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Jenseits von KGV und Cashflow: 6 Begriffe, die jeden Anleger zu einem besseren Investor machen

Geschäftsmann mit Lupe untersucht Papier Bericht
Foto: Getty Images

Klassische Finanzkennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis, Buchwert je Aktie und Freier Barmittelzufluss gehören in den Werkzeugkasten jedes seriösen Investors. Aber wenn wir wirklich verstehen wollen, wie ein Unternehmen funktioniert, wie es langfristige Wachstumspotenziale generiert und ausschöpft, dann müssen wir tiefer graben. Die folgenden sechs Begriffe sollen dabei helfen, den Blick auf einige wesentlichen Aspekte zu schärfen.

Was ist ein Katalysator einer Aktie?

Im Deutschen denken die meisten beim Wort „Katalysator“ wohl eher an das Ding beim Auspuff, das die Abgase reinigt. Eigentlich meint das Wort aber das Platin und Palladium darin, das dafür sorgt, dass die gewünschte chemische Reaktion ohne größere Energiezufuhr ablaufen kann. Allgemein ist ein Katalysator also ein Stoff oder Material, das die Geschwindigkeit bei chemischen Reaktionen erhöht.

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Diese Idee lässt sich als Metapher gut auf die Börse übertragen: Mit Katalysatoren meinen wir dort Faktoren, die Schwung in den Kurs oder das Umsatz- und Gewinnwachstum bringen können – meistens natürlich alles drei zusammen. Ein Katalysator kann aus einer strategischen Partnerschaft, einer transformativen Akquisition, einer aussichtsreichen Innovationspipeline oder Veränderungen im regulatorischen Umfeld bestehen.

Besonders interessant sind Katalysatoren, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind und zudem eine exponentielle Wirkung entfalten. Sie werden regelmäßig vom Markt unterschätzt und bieten daher Chancen für marktschlagende Renditen.

Was ist der Flywheel-Effekt bei Unternehmen?

Ein Flywheel ist ein Schwungrad und damit ein Energiespeicher, der mit zunehmender Umlaufgeschwindigkeit immer mehr Kraft gewinnt – eine weitere Metapher. Vor allem amerikanische Wachstumsunternehmen schmücken sich gerne damit, dass sie ein Geschäftsmodell entwickelt haben, das ein Flywheel schafft.

Es ist ein etwas dynamischerer Begriff für das, was wir bisher etwas trocken als „Netzwerkeffekte“ bezeichnet haben. Es geht also darum, dass die Lösung eine Art Plattform bildet, die mit jedem neuen Kunden stärker wird. Die Stückkosten sinken, wodurch die Preise gesenkt werden können, was wiederum mehr Kunden anlockt und in der Folge die gesamte Plattform interessanter für App-Entwickler, Partner und Zulieferer macht.

Es sind hier also positive Wechselwirkungen am Werk, was folglich ziemlich genau das Gegenteil einer Abwärtsspirale oder eines Teufelskreises darstellt. Sofern ein Unternehmen nicht selbst überzeugend hinausposaunt, dass es eine flywheelartige Plattform vorantreibt, ist es oft gar nicht so leicht zu erkennen. Wenn es uns allerdings gelingt, genau das herauszuarbeiten, könnten wir auf eine riesige Investitionsgelegenheit gestoßen sein.

Was bedeutet ein Burggraben?

Die Metapher des Burggrabens erinnert an oft mit Wasser gefüllte Aushebungen rund um eine mittelalterliche Burg. Etwaige Angreifer wurden mit einem Burggraben beispielsweise daran gehindert, mit einem Rammbock direkt an das Tor zu rennen und so die Festung zu stürmen. Genau darum geht es auch, wenn wir bei Aktiengesellschaften von einem Burggraben reden: Wir wollen herausfinden, wie gut das Unternehmen davor geschützt ist, dass Rivalen die Marktposition streitig machen können.

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Dafür müssen wir analysieren, wie stark und wie nachhaltig die jeweiligen Wettbewerbsvorteile sind. Diese können etwa aus Schutzrechten wie Patenten bestehen, aber auch aus einer einzigartigen Unternehmenskultur oder einer Plattform, die die Kunden besonders effektiv an sich bindet. Größenvorteile und eine starke Marke helfen ebenfalls dabei, aufmüpfige Konkurrenten auf Abstand zu halten.

Andersherum, wenn ein echter Burggraben nur schwer auszumachen ist, dann handelt es sich meistens um ein Unternehmen, das nur geringe Margen erwirtschaftet, wenig Wachstumspotenziale generiert und früher oder später von agileren oder stärkeren Spielern verdrängt wird. In diesem Fall ist Vorsicht angesagt, selbst wenn der Aktienkurs optisch günstig wirkt.

Was ist ein Dividendenaristokrat?

Die Königsklasse unter den Dividendenwerten bilden die Dividendenaristokraten. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie über Jahrzehnte – typischerweise mindestens 25 Jahre – hinweg niemals die Dividende gekürzt haben bzw. strenger definiert jedes Jahr erhöht haben. Dividendenaristokraten findet man in eher defensiven Sektoren wie Energie, Supermarktprodukte oder Gesundheit.

Solche außergewöhnlich zuverlässigen Dividendenzahler, die sich auch in Krisenzeiten bewährt haben, sind bei Anlegern, die es auf einen gut kalkulierbaren Einkommensstrom abgesehen haben, sehr beliebt. Langjährige Aktionäre erhalten nicht selten zweistellige Renditen auf ihren ursprünglichen Einsatz, im Extremfall sogar dreistellige.

Was macht eine Compounding Machine aus?

Die Compoundierung wird in der Kunststofftechnik oder in der Bauwirtschaft dazu verwendet, die Rohmasse aufzubereiten. Wenn wir eine Aktiengesellschaft mit dem Begriff „Compounding Machine“ betiteln, dann haben wir das Bild eines Mischers im Kopf, dessen Inhalt für die Schaffung von zusätzlichen Vermögenswerten genutzt wird.

Profitable Unternehmen müssen am Ende eines Geschäftsjahres entscheiden, ob sie den Gewinn ausschütten oder einbehalten. Geben sie jedem Aktionär einen Teil des Betons, damit dieser sich etwas damit basteln kann, oder behalten sie alles im Mischer?

Es ist nicht meine Lieblingsmetapher, aber es geht darum, dass das Unternehmen erfolgreich in seine Expansion investiert, genauer gesagt, dass der Unternehmenswert durch das einbehaltene Geld so stark gesteigert werden kann, dass es die ausbleibende Dividende mehr als kompensiert. Eine Compounding Machine stellt somit eine attraktive Alternative zu einem Dividendenaristokraten dar, weil sie mit ähnlicher Zuverlässigkeit den Unternehmenswert und damit oft auch den Aktienkurs steigern kann.

Was ist ein Ten-Bagger?

Beim Ten-Bagger geht es nicht um die Baumaschine, also den Bagger, sondern um die Bag und damit um eine Tüte. Mit einem Ten-Bagger oder 10-Bagger bezeichnen wir Aktien, die den ursprünglichen Einsatz zehnmal eingetütet haben, deren Kurs also beispielsweise von 10 auf 100 Euro gestiegen ist. Es gibt davon auch kleine und große Geschwister wie den 5-Bagger oder den 100-Bagger (ja, die gibt es!).

Der Ten-Bagger ist gerade für langfristig orientierte Investoren ein beliebtes Ziel. Die Erwartung besteht darin, dass in einem diversifizierten Depot mit aussichtsreichen Turnaround- und Wachstumswerten zumindest einige davon über einen Zeitraum von vielleicht zehn Jahren ihren Wert verzehnfachen. Was sich ambitioniert anhört, ist bei genauerem Hinsehen durchaus realistisch, denn es entspricht einer machbaren jährlichen Wachstumsrate von 25,9 %. Wenn wir geduldig zwei Jahrzehnte warten, genügen sogar schon 12,2 %.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien.



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