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Corona-Rettung oder Ende auf Raten? Was bedeutet der neue Kredit für TUI?

Foto: Getty Images

Die Aktie von TUI (WKN: TUAG00) gehört zu den maßgeblichen Leidtragenden des grassierenden Coronavirus. Der globale Reisemarkt ist faktisch zum Erliegen gekommen. Ein Ende ist in diesen Tagen noch nicht in Sicht. Niemand weiß schließlich, inwieweit die Ausläufer der Pandemie noch anhalten werden. Und wann wieder ein normaler operativer Alltag einkehren wird.

Zur Überbrückung dieser schwierigen Zeit hat TUI inzwischen die Liquiditätshilfen des Staates angefragt. Und wie es scheint hat es diese nun auch bewilligt bekommen. Aber was bedeutet diese Hilfe? Ist das die Rettung in Zeiten des Coronavirus? Oder bloß eine Pleite auf Raten? Eine spannende Frage, die wir im Folgenden mal etwas genauer unter die Lupe nehmen wollen.

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Die Bedingungen des Kredits

Wie inzwischen bekannt geworden ist, wird TUI aller Voraussicht nach einen Überbrückungskredit in Höhe von ca. 1,8 Mrd. Euro bekommen. Ein Konsortium aus verschiedenen Banken habe sich demnach zu diesem Volumen und diesem Schritt durchringen können. Wobei es vor allem die staatliche Förderbank KfW ist, die als Kreditgeber fungieren wird.

Mit diesen Mitteln werde dabei eine bereits bestehende Kreditlinie über 1,75 Mrd. Euro weiter aufgestockt. Das liquide Polster von TUI beläuft sich laut einem Bericht des Finanzportals finanzen.net auf derzeit 3,1 Mrd. Euro. Womöglich ein solider Puffer, um die Krise zu überstehen. Zumal auch Kurzarbeit derzeit den operativen Alltag prägt. Entsprechend scheint das Management hier mehrere Weichen umgestellt zu haben, um das Coronavirus zu meistern.

Mindestens eine bittere Pille wird es jedoch im Rahmen dieses Kreditprogramms geben. TUI wird demnach während der Laufzeit dieses Kredits keinerlei Dividenden an die Investoren auszahlen können. Für Einkommensinvestoren könnte also eine Zeit der Einschnitte bevorstehen. Wobei sich nach den letzten Wochen und Monaten wohl sowieso abgezeichnet hat, dass das Geschäftsjahr 2020 wenig Spielraum für Gewinne, geschweige denn Dividenden übrig lassen dürfte.

Was bedeutet der Kredit?

Die spannendere Frage dürfte nun allerdings sein, was der Kredit für TUI bedeutet. Ganz offensichtlich: zunächst einmal natürlich Zeit. TUI hat sich etwas Puffer verschafft, um diese Krise zu meistern, und wohl auch für danach. Das kann grundsätzlich signifikant zum Überleben des Konzerns beitragen und wieder zu einer Rückkehr zum operativen Alltags führen.

Der gesamte Kredit in Höhe der besagten 3,55 Mrd. Euro übersteigt dabei jedoch die aktuelle Marktkapitalisierung von ca. 2,5 Mrd. Euro. Entsprechend ist dieser Wert alles andere als auf die leichte Schulter zu nehmen. Im letzten Geschäftsjahr 2019 kam TUI zudem auf ein Nettoergebnis von 416,2 Mio. Euro, im Vorjahr auf 727,2 Mio. Euro. Auch dieser Größenvergleich dürfte zeigen: Die Kredite sind alles andere als unwesentlich für TUI.

Doch etwas Hoffnung am Horizont könnte es noch geben. Derzeit besteht immerhin noch die Hoffnung auf Kompensationszahlungen von Boeing. Diese könnten womöglich ebenfalls zur Schuldenreduktion eingesetzt werden. Eben nach der Coronazeit. Allerdings wird dieser Kredit TUIs Ergebnisse voraussichtlich für einige Zeit belasten. Das scheint eine Entwicklung zu sein, derer sich Investoren bewusst sein sollten.

Wie viel ist hiervon eingepreist?

Die im Endeffekt wieder einmal entscheidende Fragestellung dürfte daher lauten, wie viel von dieser Entwicklung und auch der potenziellen Ergebniseinbrüche eingepreist ist. Keine Frage: Die Aktie von TUI ist in den letzten Wochen um mehr als die Hälfte eingebrochen. Viel der künftigen Negativentwicklung scheint entsprechend vorweggenommen zu sein.

Ob das ausreicht? Das ist vermutlich eine andere Fragestellung. Genauso wie die Frage, ob es nicht womöglich jetzt andere oder attraktivere Alternativen gibt, in die man in Zeiten des Coronavirus investieren kann.

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Vincent besitzt Aktien von TUI. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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