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„Batteriematerialien werden schon bald knapp“ – jetzt mit Lithium-Aktien positionieren?

Salar de Uyuni Sonnenuntergang
Bild: Salzsee Uyuni, Ralf Anders

Viele würden gerne wissen, wie sich Angebot und Nachfrage nach Lithium und anderen Batteriematerialien entwickeln werden. Denn wer hier richtig liegt und auf passende Aktien setzt, der kann wie bereits 2017 riesige Gewinne einfahren. Nun haben die anerkannten Experten von Wood Mackenzie die Prognose gewagt, dass eine schon bald boomende Nachfrage zu Versorgungsengpässen führen werde.

Das würde stark steigende Preise bedeuten und voraussichtlich die Aktien etwa von Orocobre (WKN: A0M61S), Albemarle (WKN: 890167) und Livent (WKN: A2N464) in die Höhe schießen lassen.

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Was hinter der Prognose steckt

Die Überlegungen der Analysten von Wood Mackenzie betreffen mehrere Aspekte. Zunächst verweisen sie darauf, dass nun zahlreiche Autobauer ihre Produktion von elektrifizierten Fahrzeugen hochfahren und damit einen Nachfrageschub auslösen werden. Das aktuell verfügbare Angebot werde kurzfristig völlig ausreichen, aber auf Sicht von wenigen Jahren könne es eng werden.

Hier kommt nämlich das Problem hinzu, dass die aktuellen Marktpreise deutlich gefallen sind, weshalb viele Lithium-Projekte nur langsam entwickelt würden. Wenn eine schnell wachsende Nachfrage auf ein langsam wachsendes Angebot trifft, ist der Engpass vorgezeichnet. Dabei gehen die Experten eigentlich noch von einer moderaten Entwicklung aus: Bis 2025 rechnen sie damit, dass 7 % der Neuwagen elektrisch angetrieben werden.

Was man dazu wissen muss

Es könnte also durchaus noch heftiger kommen, falls Elektroautos über die nächsten fünf Jahre so attraktiv werden, dass sich ein viel höherer Anteil von Autokäufern gegen einen Verbrenner entscheidet. Immerhin beläuft sich der Marktanteil in Kalifornien bereits jetzt auf über 5 % und der Wettbewerb hat noch gar nicht richtig begonnen.

Tesla (WKN: A1CX3T) besetzt nur einen Teil der Fahrzeugklassen und die Konkurrenz testet lediglich den Markt mit einzelnen Modellen. Das wird in wenigen Jahren ganz anders aussehen, wenn Käufer unter vielleicht Hundert Modellen jeder Größe und Preisklasse wählen können. Beispielsweise wird die 48-Volt-Technik für dramatisch billigere Einstiegsmodelle sorgen, während Volkswagen (WKN: 766403) dabei ist, über die Skalierung des Elektrobaukastens die Kosten massiv zu drücken.

Außerdem deutet alles darauf hin, dass batterieintensive Elektrobusse weltweit zum Standard werden, um die innerstädtische Schadstoffbelastung zu senken. Dass die Lithium-Nachfrage explodieren wird, daran habe auch ich keine Zweifel. Strittig ist jedoch die Angebotsseite.

Was andere sagen

Klar ist, dass auch die Lithium-Unternehmen ihre Experten haben, die die zukünftige Marktentwicklung ständig analysieren. Ihnen dürfte genauso wie jedem anderen bewusst sein, dass die Nachfrage bald sichtbar anziehen wird. Unter diesen Umständen ergäbe es nicht viel Sinn, das Leichtmetall heute billig zu verkaufen, wenn es schon bald für einen viel höheren Preis losgeschlagen werden könnte. Klüger wäre es dann, die Produktion zu kürzen sowie hohe Lagerbestände aufzubauen.

So ähnlich sehen es die Experten von Morgan Stanley. Aus ihrer Sicht wird sich der Markt trotz der steigenden Nachfrage nicht erholen. Vielmehr würden die Preise um weitere 30 % bis 2025 sinken. Ihr Argument lautet, dass der Einsatz von neuen Technologien nicht nur die Produktionskosten senken, sondern auch die Produktivität massiv steigern werde. Gleichzeitig kalkulieren sie auch eine gedämpfte Wirtschaftsentwicklung und sinkende Subventionen in China ein, sodass sich aus ihrer Sicht ein Angebotsüberschuss entwickeln werde.

Und was machen wir daraus?

Dabei ist aus meiner Sicht zunächst festzustellen, dass Lithium-Aktien aktuell wieder günstig zu haben sind. Beispielsweise hat sich der Kurs von Livent über den Zeitraum von acht Monaten gedrittelt und der von Orocobre fast halbiert. Darüber hinaus denke ich, dass die großen Lieferanten von etwaigen Kostensenkungen profitieren sollten, sodass sinkende Absatzpreise nicht zwingend sinkende Margen bedeuten würden.

Außerdem würden sinkende Lithiumpreise Rückwirkungen auf den Absatzmarkt auslösen, weil sinkende Batteriepreise die Attraktivität der Elektromobilität zusätzlich steigern würden. Dass also eine gedämpfte Nachfrage auf ein florierendes Angebot trifft, das den Lithium-Unternehmen das Geschäft völlig verdirbt, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Überhaupt wird der Markt zukünftig wahrscheinlich vermehrt durch langfristige Abnahmeverträge bestimmt, sodass sich das alles ganz gut einpendeln sollte. Das würde für eher stabile Margen sprechen.

Insgesamt finde ich deshalb, dass die Chancen für eine Renaissance der Lithium-Aktien in den nächsten Monaten gut stehen. Es könnte sich also lohnen, hier dranzubleiben und nach den attraktivsten Werten rund um das weiße Gold Ausschau zu halten.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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