Fresenius-Aktie: Starke Zahlen! Zu spät, um beim Dividendenaristokraten noch einzusteigen?

Die Fresenius-Aktie (WKN: 578560) hat einige volatile Wochen und Monate hinter sich. Im Rahmen des Corona-Crash sind auch die Anteilsscheine des Gesundheitskonzerns auf bis zu 26,52 Euro eingebrochen. Seitdem hat sich die Fresenius-Aktie jedoch bis auf das aktuelle Kursniveau von 40,69 Euro (06.05.2020, maßgeblich für alle Kurse) erholt, was einem Kursplus von 53,4 % entspricht.
Dass dieser Einbruch übertrieben gewesen ist, hat einerseits die damalige günstige Bewertung gezeigt. Andererseits jedoch auch die defensive Klasse und die operative Stabilität. Wie stabil das Geschäftsmodell ist, beweist gegenwärtig ein Blick auf die jüngsten Quartalszahlen der Fresenius-Aktie. Riskieren wir daher einen Blick darauf und schauen einmal, ob es jetzt nach diesem Anstieg womöglich zu spät ist, bei der Aktie einzusteigen.
Die Quartalszahlen im Blick
Aber lass uns zu allererst über die aktuellen Zahlen sprechen: Wie Fresenius verkündet hat, stiegen die Umsätze innerhalb des ersten Quartals um 8 % auf 9,1 Mrd. Euro. Währungsbereinigt noch immer um 7 %. Das Konzernergebnis stieg um moderate 2 % auf 465 Mio. Euro, währungsbereinigt immer noch um 1 %. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hingegen stagnierte bei 1.125 Mio. Euro. Währungsbereinigt gab es hier das einzige Minus von 2 %. Aber dennoch: Insgesamt ein starkes Zahlenwerk!
Dabei konnte der DAX-Gesundheitskonzern in all seinen Bereichen die Umsätze bedeutend steigern. Besonders positiv war die operative Entwicklung von Fresenius Medical Care, die Dialysetochter des Unternehmens. Hier stiegen die Erlöse um 9 % auf 4,48 Mrd. Euro. Ebenfalls stark entwickelte sich Vamed, wo die Erlöse sogar um 13 % gewachsen sind. Helios und Kabi hingegen verzeichneten einen Umsatzanstieg von jeweils 5 bis 7 %.
Für das Gesamtjahr wagt sich das Management noch nicht aus der Reserve. Es könne positive oder auch negative Einflüsse auf das operative Geschäft geben. Jedenfalls zeigen die aktuellen Quartalszahlen: Die Krise konnte gemeistert werden und der DAX-Gesundheitskonzern hat ein moderates Wachstum gezeigt. Immerhin, auf vorläufiger Basis rechnet das Management noch immer mit einem Ergebnisplus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.
Ist die Fresenius-Aktie jetzt schon zu teuer …?
Alle, die bereits zur Zeit der Korrektur auf dieses Pferd gesetzt haben, werden sich jetzt vermutlich freuen. Der DAX-Gesundheitskonzern hat gezeigt, wozu er taugt. Zudem war die Bewertung zwischenzeitlich sehr, sehr preiswert.
Allerdings, auch heute ist die fundamentale Verfassung noch immer weit entfernt von teuer: Auf Basis des aktuellen Aktienkurses Fresenius-Aktie von 40,69 Euro und dem 2019er-Gewinn je Aktie in Höhe von 3,38 Euro beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis rund 12. Bei einem Jahresumsatz von über 63 Euro beläuft sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis hingegen auf knapp über 0,6. Die Dividendenrendite liegt bei einer kommenden Ausschüttung in Höhe von 0,84 Euro bei 2,06 %. Wobei man bei diesem niedrigen Wert gerne anführen darf, dass Fresenius lediglich ein Viertel des Gewinns für die inzwischen aristokratische Dividende benötigt. Tatsächlich kam Fresenius jetzt im Quartal auf ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,83 Euro, was fast ausreichend für die kommende Ausschüttung ist.
Insbesondere wenn der DAX-Gesundheitskonzern jetzt weiterwächst, kann die Bewertung noch immer als preiswert angesehen werden. In den kommenden Jahren sollen die Zuwächse beim Ergebnis sogar im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich liegen. Das würde die aktuelle Ausgangslage sehr preiswert werden lassen.
Fresenius-Aktie: In vielerlei Hinsicht stark!
Die Fresenius-Aktie ist daher in vielerlei Hinsicht stark. Ob es das Kursplus von 53 % ist, die aristokratische Dividende oder auch das moderate Wachstum in den defensiven Geschäftsbereichen ist. All das zeichnet die Aktie noch immer aus. Die Bewertung ist weiterhin weit entfernt von teuer. Und die Anteilsscheine zumindest einen näheren Blick wert.
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Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.