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Aus diesem Grund profitieren SAP-Aktionäre von der Coronakrise!

Cloud Computing
Foto: Getty Images

Eines der absoluten Schwergewichte am deutschen Aktienmarkt ist SAP (WKN: 716460). Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch der Kurs der SAP-Aktie seit Jahresbeginn um rund 20 % gefallen ist. Damit hält sich der Softwarekonzern aber noch recht stabil, wenn man es mit dem 30%igen Minus des DAX seit Jahresbeginn vergleicht. Und SAP hat auch noch ein Ass im Ärmel, das den SAP-Aktionären aufgrund des Kurssturzes noch mehr Freude bereitet.

SAP trifft eine kluge Entscheidung

Ende 2019 hat SAP neben der regulären Dividende eine erhöhte Kapitalausschüttung in Höhe von 1,5 Mrd. Euro im Jahr 2020 angekündigt. Dabei ließ man sich die Option offen, diese Kapitalausschüttung in Form einer Sonderdividende oder von Aktienrückkäufen zu vollziehen. Mitte Februar entschloss sich SAP nun dazu, die gesamten 1,5 Mrd. Euro ausschließlich für den Rückkauf von eigenen Aktien zu verwenden. Das ist aus meiner Sicht eine sehr kluge Entscheidung, denn dadurch profitieren alle SAP-Aktionäre von der aktuellen Krise. Wenn SAP hingegen eine Sonderdividende bezahlt hätte, wäre es für die Aktionäre nicht möglich gewesen, vom Wertverlust der SAP-Aktie zu profitieren.

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Bis Ende 2020 wird SAP für diese 1,5 Mrd. Euro eigene Aktien zurückkaufen. Hätte man dies zu einem Kurs von 130 Euro je Aktie getan (dort stand die Aktie Mitte Februar), wären rund 11,5 Mio. Aktien zurückgekauft worden. Durch die Coronakrise steht der Aktienkurs von SAP nun aber bei unter 100 Euro (Stand: 24.03.2020). Schafft es SAP also über das Jahr hinweg, die eigenen Aktien im Durchschnitt für 100 Euro zu kaufen, dann kann SAP 15 Mio. eigene Aktien zurückkaufen. Also rund 23 % mehr als ohne die Coronakrise. Für die Aktionäre bedeutet dies, dass deutlich weniger SAP-Aktien am Markt sind, was dazu führt, dass jede einzelne noch verfügbare Aktie wertvoller wird.

SAP wird die Coronakrise ohne Probleme überstehen

Das beste Aktienrückkaufprogramm bringt den Aktionären nichts, wenn zeitgleich das Unternehmen fundamentale Probleme bekommt. Daher muss man genau schauen, ob SAP die Coronakrise gut überstehen kann. Aus meiner Sicht wird dies auf jeden Fall gelingen. In der heutigen Zeit können Unternehmen nicht komplett auf die SAP-Software verzichten. Daher werden die Kunden von SAP auch weiterhin die SAP-Software brauchen. Hinzu kommt, dass eine Umstellung auf Software von Konkurrenzunternehmen mit hohen einmaligen Umstellungskosten verbunden wäre und daher in der aktuellen Krisensituation keinen Sinn ergeben würde. Daher wird SAP zum Großteil nur Kunden verlieren, die zahlungsunfähig werden.

Aus diesem Grund werden die wirtschaftlichen Auswirkungen auf SAP wohl recht moderat ausfallen. Wenn wir eine längere Rezession erleben und Unternehmen vermehrt in die Insolvenz gehen, wird SAP zwar auch Kunden verlieren, jedoch wird sich das aus meiner Sicht in einem Rahmen bewegen, in dem es nicht existenzbedrohend für SAP wird. Als Benchmark lassen sich dafür recht gut die Jahre 2008 bis 2010 heranziehen. Im Zuge der Finanzkrise erlebten wir eine Rezession. In der Folge fiel der Umsatz von SAP von 2008 auf 2009 um knappe 10 %. Im Jahr 2010 konnte SAP den Umsatz dann jedoch sofort wieder um knappe 20 % steigern. Das zeigt uns, dass Rezessionen das Geschäftsmodell von SAP zwar durchaus treffen, es jedoch so stabil ist, dass es sich schnell wieder erholen kann. Zudem wurde im gesamten Zeitraum weiter ein Gewinn erwirtschaftet. In eine finanzielle Notlage geriet SAP durch die Rezession daher nie.

Bietet sich jetzt eine gute Einstiegsgelegenheit?

Ich denke, dass SAP durchaus interessant sein kann für langfristige Investoren. Der deutsche Softwarekonzern wird mit Sicherheit in den nächsten Jahren kein riesiges Kursfeuerwerk abbrennen, ich bin jedoch davon überzeugt, dass SAP langfristig eine gute Zukunftsperspektive bietet. Die recht teure Umstrukturierung der vergangenen Jahre scheint so gut wie vollendet zu sein und der Cloudmarkt wächst dynamisch und bietet deutlich höhere Margen als das bisherige Geschäftsmodell.

Aus meiner Sicht muss man zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch nicht zwingend bei SAP einsteigen. Trotz Coronakrise liegt das KGV bei über 33 (Stand: 24.03.2020), und auch die Dividendenrendite ist mit 1,6 % nicht außergewöhnlich interessant. Daher sehe ich bei anderen DAX-Unternehmen aktuell deutlich größere Chancen, da diese durch die Coronakrise deutlich stärker unter Druck geraten sind und dadurch aktuell sehr günstig zu haben sind.

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Robin Gey besitzt Aktien von SAP. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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