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Von welchen Trends die VARTA-Aktie derzeit profitiert und wie es um den Wert steht

VARTA Produktion
Quelle: VARTA Microbattery GmbH

Wer über die letzten zwölf Monate Varta (WKN: A0TGJ5)-Aktien im Depot hielt, kann sich heute über knapp 230 % Kursanstieg freuen (04.09.2019). Es gibt also auch immer wieder Aktien, die sich dem allgemeinen Markttrend entziehen. Deshalb sollte man seine eigene Aktienauswahl auch nie von einem Index abhängig machen, sondern bei Erfüllung der eigenen Kriterien investieren.

Aber wovon profitiert die Varta-Aktie derzeit so massiv und was spricht nun für und gegen den Wert?

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Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien steigt stark

Ein starker Wachstumsbereich der Varta-Akie ist derzeit der Unterhaltungselektronik-Markt, dessen Bedarf nach kleinen Batteriezellen für Konsumprodukte jährlich mit über 30 % zulegt. So steigt aktuell die Nachfrage nach Wearables überdurchschnittlich, die nur mit kleinen, leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterien betrieben werden können. Dazu gehören beispielsweise auch kabellose Kopfhörer.

Um dem hohen Bedarf gerecht zu werden, muss Varta jetzt sogar seine Produktionskapazität ausbauen. Bis 2022 soll sie auf jährlich über 150 Mio. Mikrozellen ansteigen. Vorher war die Erweiterung auf nur 100. Mio. Stück pro Jahr in Planung.

Gestützt wird die Entwicklung aber auch durch Vartas Markennamen, den hohen technischen Standard und die Qualität der Produkte. Gerade bei Batterien möchten die Kunden kein Risiko eingehen und setzen deshalb auf den Marktführer. Der Varta-CEO Herbert Schein geht sogar davon aus, dass wir bei den Mikrozellen erst am Anfang einer langen Entwicklung stehen, von der das Unternehmen weiterhin stark profitieren wird. Der Konzern wird nun für die Erweiterung seiner deutschen Werke 130 Mio. Euro investieren, die aus dem Cashflow, über Kredite und Kundengelder finanziert wird.

Varta hat sich aber auch für eine stattliche Förderung des Ausbaus der Massenfertigung von E-Auto-Batterien beworben. Allein in Deutschland soll so die Produktion für E-Auto-Akkus auf 60 Mio. pro Jahr erweitert werden.

Derzeit fahren noch verhältnismäßig wenig E-Autos auf deutschen Straßen. Diese Entwicklung wird sich jedoch über die kommenden Jahre stark verändern, wovon Varta profitieren könnte. Zudem scheuen viele Autohersteller aufgrund eigener hoher Investitionen und günstigerer Kosten von spezialisierten Firmen die Produktion von Batterien.

Ergebnisse bestätigen den Boom

Dass Varta derzeit tatsächlich sehr stark vom Lithium-Ionen-Batterie-Trend profitiert, zeigt nicht nur die hohe Nachfrage, sondern zeigen auch die letzten Ergebnisse. So konnte die Firma zum Halbjahr 2019 Umsatz und Gewinn um 15,8 beziehungsweise 48,9 % steigern.

Was die Aktie trotz hoher Bewertung antreibt, ist auch die weitere Anhebung der Gesamtjahresprognose. So geht Varta nun von 320 bis 330 Mio. Euro statt bisher 310 bis 315 Mio. Euro Umsatz aus. Und auch der operative Gewinn soll nun auf 72 bis 76 Mio. Euro statt bisher 64 bis 67 Mio. Euro steigen. Zudem ist die Ausweitung der Gewinnmarge ein weiterer Kurstreiber.

Varta teilt sich in die Segment „Mikrobatterien“ und „Power&Energy“. Dabei steigerten die Mikrozellen im ersten Halbjahr 2019 ihren Umsatz um 18,9 %. Grund ist der weiterhin starke Trend zu kabellosen Konsumprodukten, aber auch die gute Marktstellung im Bereich der Hörgerätebatterien, wo Varta seine Weltmarktführerschaft sogar weiter ausbauen konnte.

„Power&Energy“, steht für die Produktion von Energiespeicherlösungen. Das Segment steuerte im ersten Halbjahr 2019 zwar nur 16,5 % zum Gesamtumsatz bei, wird jedoch aufgrund der zunehmenden Kundenanfragen zukünftig noch stärker zulegen. Und auch die operative Gewinnmarge soll mittelfristig auf 6 bis 8 % steigen. Die Anwendungsgebiete sind breit gefächert und reichen von Medizintechnik, Robotern und Kommunikationstechnik über moderne Haushalte, akkubetriebene Werkzeuge bis hin zu Speichern für erneuerbare Energien.

Chancen und Risiken der Aktie

Positiv sind das starke Wachstum und die guten Zukunftsaussichten des Unternehmens. Zudem weist Varta mit über 66 % eine hohe Eigenkapitalquote auf. Das starke Wachstum erfordert jedoch auch hohe Investitionen, wodurch wie zuletzt auch Kapitalerhöhungen notwendig werden. Mittlerweile ist die Aktie schon so stark gestiegen, dass sie mit dem 2018er-Gewinn nun bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 106 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 9,3 notiert (04.09.2019), was nicht mehr günstig ist.

Deshalb sind zukünftig auch immer wieder stärkere Aktienkurskorrekturen möglich. Investoren werden die Aktie aufgrund der Bewertung wahrscheinlich eher meiden, Trader werden hingegen einfach so lange dabeibleiben, bis die Entwicklung dreht.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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