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Insider zu Wirecard-Insolvenz: „Kosten korrekt ausgewiesen, Umsätze existieren großteils nur auf dem Papier!“

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Foto: Getty Images

Die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) hat am Donnerstag dieser Woche definitiv einen Tiefpunkt erreicht. Der DAX-Zahlungsdienstleister musste aufgrund des Bilanzskandals einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. Damit zerstreuten sich zunächst die letzten Hoffnungen, dass sich der Zahlungsdienstleister womöglich kurz in Ruhe ordnen könnte.

Das hat wiederum zu einem weiteren Abverkauf geführt. Per Xetra-Schluss notierten die Anteilsscheine noch bei über 3,26 Euro (25.06.2020, maßgeblich für alle genannten aktuellen Kurse). Kaum zu glauben, dass das die gleiche Aktie ist, die noch vor ca. zwei Jahren mit der Marke von 200 Euro gekämpft hat.

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Dabei zeichnen sich weitere Schwierigkeiten ab. Ein Insider, den die schweizerische Handelszeitung zitiert, fasst ein operatives Kernproblem jetzt zusammen. Kleiner Spoiler vorab: Das könnte zeigen, wie wenig fundamentale Substanz der Zahlungsdienstleister wirklich besitzt.

Auch operative Spekulationen könnten beendet werden

Durch das Insolvenzverfahren haben sich die Aussichten zwar generell eingetrübt. Allerdings sind es wirklich bemerkenswerte Aussagen, die ein nicht weiter genannter Insider jetzt zur Causa Wirecard und der Insolvenz getätigt hat. Wie die Handelszeitung weiterhin betont, handele es sich dabei anscheinend um eine mit der Angelegenheit betraute Person.

Wie auch immer: Die Quintessenz der operativen Einschätzung ist, dass ein Großteil der Umsätze offenbar bloß auf dem Papier existiere. Die Kosten seien hingegen korrekt ausgewiesen worden, so der Insider. Es gebe daher keinen Weg, dass das Unternehmen seine Schulden in Höhe von 3,5 Mrd. Euro aus dem gesunden Kerngeschäft zurückzahlen könne. Durchaus eine harte Aussage, die womöglich die Insolvenz erklärt. Wobei die Aussage nicht weiter verifiziert werden kann.

Das würde gemäß dem Bericht dazu führen, dass die Gläubiger hoffen müssten, zumindest einen Teil im Rahmen des Insolvenzverfahrens zurückerhalten zu können. Allerdings sei das Geld weg, wie offenbar auch erste Insider aus dem Kreis der Gläubiger resümieren. Es zeichnet sich daher weiterhin ein sich eintrübendes Bild ab, das auch Investoren durchaus interessieren dürfte.

Kaum operative Substanz vorhanden?

Sofern wir diese Aussagen schließlich als echt und plausibel werten, heißt das im Endeffekt das Folgende: Das operative Geschäft von Wirecard ist defizitär. Die Kosten scheinen die Umsätze und Erträge zu überwiegen. Das wiederum dürfte nachträgliche Änderungen in den bisherigen Zahlenwerken erfordern. Und letztlich unterstreichen, dass wenig Substanz beim DAX-Zahlungsdienstleister vorhanden sein könnte.

Zu hoffen, dass Wirecard daher im Rahmen eines Insolvenzverfahrens gesunden könnte, scheint daher zweifelhafter denn je geworden zu sein. Zumindest der besagte Insider sieht offenkundig wenig Potenzial, dass Wirecard noch zu retten sei. Beziehungsweise ein Großteil der Kredite. Oder, generell, irgendein Geld rund um den DAX-Zahlungsdienstleister.

Der Kreis der Probleme wird entsprechend nicht kleiner und die Risiken werden immer drückender. Chancen scheint es hingegen kaum mehr zu geben. Investoren, die jetzt daher noch auf einen Turnaround hoffen, sollten bestenfalls kurzfristig orientierte Zocker sein und auch einen Totalverlust weiterhin nicht ausschließen.

Das Spiel ist aus!

Es zeichnet sich daher immer mehr ab: Das Geld ist futsch, in mehr als einer Hinsicht. Wirecard könnte ernsthaft vor dem Aus stehen. Die operative Substanz scheint, gemessen an den Aussagen, ebenfalls gegen null zu tendieren. Ein toxischer Mix, der ein gigantisches Risiko begründet. Es heißt hier für Foolishe, unternehmensorientierte Investoren besser: Finger weg bei der Krisenaktie!

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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