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E.ON-Aktie bleibt kraftlos – 5 verpasste Chancen?

E.ON Zentrale Essen
Bild: E.ON SE

Seit Jahren pendelt die Aktie von E.ON (WKN: ENAG99) um die Marke von 9 Euro. Langfristanleger kann hier nicht einmal die Dividende trösten. Dabei hat E.ON als dominanter Energieversorger die einmalige Chance, als gestaltende Kraft der Energiewende zu wirken.

Doch was ist aus all den spannenden Wachstumsthemen geworden? Verpasste Chancen oder versteckte Potenziale? Hier kommt die Übersicht.

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5 großartige Wachstumschancen

1. Dezentrale Generation

Als Betreiber von Stromverteilungsnetzen ist E.ON dafür verantwortlich, jährlich Tausende dezentrale Kraftwerke einzubinden, egal ob es sich um Blockheizkraftwerke, Solaranlagen oder Windturbinen handelt. Über die Organisation dieser meist unzuverlässig liefernden Anlagen zu virtuellen Kraftwerken und Inselsystemen sollte sich ein profitables Geschäftsmodell schmieden lassen.

Immerhin: E.ON sagt, dass es jede fünfte Erneuerbare-Energien-Anlage in Europa ans Netz bringt. Außerdem hofft das Management, von den milliardenschweren Fördergeldern des EU-Wiederaufbauprogramms und des Green Deals profitieren zu können.

Auch Innovationsprojekte wie das im schwedischen Simris, wo Sonne und Wind zu einem intelligenten System zur zuverlässigen Nahversorgung der lokalen Gemeinde verbunden wurden, zeigt in die richtige Richtung.

2. Energiespeicher

Ein wichtiges Element zur Stabilisierung der Netze und zur Steigerung des Eigenverbrauchs sind stationäre Energiespeicher, vom kleinen Gerät für Haushalte bis zum Containersystem. Mit seiner Größe hat E.ON die Möglichkeit, Speicher intelligenter zu machen und perfekt für eine bestimmte Anwendung auszulegen. Aber gehört E.ON hier zu den Top-Spielern?

In der jüngsten Unternehmenspräsentation wird das Thema nur am Rand erwähnt. Nach meinem Eindruck schwimmt E.ON hier nur in der Masse mit. Aktuell wird in Irland ein 60-Megawatt-System installiert und für zu Hause gibt es Speicher, die zusammen mit Solar- und Ladelösungen vertrieben werden. Ein eigenständiges Wachstumsthema ist daraus jedoch nicht geworden. Das hörte sich vor fünf Jahren, als E.ON und Samsung SDI (WKN: 923086) eine entsprechende Partnerschaft schlossen, noch aussichtsreicher an.

3. Wasserstoff

Dass die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft nun Fahrt aufnimmt, zeigt sich immer klarer. Als Strom- und Erdgasversorger könnte E.ON dabei eine wichtige Rolle spielen, da Wasserstoff die Sektoren Wärme, Strom und Mobilität verbinden kann. Viele Aktien im Wasserstoffumfeld haben sich fantastisch entwickelt in den letzten zwei Jahren, nicht aber die E.ON-Aktie.

Dabei erwartet E.ON durchaus, mit Wasserstoff wachsen zu können, und spricht von 50 Projekten, die derzeit in der Pipeline stecken. Entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette wolle man aktiv mitwirken und auch vom Füllhorn an öffentlichen Fördermitteln partizipieren. Das könnte erfolgsversprechend sein, aber man muss Geduld haben, bis aus den Pilotprojekten ein echtes kommerzielles Geschäft wird.

4. Ladeinfrastruktur

Eine ähnlich große Chance stellt meines Erachtens die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge dar. Wer die besten Netzwerke und Plattformen besitzt, könnte zukünftig der König sein. Die gerade an die Börse gehende ChargePoint setzt alles daran, diese Position zu erreichen. Gute Chancen dafür hatte ich vor einiger Zeit allerdings auch E.ON zugesprochen.

Und tatsächlich zeigt sich der Konzern auf vielen Ebenen aktiv. In Kürze kommt ein neues Ladegerät auf den Markt, das im Zusammenspiel mit Solaranlage und Batteriespeicher zu Hause kostenloses Stromtanken ermöglicht. Die Tochter Innogy übernahm daneben vor zwei Jahren den Ladestation-Hersteller BTCPower in den USA. Zusammen mit seinen europäischen Systemen deckt E.ON somit einen breiten Leistungsbereich für alle Einsatzzwecke ab.

Außerdem wurde Anfang des Jahres zusammen mit Volkswagen (WKN: 766403) ein batteriegestütztes Schnellladesystem vorgestellt, das nächstes Jahr als E.On Drive Booster auf den Markt kommt. Als Betreiber des Netzwerks E.ON Drive, Anbieter umfassender Services unter der Marke Innogy sowie mit dem neu strukturierten Beratungsangebot OMNe hat E.ON weiterhin ausgezeichnete Perspektiven in diesem Umfeld.

5. Digitalisierung und Blockchain

Mit dem Siegeszug von Bitcoin und Ethereum stürzte sich fast die gesamte Wirtschaftswelt auf das Thema Blockchain. Diese neue Art der verteilten Datenspeicherung unter Einsatz von Kryptographie und digitalen Währungen schien großartiges Potenzial zu bergen. Doch wer würde es schaffen, daraus ein funktionierendes Geschäftsmodell zu schmieden? Experten sehen einen neuen Boom kommen. Beispielsweise gründete die führende US-Bank JPMorgan Chase (WKN: JPM4CE) vor wenigen Tagen eine entsprechende Geschäftseinheit.

Neben Finanzdienstleistern sind jedoch auch Energieversorger hervorragend positioniert, da sie mit der Kilowattstunde bereits etwas haben, das einer Währung ähnelt. Tatsächlich hatte auch E.ON vor rund drei Jahren eine Reihe von Blockchain-Projekten gestartet. Bei der E.ON SolarCloud, die das Netz als virtuelle Batterie nutzt, kommt die Technik jedoch offenbar noch nicht zum Einsatz.

Ich denke, da wäre noch mehr möglich. Aber was nicht ist, kann noch werden. Im Zuge der Fusion mit Innogy hat E.ON vor einigen Monaten SAP (WKN: 716460) und Wipro (WKN: 578886) damit beauftragt, die digitale Infrastruktur zu modernisieren. Im Anschluss könnte E.ON mit blockchainbasierten Geschäftsmodellen auftrumpfen. Die Potenziale sind da. Lassen wir uns überraschen.

E.ON hat noch einiges zu tun

Vor drei Jahren hätte ich erwartet, dass E.ON heute schon weiter ist bei einigen der hier genannten Wachstumschancen. Doch trotz aller Innovationsinitiativen bleibt E.ON ein konservatives Unternehmen, das in kleinen Schritten vorangeht, um zu sichtbaren Ergebnissen zu kommen. Insbesondere bei Wasserstoff und der Ladeinfrastruktur sehe ich E.ON jedoch auf einem guten Weg.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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