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NVIDIAs 40-Milliarden-Dollar-Übernahme von ARM bedeutet Ärger für Intel und AMD

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Foto: The Motley Fool.

NVIDIA (WKN: 918422) stimmte in dieser Woche dem Kauf von Chip-Designer ARM von der SoftBank Group (WKN: 891624) in einem 40 Mrd. US-Dollar schweren Deal zu. Dieser Deal wird ARMs Internet of Things (IoT)-Servicegruppe nicht einschließen, die in neue Einheiten innerhalb der SoftBank ausgegliedert wird.

NVIDIA wird SoftBank zunächst 21,5 Mrd. US-Dollar in Aktien und 12 Mrd. US-Dollar in Cash zahlen. NVIDIA wird weitere 1,5 Mrd. US-Dollar in Aktien an die Mitarbeiter von ARM ausgeben. Dann wird es bis zu 5 Mrd. US-Dollar in Cash oder in Stammaktien an SoftBank zahlen, wenn ARM bestimmte finanzielle Ziele erreicht.

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Die Transaktion wurde von den Vorständen von NVIDIA, der SoftBank Group und ARM genehmigt und wird voraussichtlich innerhalb von 18 Monaten abgeschlossen sein. NVIDIA geht davon aus, dass sich die Übernahme „sofort positiv“ auf die Non-GAAP-Bruttomarge und die Gewinne pro Aktie auswirken wird.

Der Deal ist keine große Überraschung, da die Gerüchte bereits seit Ende Juni im Umlauf waren. Trotzdem handelt es sich um einen bahnbrechenden Deal, der das Geschäft von NVIDIA über Grafikprozessoren hinaus erheblich ausweiten und die rivalisierenden Chip-Hersteller Intel (WKN: 855681) und AMD (WKN: 863186) bedrohen könnte.

Was macht ARM Holdings?

Die Low-Power-Chip-Designs von ARM befinden sich in über 95 % der Smartphones weltweit, aber das Unternehmen stellt selbst keine Chips her. Stattdessen vergibt es Lizenzen für seine Designs an andere Chiphersteller, darunter NVIDIA, Qualcomm (WKN: 883121) und Apple, und zieht Lizenzgebühren ein.

Die Einnahmen von ARM stiegen im Geschäftsjahr 2019, das am 31. März endete, um 2 % auf 206,7 Mrd. Yen (1,94 Mrd. US-Dollar). Doch das Unternehmen verzeichnete einen Nettoverlust von 42,8 Mrd. Yen (400 Mio. US-Dollar), verglichen mit einem Gewinn von 134 Mrd. Yen (1,26 Mrd. US-Dollar) im Vorjahr. Ohne einen einmaligen Gewinn aus der Gründung eines Joint Ventures in China im Jahr 2018 wäre ARM in den letzten drei Jahren aufgrund des langsameren Smartphone-Verkaufs, des Handelskonfliktes und der COVID-19-Störung unprofitabel geblieben.

Warum hat NVIDIA ARM gekauft?

Das Wachstum von ARM war in jüngster Zeit schwach, aber die Integration seiner Betriebe mit denen von NVIDIA könnte Redundanzen mindern, Kosten senken und seine Gewinne steigern. Die Integration des gesamten Geschäfts von ARM würde den Jahresumsatz von NVIDIA um mehr als 10 % steigern. Außerdem lässt die Erwartung, dass der Deal „sofort“ zu einer Gewinnsteigerung führt, darauf schließen, dass Entlassungen unmittelbar bevorstehen.

Aber danach wird NVIDIA damit beginnen, ARMs Lizenzgebühren von Konkurrenten wie Qualcomm zu verdienen. Qualcomm hat zuvor die ARM-basierten Tegra-Prozessoren von NVIDIA mit seinen Snapdragon-SoCs aus dem Markt für mobile Chipsätze verdrängt. Ein Großteil des bisherigen Erfolgs von Qualcomm auf dem Mobilfunkmarkt kann wohl auf seine umstrittene Praxis der Bündelung von SoCs mit wichtigen Mobilfunklizenzen zurückgeführt werden.

NVIDIA könnte eine ähnliche Strategie umsetzen, indem es seine Tegra-Prozessoren, die im vergangenen Jahr 13 % seiner Einnahmen generierten, mit Lizenzen von ARM bündelt. Da NVIDIA keine Lizenzgebühren mehr an ARM zahlen müsste, könnte es seine ARM-basierten Chips auch zu niedrigeren Preisen verkaufen als Konkurrenten wie Qualcomm.

Diese aggressive Strategie könnte Tegras Kernkunden in den Bereichen Automobil, Robotik, Drohnen und Spielkonsolen an sich binden und möglicherweise die Rückkehr von Tegra auf den Mobilfunkmarkt oder Tegras Expansion in Rechenzentren (die NVIDIA derzeit mit seinen High-End-Grafikprozessoren bedient) unterstützen.

NVIDIA kann jedoch aus drei Gründen nicht einfach Qualcomm, Apple oder anderen Chipherstellern die Lizenzen von ARM für den Verkauf Chips entziehen: Erstens sind diese Unternehmen alle in Mehrjahresverträge mit ARM eingebunden. Zweitens würde ein abrupter Abbruch unweigerlich zu Gerichtsverfahren und kartellrechtlichen Untersuchungen führen. Und schließlich würden die Einnahmen von ARM versiegen.

Warum sollten Intel und AMD aufpassen?

Sowohl Intel als auch AMD verkaufen in erster Linie x86-Prozessoren, die im Allgemeinen leistungsfähiger, aber weniger stromsparend als ARM-basierte Prozessoren sind. Aus diesem Grund haben Intel und AMD ein Duopol auf dem Markt für PC-Prozessoren, während Intels Xeon-Prozessoren den Markt für High-End-Rechenzentren dominieren.

Allerdings drängen ARM-basierte Chiphersteller, insbesondere Qualcomm, mit leistungsstärkeren Chipsätzen allmählich in den PC- und Rechenzentrumsmarkt vor. Microsoft hat diesen Wandel auch mit ARM-basierten Versionen von Windows vollzogen.

Die Übernahme von ARM durch NVIDIA könnte diese Bemühungen mit höherwertigen Chip-Designs für PCs und Server beschleunigen. Das Unternehmen könnte auf der Grundlage dieser Designs neue Tegra-Prozessoren bauen und diese dann mit seinen marktführenden Grafikprozessoren bündeln. Diese werden häufig für die Ausführung von High-End-Spielen auf PCs und der Verarbeitung von KI-Aufgaben in Rechenzentren verwendet.

Wenn das geschieht, könnten Intels Bemühungen, einen eigenen Grafikprozessor, den Xe, auf den Markt zu bringen, ins Stocken geraten. Darüber hinaus müssten Intels PC- und Rechenzentrums-Prozessoren-Geschäfte, die bereits unter dem Druck der anhaltenden Chip-Knappheit und einer Verzögerung bei den 7nm-Chips stehen, AMD und NVIDIA eventuell gleichzeitig entgegenwirken.

AMD, das bereits mit NVIDIA auf dem Grafikprozessorenmarkt konkurriert, könnte ebenfalls durch NVIDIAs Vorstöße in den ARM-basierten Prozessorenbereich bedroht werden. AMD hat auf dem Desktop- und Notebookmarkt gegenüber Intel an Boden gewonnen. Doch die Einführung neuer stromsparender Tegra-Prozessoren für Notebooks, die mit mobilen GeForce-Grafikprozessoren gebündelt sind, könnte den Fortschritt von AMD drosseln.

Das Fazit

Die Übernahme von ARM durch NVIDIA wird es dem Unternehmen ermöglichen, Lizenzgebühren für fast jedes weltweit verkaufte Smartphone zu verdienen, Tegras Margen durch den Wegfall von Lizenzgebühren zu erhöhen, vom langfristigen Ersatz von x86-Chips durch ARM zu profitieren und möglicherweise seine Rückkehr auf den Markt für Mobilgeräte, PCs und CPUs für Rechenzentren einläuten. Mit anderen Worten, es könnte durchaus das Preisschild von 40 Mrd. US-Dollar wert sein.

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Teresa Kersten, eine Mitarbeiterin von LinkedIn, einem Tochterunternehmen von Microsoft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Leo Sun besitzt Aktien von Apple. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple, Microsoft, NVIDIA und Qualcomm. The Motley Fool empfiehlt Aktien von Intel und empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $85 Calls auf Microsoft und Short Januar 2021 $115 Calls auf Microsoft.

Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und am 15.09.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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