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Borussia Dortmund – profitieren vom großen Geld im Fußball?

Im Jahr 2000 wurde die Aktie von Borussia Dortmund (WKN: 549309) als bisher einzige Aktie eines Fußball-Bundesligisten an der Börse gelistet. Seitdem hat der Club viele Höhen und Tiefen erlebt. Im Sommer 2008 übernahm Jürgen Klopp Borussia Dortmund (den BVB) und läutete damit die jüngste Erfolgsstory des BVB ein. Seitdem steigerte sich der Umsatz von rund 108 auf mehr als 446 Mio. Euro. Auch der Aktienkurs zeigte eine hocherfreuliche Entwicklung und legte seit 2009 um mehr als 937 % zu.

Es fließt immer mehr Geld in den Fußball

Insgesamt setzten die Bundesliga-Vereine in der Saison 2017/2018 knappe 4,5 Mrd. Euro um. Dabei erzielten sie ihre Umsätze in sechs Überkategorien. Den kleinsten Anteil macht dabei das Merchandising mit rund 208 Mio. Euro Umsatz aus. Dieser Bereich weist in den vergangenen fünf Jahren kaum Wachstum auf und pendelt durchgehend bei knapp über 200 Mio. Euro. Auch der Bereich Sonstiges ist mit einem Umsatz von rund 400 Mio. Euro recht klein. Der Bereich besteht zum großen Teil aus den Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und bildet damit zusammen mit den Merchandising-Umsätzen die Einnahmen, die durch die Fans entstehen. Immerhin konnten die Umsätze in diesem Bereich in den vergangenen fünf Jahren um knappe 23 % zulegen.

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Den höchsten Anteil am Umsatz machen die Bereiche Mediale Verwertung (1,45 Mrd. Euro) und Werbung (1,0 Mrd. Euro) aus. Während die Umsätze durch Werbung in den letzten fünf Jahren um moderate 33 % Prozent zulegten, ist das Wachstum der Umsätze aus der medialen Verwertung mit rund 72 % sehr beeindruckend. Die Vereine verwendeten die erhaltenen Sponsoren- und TV-Gelder in erster Linie für Spielertransfers. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Umsätze durch Spielertransfers in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 364 % zulegten. Das führt dazu, dass die Spielertransfers nun die drittwichtigste Umsatzquelle für die Bundesliga-Vereine darstellen.

Offensichtlich profitieren die Bundesliga-Vereine also in erster Linie davon, dass Sponsoren und Medienpartner bereit sind, immer mehr Geld zu bezahlen. In diesen Bereichen erwirtschaften die Bundesligisten die höchsten Umsätze und, abgesehen von den Erlösen aus Spielertransfers, auch die höchsten Wachstumsraten. Die Umsätze durch Merchandising werden dagegen immer unbedeutender und scheinen auch wenig Wachstumspotenzial zu bieten.

Auch der BVB konnte davon stark profitieren

Als zweitwertvollster deutscher Fußballverein hat der BVB natürlich von den Zuflüssen in den Fußballmarkt profitiert. Während Sponsoren in der Saison 2008/2009 den BVB mit rund 39 Mio. Euro sponserten, lagen die Umsätze mit Werbung zehn Jahre später bei mehr als 96 Mio. Euro. Ähnlich sieht es bei den Umsätzen durch die TV-Vermarktung aus. Hier erlöste der BVB vor zehn Jahren rund 22 Mio. Euro, mittlerweile sind es mehr als 167 Mio. Euro.

Ein weiterer Erfolgsfaktor des BVB war eine kluge Transferpolitik in den vergangenen Jahren. Der Klub hat es immer wieder geschafft, junge Spieler günstig zu kaufen und ein paar Jahre später als Stars mit einem Gewinn wieder zu verkaufen. Beispiele dafür sind Spieler wie Ousmane Dembélé, Mats Hummels oder Christian Pulisic.

Der Haken an der Sache

Der BVB befindet sich in einem wachsenden Marktumfeld, hat eine gute Marktposition und ein Management, welches in den vergangenen Jahren erfolgreich gearbeitet hat. Dies sind alles Faktoren, welche ein langfristig erfolgreiches Unternehmen auszeichnen, und trotzdem gibt es aus meiner Sicht ein Problem.

Der BVB konnte zwar seine Umsätze in den letzten Jahren stark steigern, der Gewinn schwankt jedoch sehr stark, und eine langfristige Aufwärtstendenz ist nicht zu erkennen. Die Ursache dafür ist das Geschäftsmodell des BVB. Fußballvereinen geht es um den maximalen sportlichen Erfolg und nicht darum, am Ende des Jahres möglichst viel Geld verdient zu haben. Daher reinvestieren Fußballvereine den Großteil ihrer Einnahmen in Spieler und Infrastruktur. Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, muss der BVB dieses Spiel mitspielen und seine Einnahmen ständig reinvestieren. Daher wird der BVB auch in Zukunft keine langfristig wachsenden Gewinne erwirtschaften, vollkommen unabhängig davon, wie viel Geld noch in den Fußballmarkt fließt.

Am Ende ist für uns als Investoren aber der Gewinn entscheidend, da wir ja Geld mit unserer Investition verdienen wollen. Aktuell ist der BVB mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 49,46 (Stand: 08.10.2019) bewertet. Für ein Unternehmen, welches in den kommenden Jahren mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit keine steigenden Gewinne verbuchen wird und eine mickrige Dividendenrendite von 0,6 % besitzt, halte ich die Bewertung für deutlich zu hoch. Daher lege ich mir persönlich keine BVB-Aktien ins Depot.

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Robin Gey besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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