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Wird dieser deutsche E-Commerce-Akteur das neue Amazon?

Dividende
Foto: Getty Images

Welcher Investor träumt nicht davon, ein Wertpapier bei der Emission oder bald danach zu erwerben, das eine vergleichbare Performance und eine sensationelle Rendite wie die Aktie von Amazon (WKN: 906866) aufweist.

Eine Aktie aus dem deutschen MDAX, die Investoren in Wachstumswerte begeistern dürfte, ist die Aktie von Zalando (WKN: ZAL111).

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Der Berliner E-Commerce-Akteur im Onlinemodehandel ist mit einer Marktkapitalisierung von 11.910 Mio. Euro (Stand: 01.08.2019) noch weit davon entfernt, das nächste Amazon zu sein. Zudem vertreibt Zalando gegenwärtig nur Mode- und neuerdings auch Pflegeprodukte und deckt nicht wie Amazon erfolgreich fast das gesamte Spektrum des Handels ab.

Doch Zalando entwickelt sich immer mehr zum Platzhirsch im Bereich der Onlinemodewelt. Wieso das so ist und warum Zalando zu glänzen weiß, werden wir nun in Erfahrung bringen.

Starke Wachstumszahlen

Seit geraumer Zeit überzeugt Zalando Quartal für Quartal und Jahr für Jahr mit hervorragenden Wachstumszahlen. Das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 konnte so mit einem Umsatzwachstum von 20 % auf 5,4 Mrd. Euro und einem bereinigten EBIT von 173,4 Mio. Euro abgeschlossen werden.  Das bereinigte EBIT ist im Vergleich zum Geschäftsjahr 2017 (215,1 Mio. Euro) zwar gesunken, jedoch konnten die Umsätze weiterhin stark gesteigert werden und das Unternehmen ist nachhaltig profitabel. Der Rückgang des bereinigten EBIT im Jahr 2018 wird mit dem heißen Sommer und daraus resultierenden hohen Rabattaktionen begründet.

Ich bin allerdings nach wie vor von der Wachstumsstory überzeugt. Schauen wir uns das zweite Quartal im Geschäftsjahr 2019 an: Das Bruttowarenvolumen (Gross Merchandise Volume, GMV, das ab dem ersten Quartal 2019 mitveröffentlicht wird) ist um satte 23,7 % auf 2,0 Mrd. Euro gestiegen, der Umsatz stieg um 20,1 % auf 1,6 Mrd. Euro im zweiten Quartal. Das GMV beschreibt die Gesamtausgaben von Kunden auf der Zalando-Plattform und bietet somit mehr Transparenz über die Geschäftsentwicklungen und über die Kundenzufriedenheit.

Zufriedene Kunden bestellen bekanntermaßen häufiger und haben einen höheren durchschnittlichen Warenkorb, was schlussendlich zu mehr Umsatz führt. Das beweist auch der starke Zuwachs an aktiven Kunden auf 28,3 Mio. (+ 15,2 % im Vergleich zu Q2 2018). Ebenfalls bemerkenswert ist der Zuwachs der Besuche auf der Homepage von Zalando. Diese stiegen sogar auf 986,4 Mio., was einem relativen Wachstum von 34,3 % im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht.

Der Fokus: Zalando möchte die erste Anlaufstelle für Mode werden

Neben den starken Wachstumswerten besteht eine zweite Gemeinsamkeit zwischen Amazon und Zalando: die Vision. Zalando will die erste Anlaufstelle für Mode werden, so lautet die fokussierte Strategie des Berliner Modehändlers. Durch noch mehr Investitionen in maßgeschneiderte Angebote, in ein noch besseres Erlebnis für treue Kunden und durch die Expansion von Zalando Plus sollen noch tiefere Kundenbeziehungen geschaffen werden.

Der Co-CEO Robert Gentz sagt dazu:

Unsere Plattformstrategie zeichnet sich durch eine starke Kundenorientierung und klare Prioritäten aus. Wir sind überzeugt, dass dies der richtige Weg zum Erfolg ist. Wir werden noch intensiver daran arbeiten, Zalando zu dem Ort zu machen, an dem Kunden ihre Suche nach Mode beginnen.

Das ist die Art von Kundenfokus, den ich mir bei einem langfristig denkenden Unternehmen wünsche. Zweifelsohne sind hier Parallelen zu Jeff Bezos und Amazon zu erkennen. Zalando stellt die Kundenzufriedenheit an oberste Stelle. Damit möchte der Modehändler die erste Wahl des Kunden sein, wenn es um die Bestellung von Modeartikeln geht.

Das Management und die Aktionärsstruktur

Jüngste Meldungen über zu hohe Bonuszahlungen für den Zalando-Vorstand beim Erreichen von bestimmten Umsatzzielen sind definitiv beachtenswert, aber für mich noch kein Grund, das Management infrage zu stellen. Immerhin gehen Robin Ritter, Robert Gentz und David Schneider jährlich für 65.000 Euro zur Arbeit. Wenn du mich fragst, ist das ein sehr bescheidenes Gehalt für die Unternehmenslenker eines solchen E-Commerce-Akteurs.

Zusätzlich sollte man bedenken, dass sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat „skin in the game“ haben. So ist der Aufsichtsrat Anders Holch Povlsen zu 10,19 % und der Vorstand Robert Gentz mit 2,0 % am Unternehmen beteiligt. Kumuliert halten die Gründer von Zalando noch 3,63 % der Aktien.

Ich glaube daher nicht, dass die Bonuszahlungen, die an klare Bedingungen gekoppelt sind, die Vorstände dazu bewegen, die langfristigen und positiven Geschäftsentwicklungen zu vernachlässigen. Die besagten Bonuszahlungen werden nämlich nur dann in vollem Umfang ausgeschüttet, wenn das durchschnittliche Umsatzwachstum von Zalando in einem Fünfjahreszeitraum bei über 15 % liegt. Falls das Wachstum weniger als 10 % beträgt wird sogar gar kein Bonus mehr ausbezahlt. Bisher lagen die verkündeten Umsatzzahlen jedoch immer weit darüber, was nicht nur den Vorständen, sondern auch den Aktionären Freude bereiten dürfte.

Starke Marke und gute Positionierung

Zalando besitzt meiner Meinung nach zweifelsohne eine starke Marke und eine gute Positionierung im Modemarkt. Das Unternehmen breitet sich zunehmend in Europa aus und festigt seine Marktstellung. Außerdem steht der Trend des Onlinehandels hinter Zalando, denn der Markt für Onlinehandel wächst wesentlich schneller als der des stationären Handels. Da Zalando sich beispielsweise Filialen spart, werden auch Kostenvorteile ausgeschöpft.

Foolishes Fazit

Investoren sollten zukünftige Entwicklungen genau beobachten und vor allem darauf achten, ob Zalando seinen Kundenfokus nicht verliert und das aktuelle starke Wachstum weiterhin beibehalten kann. Ich sehe in Zalando eine großartige Chance für eine langfristige, marktschlagende Investition. Ob du das genauso siehst, ist, wie immer, dir überlassen.

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Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Zalando. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon. The Motley Fool empfiehlt Zalando.



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