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Corona-Krise: Jetzt erst einmal tief durchatmen und die Lage sondieren!

Bild: Getty Images

Was für eine Woche liegt da hinter uns? Selbst erfahrenen Anleger kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn ein so massiver Einbruch der Kurse in einer solch relativ kurzen Zeitspanne ist schon als sehr ungewöhnlich zu bezeichnen. Man muss sich zu Recht fragen, ob diese Abwärtsbewegung nicht ein wenig übertrieben war und es demnächst wieder eine Bodenbildung geben wird?

Doch schauen wir erst mal auf die Zahlen der vergangenen Woche. Von Montag, dem 24.02.2020, zum Börsenstart, bis zum Handelsschluss am Freitag, dem 28.02.2020, hat der DAX um gut 1.341 Punkte bzw. 10 % nachgegeben. In den USA sah es ähnlich aus, denn auch der Dow Jones musste in diesem Zeitraum einen Verlust von fast 3.000 Punkten verkraften, was einem Rückgang von rund 11 % entspricht.

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Man kann also getrost davon ausgehen, dass dies nicht nur eine normale Reaktion auf unseren neuen Begleiter namens Coronavirus ist, sondern man durchaus schon von einer gewissen Panik an den Märkten sprechen kann. Sehr schön erkennt man hier, was ein neuer Krankheitserreger und eine auf die Angst der Bürger abzielende Medienberichterstattung an der Börse für Symptome auslösen können.

Doch atmen wir einmal tief durch, betrachten die aktuelle Lage und gehen auf Themen ein, mit denen sich im Moment wahrscheinlich viele Anleger beschäftigen.

Zum Thema Verluste

In der letzten Woche wäre es meiner Meinung nach klug gewesen, wenn man in eine Art Starre verfallen wäre und so wenig wie möglich gehandelt hätte. Denn überstürzte Aktionen in solch turbulenten Zeiten sind an der Börse meistens nicht von Erfolg gekrönt.

Verkauft man nämlich seine Aktien in der Angst, die angehäuften Gewinne dahinschmelzen zu sehen, dann fällt in aller Regel die Abgeltungsteuer an und beschert dem Anleger dann gleich mal einen „Verlust“ von mindestens 26,38 %, der vom realisierten Kursgewinn an die Finanzbehörden abgeführt wird.

Aber auch wer erst kürzlich in den Markt eingestiegen ist und nun womöglich ein dickes Minuszeichen im Depot leuchten sieht, sollte sich immer klarmachen, dass es sich im Moment hier nur um Buchverluste handelt. Erst wenn man seine Papiere wirklich verkauft, hat man die Verluste auch tatsächlich realisiert. Dieser Vorgang ist dann nicht mehr umkehrbar, aber wenn man seinen Aktien, die ins Minus gerutscht sind, einfach die Treue hält, dann besteht durchaus noch eine Chance, die Verluste irgendwann wieder wettzumachen.

Zum Thema Nachkaufen

In solchen Zeiten, wie wir sie letzte Woche erlebt haben, wird auch immer wieder darüber diskutiert, ob man jetzt nicht nachkaufen oder billig einsteigen sollte. Beides hört sich natürlich sehr sinnvoll an, vor allem, wenn dicke Minuszeichen vor den Kursangaben stehen.

Ich finde den Zeitraum von einer Woche mit Kursrückgängen allerdings viel zu kurz, um gleich in Aktionismus zu verfallen. Vielmehr würde ich abwarten, wie sich die ganze Angelegenheit in naher Zukunft entwickelt, und dann weitere Entscheidungen treffen.

Und auch wenn die Kursverluste bei einigen Werten dramatisch aussehen und sie interessant und billig erscheinen lassen, sollte man sich einmal den Chartverlauf der letzten fünf oder zehn Jahre anschauen und dann beurteilen, ob jetzt wirklich schon Kaufkurse vorherrschen oder die entsprechenden Aktien nicht vielleicht noch gar keine Schnäppchen sind.

Mein Fazit

Die Märkte befinden sich im Moment in einer sehr turbulenten Zeit, die uns Investoren einiges an Stärke abverlangt. Doch ich denke, es kann manchmal von Vorteil sein, zu versuchen, den Drang, irgendetwas tun zu müssen, zu unterdrücken und sich erst einmal zurückzuhalten, bis klar wird, wo die Reise eigentlich hingehen könnte. Auch dann wird wahrscheinlich noch genug Zeit dafür sein, das Depot mit wirklich günstigen Schnäppchen etwas aufzuwerten.

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