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3 einfache Tipps für mehr Anlageerfolg und viele 10.000 € mehr Geld im Ruhestand

Glückliches Rentner-Ehepaar am Meer Rentenalter
Foto: Getty Images

Wir schenken den kleinen Dingen oft nicht genug Beachtung. Auch bei der Geldanlage machen Details einen großen Unterschied. Wer die folgenden drei Tipps beachtet, der kann seinen Investmenterfolg steigern und sein Vermögen für die Rente erheblich ausbauen – und das ohne zusätzliche Risiken einzugehen.

Tipp Nr. 1: Aktienklassen beachten

Zahlreiche Aktiengesellschaften haben im Laufe der Zeit zwei oder mehrere Aktienklassen geschaffen. Sie unterscheiden sich beispielsweise bezüglich der Stimmrechte, der Dividendenansprüche und des Nennwerts. In den USA sichern sich die Gründer häufig durch spezielle Aktien mit Mehrfachstimmrechten den dauerhaften Einfluss auf die Geschicke ihres Unternehmens.

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In Deutschland bedient man sich dafür eher gesellschaftsrechtlicher Konstrukte wie der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) sowie der stimmrechtslosen Vorzugsaktien. Nicht immer werden beide Aktienklassen gehandelt. Aber zum Beispiel bei BMW (WKN: 519000)(WKN: 519003) haben wir die Wahl. Die Stämme sind im DAX, während die Vorzüge im wenig beachteten Prime All Share Index unterkommen.

Nun ist es so, dass die Stämme bei Anlegern aufgrund der hohen Liquidität, die eine Mitgliedschaft im DAX mit sich bringt, viel beliebter sind. Am 22. Mai kosten sie 50,08 Euro, während es die Vorzüge bereits für 39,50 Euro gibt. Dabei bezahlen Letztere sogar zuverlässig 2 Cent mehr Dividende pro Jahr. Der Unterschied der entsprechenden Dividendenrendite macht einiges aus: 6,4 % versus 5,0 %, wenn man die zuletzt bezahlte Ausschüttung heranzieht.

Der Preis für stolze 1,4 % Vorsprung besteht darin, dass es in bestimmten Situationen schwieriger sein könnte, größere Bestände zu einem fairen Preis zu verkaufen, sowie natürlich dem fehlenden Stimmrecht. Beides sollte aber für langfristig investierende Kleinanleger kein großes Thema sein, weshalb ich die Vorzüge klar bevorzugen würde.

Tipp Nr. 2: Peers vergleichen

Eine ähnliche Möglichkeit, um mehr Rendite herauszuholen, besteht im Vergleich von Peers. Damit sind vergleichbar im Markt positionierte Unternehmen gemeint, also zum Beispiel Daimler (WKN: 710000) und BMW. Sollte der Konkurrent bessere Kennzahlen aufweisen, könnte es sich lohnen, dort zuzugreifen. Natürlich sind keine zwei Unternehmen in exakt der gleichen Lage. BMW baut Motorräder und Daimler Lkws.

Manchmal befinden sich Peers auch in einem heftigen Konkurrenzkampf, aus dem nur ein Gewinner hervorgehen kann. Dann sind qualitative Merkmale oft wichtiger als Kennzahlen. Aber es gibt auch Branchen, in denen die Peers nebeneinander koexistieren und von den gleichen externen Faktoren abhängen. Dabei denke ich etwa an Großbanken oder die Energiebranche.

Warum sollte man zum Beispiel auf die bei Tradern so beliebte Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M) setzen, wenn ein anderer Ölkonzern eine viel höhere Dividendenrendite bietet? Die italienische ENI (WKN: 897791), die gerade ihren neuen strategischen Plan bis 2050 präsentiert hat, erwartet dank der niedrigen Kostenstruktur weiterhin gute Cashflows, die sie in erneuerbare Energien und andere nachhaltige Initiativen stecken will.

Die zuletzt bezahlten 0,86 Euro je Aktie ergeben beim Kurs von 8,17 Euro eine Rendite von 10,5 %. Das nenne ich mal beeindruckend und der Plan besteht darin, für das laufende Jahr weiter auf 0,89 Euro zu erhöhen. Es könnte ratsam sein, einen genaueren Blick darauf zu werfen, ob die Finanzen dies wirklich nachhaltig erlauben, da aktuell Verluste anfallen. Aber das Unternehmen gibt sich selbstbewusst.

Wichtig ist jedenfalls, nicht das erstbeste Unternehmen herauszugreifen, nur weil es viel in der Presse und den Foren diskutiert wird. Meistens gibt es vergleichbare Konzerne zum besseren Preis, was langfristig einen riesigen Unterschied machen kann.

Tipp Nr. 3: Kapitalallokation gegenüber Dividendenrendite bevorzugen

Bei der Bewertung von zwei ähnlichen Unternehmen darf es darüber hinaus nicht nur auf die Dividendenrendite ankommen. Viel wichtiger sind nämlich zwei Dinge: Erstens, wie viel Gewinn (oder alternativ freier Cashflow) je Aktie anfällt, und zweitens, was das Management damit macht. Am besten ist, wenn es einem Unternehmen gelingt, einbehaltene Gewinne zu vermehren und so für zum Teil enorme Kurssteigerungen zu sorgen.

Schlecht ist hingegen, wenn dieses Geld nur zum Feuerlöschen gebraucht wird oder wenn damit überteuerte Übernahmen getätigt werden, die die versprochenen Synergien niemals heben können. In solchen Fällen steigt vielleicht das Eigenkapital, aber der Gewinn tritt auf der Stelle. Bei den Unternehmen mit der besten Kapitalallokation wachsen sowohl Buchwert als auch Gewinn in der Tendenz exponentiell – und solches Wachstum schlägt auf lange Sicht jede Dividende.

Wer sich also darauf versteift, nur auf ausschüttende Unternehmen zu setzen, der verpasst vielleicht die besten Renditechancen.

Was es bringt

Du magst denken, dass der ganze Aufwand, um das letzte Prozentpünktchen herauszukitzeln, sich nicht lohnen würde. Aber wenn du beispielsweise einen Betrag von 50.000 Euro auf die Seite gelegt hast und diese Summe jetzt für einen Zeitraum von 25 Jahren anlegst, dann macht schon eine Renditesteigerung von 5 auf 6 % stolze 45.276 Euro aus.

Wem es gelingt, statt 5 gleich 7 % jährlicher Rendite zu erwirtschaften, dessen Vorteil liegt bei 102.054 Euro. Der Vorteil übertrifft in diesem Fall den ursprünglichen Einsatz um das Zweifache.

Zwei Dinge sind dabei allerdings zu beachten: Erstens schmälern Ertragssteuern das Ergebnis und zweitens funktioniert die Rechnung nur, wenn es uns gelingt, die ausgeschütteten Dividenden entsprechend renditestark zu reinvestieren.

Nichtsdestotrotz könnte die Anwendung der drei Tipps letztlich einen echten Unterschied machen, wenn es darum geht, mit wie viel Vermögen du in den Ruhestand gehst und wie groß dann der Strom der Ausschüttungen ausfällt, der deine Rente aufbessert.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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