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Die Peloton-Aktie und warum du in Dinge investieren solltest, die sich nicht verändern

Foto: Getty Images

Kleinen, langanhaltenden Veränderungen schenken wir sehr wenig Beachtung. Plötzliche und gewaltige Veränderungen ziehen hingegen große Aufmerksamkeit auf sich.

Wenn die weltweiten Aktienindizes über einen langen Zeitraum gemächlich jedes Jahr einige Prozentpunkte nach oben robben, bleibt das für viele oftmals unbemerkt. Rauschen die Aktienkurse aber plötzlich scheinbar unaufhaltsam in die Tiefe, scheinen alle nur noch davon zu sprechen.

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Abgesehen von den Börsenkursen, die schnell in die Tiefe rutschten und sich für so viele überraschend schnell auch wieder erholten, erleben wir diese viel beachteten, weil plötzlichen Veränderungen in den vergangenen Monaten auch bei den Unternehmen hinter den Aktiencharts.

Der deutsche Reiseanbieter HolidayCheck meldete im zweiten Quartal ein Umsatzminus von 82 %. Der Tickethändler und Live-Veranstalter CTS Eventim erhielt nach vielen erfolgreichen Jahren ebenfalls einen Dämpfer und setzte von April bis Juni nur 13,9 Millionen Euro um. Im zweiten Quartal des Vorjahres waren es noch 414 Millionen Euro. Ein sattes Minus von 97 %.

Auf der anderen Seite erlebten viele Unternehmen einen Boom.

Activision Blizzard übertraf mit seinen Videospielen seine eigene Prognose für das zweite Quartal deutlich. Die Online-Apotheke Shop Apotheke meldete ein Umsatzwachstum von über 40 % im zweiten Quartal, obwohl man zu Beginn des Jahres nur von einem Umsatzplus in der Größenordnung von 20 % ausging.

Aber auch andere, weniger offensichtliche Unternehmen erlebten eine Hausse.

Der bekannteste Online-Händler konnte zwischenzeitlich keine Schlauchboote mehr liefern und die Nachfrage nach Stand-up-Paddling-Boards vervielfachte sich gegenüber dem Vorjahr.

Scherblätter für Bartschneidemaschinen wurden knapp. Baumärkte passten aufgrund boomender Verkäufe für Gartenmöbel, Terrassendielen und Werkzeuge für den Hausgebrauch ihre Umsatzprognosen an.

Der Versandhändler Otto meldete einen Anstieg bei den Verkäufen von Heimsportgeräten um bis zu 800 % gegenüber sonst üblichen Jahren.

Als Aktionär konnte man mit diesen plötzlichen Veränderungen bereits einige Gewinne einstreichen. Für langfristige Investoren bleibt hingegen die Frage, welche dieser Veränderungen auch in einigen Jahren noch Bestand haben werden.

Doch während man sich bei kleinen, aber langanhaltenden Veränderungen in der Regel auf deren Fortsetzung verlassen kann, sind Prognosen bei abrupten Veränderungen weniger zuverlässig. Ein guter Tipp ist es daher, auf Dinge zu wetten, die sich nicht verändern.

Warren Buffett denkt dabei beispielsweise an Zuckersucht und Kaugummis. Andere Beispiele wären unser Drang, Dinge zu erleben, diese Erlebnisse mit anderen zu teilen und einer Gruppe Gleichgesinnter anzugehören.

Genau das bringt mich nun endlich zur Peloton-Aktie (WKN: A2PR0M).

Mit der Peloton-Aktie wettest du auf Dinge, die sich nicht verändern

Nicht wegen den erwähnten starken Anstiegen der Verkäufe von Heimsportgeräten. Diese Veränderung könnte bald schon wieder Geschichte sein. Vielmehr weil Peloton Interactive die soziale, seit jeher konstante Komponente in sein Angebot integriert.

Peloton verkauft nämlich nicht nur seine Heimtrainer, sondern auch Live-Trainingskurse. Hier ist man Teil einer Gruppe Gleichgesinnter und kann seine Trainingseinheiten und Trainingsfortschritte mit anderen teilen.

Zwischen Januar und März des aktuellen Jahres erhöhte sich die Zahl der aktiven Peloton-Abonnenten von 712.000 auf 886.000. Durchschnittlich absolvierte jeder Abonnent in diesem Zeitraum beinahe 18 Peloton-Workouts pro Monat. Im Quartal zuvor waren es noch keine 13 Workouts pro Monat und Abonnent.

In Summe erzielte der Fitness-Pionier in diesen drei Monaten einen Umsatz von 525 Millionen US-Dollar. Derzeit entfallen nur 20 % davon auf die Abo-Gebühren und der größte restliche Teil auf den Verkauf der Fitness-Bikes. Im Vorjahr belief sich der Abo-Umsatzanteil allerdings auf lediglich 16 %.

Dies verspricht für das heute noch tief in der Verlustzone steckende Unternehmen – 60 Millionen US-Dollar alleine zwischen Januar und März – eine profitable Zukunft. Denn während die Bruttomarge der Abo-Gebühren im Vorjahreszeitraum lediglich 26 % betrug, waren es zwischen Januar und März 2020 bereits 58 %.

Das klingt so vielversprechend, dass die Marktkapitalisierung mittlerweile bei 20 Milliarden US-Dollar angekommen ist. Das ist verdammt viel. Für eine aussichtsreiche Wette auf etwas, was sich in den kommenden Jahren nicht verändern wird, vielleicht aber nicht zu viel.


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Offenlegung: Sven besitzt Aktien von Activision Blizzard und CTS Eventim. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Activision Blizzard und Peloton Interactive und empfiehlt die folgenden Optionen: long Januar 2022 $75 calls auf Activision Blizzard und short January 2022 $75 puts auf Activision Blizzard.



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