag soll vom Bundesverkehrsministerium für das Betreiberkonsortium bestehend aus CTS Eventim und Kapsch TrafficCom AG in Aussicht gestellt worden sein, um Investitionskosten und entgangenen Gewinn auszugleichen.

Das Scheitern der Maut und die mögliche Entschädigungszahlung sollte nun nicht als Kaufargument genutzt werden. Aber es sorgt für zusätzliche Fantasie für ein Unternehmen, das sich ohnehin im Wachstum befindet.

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Uli Jörg Lotter besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Kapsch TrafficCom.



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