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Konnte die TUI-Aktie im Geschäftsjahr 2018/2019 von der Thomas-Cook-Pleite profitieren?

Deutsche Börse Bulle und Bär
Foto: The Motley Fool

Nach der Insolvenz von Thomas Cook im September dieses Jahres (2019) konnten Konkurrenten wie TUI (WKN: TUAG00) die frei gewordene Lücke füllen. Nun meldete der Touristikkonzern Zahlen für das Geschäftsjahr 2018/2019, das bereits Ende September endete.

Dabei gab es einige Überraschungen, mit denen der Anleger sicherlich nicht gerechnet hat.

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Sondereffekte belasten das Ergebnis

Zwar konnte TUI seinen Umsatz leicht um 2,5 % und sein bereinigtes operatives Ergebnis nach Flugverboten um 0,3 % steigern, aber unterm Strich fiel das Ergebnis deutlich um 31,4 %. Die Zahlen geben allerdings kaum Auskunft darüber, wie stark das Unternehmen von der Thomas-Cook-Pleite profitierte. Dies wird der Anleger frühestens in einem halben Jahr erfahren, wenn die Zahlen den Zeitraum nach September 2019 spiegeln.

Aber warum musste TUI einen großen Gewinnrückgang hinnehmen? Ein Hauptgrund war das Flugverbot für TUIs 15 Boeing (WKN: 850471) 737-Max-Maschinen, für die der Konzern Ersatzflugzeuge mieten musste. Dies kostete ihn zusätzliche 293 Mio. Euro. Addiert man diese Zahl zum Nettoergebnis hinzu, hätte TUI ein Plus von 6,45 % erzielt.

Das Boeing-Problem könnte auch im kommenden Geschäftsjahr das Ergebnis belasten, denn planmäßig werden die 737-Max-Maschinen erst im Mai 2020 wieder abheben. Dies wird TUI noch einmal zusätzlich 130 Mio. Euro kosten. Es könnte allerdings noch schlimmer kommen, wenn das Verbot verlängert wird.

Ursprünglich wollte TUI noch mehr Maschinen des Typs kaufen, hat die Bestellungen mittlerweile aber storniert. Zwar verhandelt der Konzern mit Boeing über eine Entschädigung, aber damit tut sich der amerikanische Flugzeugbauer bisher schwer.

Weitere Belastungsfaktoren sind derzeit die Brexit-Verunsicherung, der Trend zu Last-Minute-Buchungen und teilweise immer noch zu viele Anbieter, die Preisanhebungen weiterhin schwierig machen.

Kreuzfahrten und Zielgebietserlebnisse konnten den operativen Gewinn um 13,2 beziehungsweise 20,4 % steigern, während Hotels&Resorts sowie Märkte& Airlines 4,9 beziehungsweise 72,2 % verloren.

Für das laufende Geschäftsjahr 2019/2020 rechnet TUI aktuell unter Einrechnung des Flugverbots bis Ende April 2020 mit einem bereinigten operativen Gewinn von 950 bis 1.050 Mio. Euro, was etwas mehr als im vergangenen Geschäftsjahr wäre, als er bei 893 Mio. Euro lag.

Aber es gab noch eine weitere Negativüberraschung

TUI wird zukünftig nur noch 30 bis 40 % seines Gewinns, aber mindestens 35 Cent je Aktie als Dividende ausschütten. Für das vergangene Geschäftsjahr sind es 54 Cent je Aktie, was zum aktuellen Kurs einer Dividendenrendite von 4,84 % entspricht (12.12.2019).

TUI war bereits in der Vergangenheit kein kontinuierlicher Dividendenzahler. So wurde beispielsweise nach der 2008er-Krise mehrere Jahre lang keine Ausschüttung vorgenommen. Deshalb ist die aktuelle Politikänderung keine Überraschung. Sie wird zukünftig eher zu geringeren Dividenden führen.

Aber weshalb behält TUI mehr Geld ein?

Das Unternehmen möchte seine Digitalisierung vorantreiben und in Hotels investieren, wofür große Summen (50 bis 100 Mio. Euro) benötigt werden. TUI konnte über die vergangenen zehn Jahre nur eine durchschnittliche Nettomarge von 1,8 % realisieren. Von 100 Euro Umsatz blieben also nur 1,8 Euro Gewinn.

Daran ist erkennbar, wie hart die Branche ist. Und dies wird sich nach der Thomas-Cook-Insolvenz nicht ändern. Sie wird sich über die kommenden Monate positiv auswirken, aber aufgrund der vielen anderen Baustellen das Ergebnis kaum steigern.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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