3 Aktien, die aus 1.000 US-Dollar 1 Mio. US-Dollar gemacht haben
Wenn du beim Investieren Angst hast, etwas falsch zu machen, lass dich nicht davon abhalten, damit anzufangen oder zumindest zu beginnen, es zu lernen. Denn langfristig werden die Aktien im Durchschnitt mit ziemlicher Sicherheit steigen, und zwar viel schneller als die Inflation. Wenn du deine Ersparnisse einfach auf deinem Konto liegen lässt – besonders bei den heutigen Tiefstzinsen – ist es fast sicher, dass dein Vermögen durch die Inflation aufgezehrt wird. Für einen stressfreien Ruhestand muss man daher früh und dauerhaft investieren.
Wenn du es dir nicht zutraust, selbst Aktien auszusuchen, keine Sorge. Du kannst aus vielen aktiv verwalteten Investmentfonds und kostengünstigen passiven Indexfonds wählen, die dir ein diversifiziertes Engagement in einem breiten Aktienindex ermöglichen.
Es kann sich aber auch lohnen, einen Teil der Ersparnisse in einzelne Aktien zu investieren, denn erfolgreiche Wachstumstitel können den breiteren Markt deutlich schlagen. Eine Investition in eine der Topaktien der Welt zu einem relativ frühen Zeitpunkt hat das Potenzial, deinen gesamten Ruhestand zu finanzieren.
Du glaubst mir nicht? Hier sind drei Beispiele für Aktien, mit denen man aus gerade mal 1.000 US-Dollar eine Million machen konnte – und noch mehr.
Amazon
In der vielleicht größten Leistung der modernen Business-Welt hat der E-Commerce- und Cloud-Computing-Gigant Amazon.com (WKN:906866) in nur 22 Jahren als Aktiengesellschaft aus 1.000 US-Dollar mehr als 1 Mio. US-Dollar gemacht. Als Onlinebuchhändler wurde das Unternehmen von Jeff Bezos in den frühen Tagen des Internets gegründet und seitdem hat Amazon seine Reichweite auf praktisch jeden Aspekt der Verbraucher- und Geschäftswelt erhöht. Von Büchern ging das Unternehmen dazu über, eine breite Palette an Waren und Dienstleistungen mit möglichst großer Bandbreite, guten Preisen und hoher Liefergeschwindigkeit anzubieten, was die Kunden begeistert.
In einer unkonventionellen Wendung entschied sich das Amazon-Management nach dem ersten Erfolg, auf Dividenden oder Rückkäufe zu verzichten. Stattdessen entschied es sich, alle Gewinne wieder in das Unternehmen zu reinvestieren: in den Aufbau von mehr Infrastruktur, den Ausbau der First-Mover-Vorteile im E-Commerce und die Erfindung neuer Produkte und Dienstleistungen.
Diese haben zu weiteren Geschäftsfeldern geführt, darunter das Prime-Abonnementprogramm, das inzwischen einen kostenlosen eintägigen Versand und Zugang zu Amazons preisgekröntem Prime-Videokatalog bietet. Amazon wird nun auch zu einer Bedrohung für seine Konkurrenten im Bereich der digitalen Werbung, einem Segment, das in diesem Jahr voraussichtlich mehr als 11 Mrd. US-Dollar Umsatz für das Unternehmen bringen wird.
Aber die folgenreichste „Erfindung“ von Amazon sind die Amazon Web Services. Durch die Entwicklung einer Möglichkeit für Unternehmen, ihren Rechner- und Speicherbedarf in Amazons hypereffiziente Rechenzentren auszulagern, leistete AWS Pionierarbeit bei der Cloud-Computing-Revolution, die die hochprofitablen Bereiche Enterprise Computing und Software durcheinanderwirbelt. Nach nicht einmal 15 Jahren seit der Gründung ist AWS heute ein Unternehmen mit einem Umsatz von 36 Mrd. US-Dollar, einem Wachstum von 35 % und mit Betriebsmargen zwischen 25 und 30 %.
Amazon konnte diesen Erfolg durch die Einhaltung der Geschäftsprinzipien, die im ersten Aktionärsbrief von Bezos aus dem Jahr 1997 dargelegt wurden, erreichen und aufrechterhalten: Er predigte, sich auf langfristige statt kurzfristige Gewinne zu konzentrieren, keine Angst vor Experimenten zu haben und sich vor allem um die Kunden zu kümmern.
Nach dem Börsengang im Jahr 1997 zu einem Kurs von 18 US-Dollar pro Aktie hat Amazon.com drei Splits vorgenommen (zweimal im Verhältnis 1:2 und einmal im Verhältnis 1:3), was zu einem split-bereinigten IPO-Preis von nur 1,50 US-Dollar führte. Bei dem heutigen Aktienkurs von etwa 1.850 US-Dollar pro Aktie entspricht das einer Rendite von 123.200 %, sodass aus damals investierten 1.000 US-Dollar heute 1,23 Mio. US-Dollar wurden.
Microsoft
Der andere Cloud-Computing-Riese neben Amazon ist Microsoft (WKN:870747), ein weiteres Unternehmen, das aus 1.000 US-Dollar mehr als 1 Mio. US-Dollar gemacht hat. Natürlich war die Cloud nicht das Hauptgeschäft von Microsoft. Nach der Gründung im Jahr 1975 durch Bill Gates und Paul Allen war Microsofts erstes Erfolgsprodukt ein Betriebssystem für die ersten Personalcomputer.
1983 brachte Microsoft sein Vorzeigemodell, das Windows-Betriebssystem, heraus und verkaufte ab 1989 Microsoft Office, die dominante Software-Suite für alle Arten von Büroaufgaben. Zu den weiteren Veröffentlichungen gehörten 1995 der Webbrowser Internet Explorer, 2001 das Videospielsystem Xbox und 2012 der Laptop und das Tablet Microsoft Surface.
Das konsequenteste moderne Produkt von Microsoft ist jedoch der Cloud-Computing-Dienst Azure, der heute eine starke Nr. 2 hinter AWS im Bereich des Cloud-Computing ist. Die Cloud-Sparte wurde von Satya Nadella geleitet, der 2014 die Rolle des CEO übernahm und seitdem eine Renaissance der Wachstumsaussichten von Microsoft herbeigeführt hat. Nadella leitete auch die Übernahme von LinkedIn im Jahr 2016, eine Übernahme, die von Tag zu Tag cleverer aussieht und das führende businessorientierte soziale Netzwerk unter das Unternehmensdach von Microsoft gebracht hat.
Seit Microsoft 1986 mit 21 US-Dollar pro Aktie an die Börse ging, hat sich die Aktie mehrfach gesplittet und der split-bereinigte IPO-Preis liegt bei nur 0,072 US-Dollar (knapp über 7 Cent). Das bedeutet, dass bei dem heutigen Aktienkurs von etwa 157 US-Dollar die Microsoft-Aktie um 217.900 % gestiegen ist und in 33 Jahren aus 1.000 US-Dollar 2,18 Mio. US-Dollar geworden sind.
Berkshire Hathaway
Zum Schluss noch ein Blick auf Berkshire Hathaway (WKN:854075) (WKN:A0YJQ2), das von Warren Buffett gegründete Finanzkonglomerat. Das Unternehmen startete, als Buffett, ein erfolgreicher Investmentfondsmanager, 1964 eine Mehrheitsbeteiligung an dem kriselnden Textilunternehmen Berkshire Hathaway aus New England übernahm.
Glücklicherweise erkannten Buffett und sein Partner Charlie Munger bald, dass das Textilgeschäft unterdurchschnittliche langfristige Perspektiven hatte; sie disponierten um, nahmen den Cashflow von Berkshire und diversifizierten in das Versicherungsgeschäft.
Buffett und Munger nahmen dann den Versicherungs-Cashflow – die Prämien, die sie erhielten, bevor die Verbindlichkeiten ausgezahlt werden müssen – und nutzten ihre Spürnasen, um Aktien von hochwertigen Unternehmen oder gleich ganze Unternehmen zu kaufen. Dies war eine innovative und etwas risikoreichere Art, den Versicherungs-Cashflow anzulegen, wobei traditionelle Versicherer üblicherweise in risikoärmere Anleihen investieren.
Buffett und Munger, zwei der besten Investoren aller Zeiten, wählten jedoch in den folgenden Jahren und Jahrzehnten mehrere gigantische Gewinner aus. Dazu gehörten GEICO und See’s Candies, die beide heute zu 100 % Berkshire gehören, Coca-Cola in den 1980er-Jahren, mehrere hochprofitable Bankbeteiligungen nach der Finanzkrise 2008 und sogar Apple im Jahr 2016.
Buffett, Munger und Buffetts zwei Lieutenants, Todd Combs und Ted Weschler wissen, wie man das Geld aus den großen und vielfältigen Versicherungsgeschäften von Berkshire erfolgreich investiert. Unter der Führung von Versicherungschef Ajit Jain sind die meisten Versicherungsgeschäfte von Berkshire auch selbst ziemlich profitabel geworden, sogar bevor investiert wird. Dieses Team mit diesem Geschäftsmodell hat es ermöglicht, dass der Marktwert von Berkshire seit 55 Jahren jährlich über 20 % gestiegen ist, eine erstaunliche Leistung für diesen langen Zeitraum und für ein so großes Unternehmen. Die Gewinne haben es ermöglicht, den Wert der Berkshire-Hathaway-Aktie um etwa 2.700.000 % zu steigern, sodass aus einer Investition von nur 1.000 US-Dollar im Jahr 1964 heute ein erstaunliches Vermögen von 27 Mio. US-Dollar geworden ist.
Was hat diese Aktien zu großen Gewinnern gemacht?
Was sind die gemeinsamen Merkmale dieser unglaublichen Gewinner? Alle drei Unternehmen wurden von unglaublichen Genies gegründet und geleitet: Buffett, Bezos und Gates. Diese Genies waren auch Meister der Kapitalzuteilung, die den Großteil der Gewinne aggressiv reinvestierten, um ihre Wettbewerbsvorteile weiter zu stärken, und dann neue Unternehmenszweige mit hohen Renditen schufen – wovon einige ganz anders aussahen als die ursprünglichen Produkte oder Dienstleistungen der Unternehmen.
Schließlich ist Windows jetzt für Microsoft-Investoren nicht mehr der wichtigste Faktor, da sie sich inzwischen mehr auf die Cloud und andere Softwareprodukte konzentrieren. Viele Amazon-Investoren sind der Meinung, dass der größte Teil des Wertes nun in AWS, Drittanbietern und Werbung liegt, nicht mehr im E-Commerce. Und Berkshire Hathaway schloss 1985 sogar seine Textilbetriebe und behielt nur den Namen der ursprünglichen Firma bei.
Somit scheint die richtige Formel für massive Investitionsgewinne zu sein: Identifiziere Genies mit den richtigen Geschäftsmodellen und der Freiheit, nach eigenem Ermessen in neue Unternehmen und Dienstleistungen zu investieren, und vertraue darauf, indem du dein Geld über Jahre und Jahrzehnte hinweg bei ihnen belässt.
Natürlich gibt es nicht viele Genies mit den richtigen Geschäftsmöglichkeiten, in die du dann auch noch einfach so investieren kannst. Aber wenn du denkst, du hast eines gefunden, zögere nicht, zu investieren. Wie diese drei Unternehmen gezeigt haben, kann eine kleine Investition zu sehr viel führen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Teresa Kersten, eine Mitarbeiterin von LinkedIn, einer Microsoft-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
Dieser Artikel wurde von Billy Duberstein auf Englisch verfasst und am 02.01.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
The Motley Fool besitzt Aktien von Amazon, Apple, Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Microsoft und empfiehlt die folgenden Optionen: long Januar 2021 $200 Calls auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), short Januar 2021 $200 Puts auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), long Januar 2021 $85 Calls auf Microsoft, short Januar 2020 $220 Calls auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und short Januar 2021 $115 Calls auf Microsoft.