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Wirecard-Aktie: Welche Intention verfolgt bloß die „Financial Times“?

Foto: Getty Images

Es vergehen weiterhin kaum ein paar Tage, ohne dass die „Financial Times“ eine Erwähnung im Kontext der Aktie von Wirecard (WKN: 747206) findet. Seit dem Herbst herrscht wieder Unruhe im Aktienverlauf des DAX-Zahlungsdienstleisters und Auslöser waren erneut kritische Berichte der besagten Zeitung, nach denen der deutsche Konzern womöglich bilanziell einige Dinge nicht richtig erfasst haben könnte.

Regional sind die Ansatzpunkte dabei ein wenig anders gestrickt. Nachdem es zum Jahresbeginn vornehmlich Singapur gewesen ist, rücken nun eher Irland und Dubai in den Fokus, wobei ein weiterer Schwerpunkt Indien im Rahmen einer Übernahme bleibt. Grundsätzlich existieren daher viele Ansatzpunkte, wobei zumindest die erste Causa Wirecard bislang sang- und klanglos im Sande verlief.

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Der weitere Verfahrensgang scheint dennoch ungewiss zu sein, zumal auch andere Zeitungen wie die „Süddeutsche Zeitung“ und das „Handelsblatt“ auf den Zug der Kritiker aufgesprungen sind. Eine Frage, die förmlich über allem zu schweben scheint, ist jedoch: Was bezweckt die „Financial Times“ mit ihrer Reihe an kritischen Berichten?

Ein Überblick über die Möglichkeiten

Grundsätzlich könnte es lediglich das Interesse der Öffentlichkeit an einer solchen Enthüllungsgeschichte sein. Journalisten, insbesondere Enthüllungsjournalisten, sind schließlich im Endeffekt dazu da, vermeintliche Ungereimtheiten aufzudecken. Nicht umsonst werden die Medien informell als vierte Staatsgewalt gehandelt.

Allerdings gibt es speziell bei der „Financial Times“ beziehungsweise bei dem kritischen Autorenteam rund um Dan McCrum einige Ungereimtheiten. So ist die Berichterstattung irgendwie wellenartig angelegt, was insbesondere in der ersten Causa Wirecard zum Jahresanfang besonders stark auffiel. In mehreren Berichten binnen weniger Tage nahm das Autorenteam starken Einfluss auf die Kursbewegungen. Es schien zwischenzeitlich so, als sei eine maximale Wirkung auf den Aktienkurs ein Ziel dieser Berichterstattungen. Eine Spekulation, die ebenfalls einigen Zuspruch erhielt, zumal das Management des Zahlungsdienstleisters selbst ominöse Praktiken angeprangert hat.

Auch Spekulationen, wonach die Autoren in Verbindung mit sogenannten Shortsellern gewesen sein könnten, rundeten diese beinahe filmreife Eskapade bislang ab. Definitiv eine brisante Wendung, die der gesamte Verfahrensgang genommen hat, der außerdem bereits rund elf Monate andauert.

Erschwerend hinzu kommt außerdem, dass sich die Geschichte in diesen Tagen zu wiederholen scheint. So hat die „Financial Times“ inzwischen erneut die Berichte rund um die indischen Übernahmen aufgegriffen, bei denen es vermeintliche Unregelmäßigkeiten bezüglich des Kaufpreises und Mittelsmännern gegeben haben könnte.

Eine olle Kamelle aus dem Jahre 2015, wohlgemerkt, bei der die Intention des Aufgreifens ebenfalls fraglich erscheint. Sowie den Verdacht schürt, dass eine maximale Schadenswirkung definitiv eine Zielsetzung sein könnte, die das Autorenteam im Visier hat. Aus welchen Beweggründen auch immer.

Es wird immer verworrener

Im Endeffekt können wir an dieser Stelle daher bloß festhalten, dass für den Moment alles immer noch verworrener wird. Das aktuelle Kapitel nimmt erstaunliche Parallelen zum Verfahrensgang der ersten Eskapaden zu Beginn des Jahres an. Auch wenn die Intervalle der Berichterstattungen seit dem Herbst etwas weniger werden.

Welche Intention die Autoren verfolgen und was an den Berichten letztlich dran ist, wird zumindest in den kommenden Wochen und Monaten noch ein Geheimnis bleiben. Aber immerhin: Bislang konnte dem Zahlungsdienstleister trotz aller kritischer Berichte noch kein Fehlverhalten nachgewiesen werden. Vielleicht sollte der Grundsatz im Zweifel für den Angeklagten momentan gelten.

Und vielleicht sollten sich die Enthüllungsjournalisten in Anbetracht der Tragweite, Vorwürfe und vornehmlichen Spekulationen für den Moment ebenfalls daran halten.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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