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Aroundtown: Aktie erholt sich und zahlt Dividende

Foto: Getty Images

Aroundtown (WKN: A2DW8Z), das Immobilienunternehmen aus der zweiten Börsenliga, ist nach wie vor für langfristige Investoren einen Blick wert. Das hauptsächlich in Deutschland und den Niederlanden vertretene Unternehmen wächst attraktiv weiter. Das ist selbstredend auch auf die Fusion mit TLG Immobilien zurückzuführen, aber auch abgesehen davon bleibt Aroundtown ein interessanter Wert.

Bereits nach Bekanntgabe der Ergebnisse zum halben Jahr habe ich auf eine mögliche Unterbewertung von Aroundtown durch den Markt hingewiesen. Seitdem hat sich die Aroundtown-Aktie deutlich erholt. Dennoch empfinde ich die Bewertung noch als attraktiv. Nachfolgend möchte ich auf die frischen Zahlen zu den abgelaufenen neun Monaten dieses Geschäftsjahres eingehen und auch sonst beurteilen, wie ich das Potenzial von Aroundtown für die Zukunft einschätze.

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Aroundtown-Aktie: Quartalszahlen im Überblick 

Werfen wir zunächst einen Blick auf die harten Fakten. Der Umsatz von Aroundtown ist in den neun Monaten dieses Geschäftsjahres im Vergleich zum Vorjahr von etwa 651 auf rund 890 Mio. Euro gestiegen (plus 37 %). Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) ist im selben Zeitraum von etwa 557 auf rund 723 Mio. Euro gestiegen. Das entspricht einem Wachstum von 30 % und unterstreicht, dass ein profitables Wachstum auch in Krisenzeiten möglich ist – natürlich unter Berücksichtigung der Fusion mit TLG.

Nichtsdestotrotz gehen die Folgen der Coronakrise nicht spurlos an Aroundtown vorbei. Erkennbar wird das an einer wichtigen operativen Kennzahl für Immobilienunternehmen, den Funds From Operations (FFO). Diese Kenngröße kann man in etwa mit dem operativen Ergebnis branchenfremder Unternehmen vergleichen. Das auf die Auswirkungen von Corona angepasste FFO je Anteilsschein beträgt im genannten Zeitraum 0,22 Euro, was 24 % weniger ist als im Vorjahr (0,29 Euro je Aktie).

Auch das Nettoergebnis leidet unter den Folgen der Krise. Dieses ist von etwa 1.477 auf rund 812 Mio. Euro zurückgegangen (minus 45 %). Damit ist Aroundtown, vor allem hinsichtlich seiner Marktkapitalisierung, erfreulich profitabel, aber bedeutend weniger als im Vorjahr. Man sollte jedoch bei diesen Zahlen auch im Hinterkopf behalten, dass TLG noch vollständig integriert werden muss und somit Synergieeffekte voraussichtlich erst ab kommendem Jahr bemerkbar sein werden. Grundsätzlich sehen die Zahlen rund um die Aroundtown-Aktie gut aus.

Die Weichen für die Zukunft sind gut gestellt

Wie ich finde, sind nicht nur die aktuellen Ergebnisse in Hinblick auf die gegenwärtige Marktsituation gut. Auch die Aussichten für die Zukunft empfinde ich als attraktiv, weshalb ich die Aktie von Aroundtown auch bereits seit längerer Zeit im Depot habe.

Aroundtown stärkt beispielsweise sein Portfolio, indem es nicht zum Kerngeschäft passende oder veraltete Immobilien veräußert. Zudem nutzt es das aktuell kriselnde Umfeld für attraktive Zukäufe unter Marktwert.

Daneben weist Aroundtown eine gesunde Kapitalstruktur auf (über 50 % Eigenkapital) und verfügt über etwa 2,5 Mrd. Euro an liquiden Mitteln. Erfreulich ist für Aktionäre auch, dass das Management langfristig denkt und Kapital auf sinnvolle Art und Weise an seine Anteilseigner zurückführt.

Inmitten der Krise wurden verstärkt Aktienrückkäufe getätigt, da das Management die eigene Aktie für unterbewertet hält. Vor Kurzem ist bekannt geworden, dass nun zusätzlich trotz Krise eine Dividende in Höhe von 0,14 Euro je Aktie ausgeschüttet werden soll. Diese ist nachhaltig durch das FFO gedeckt. Bei dem aktuellen Kursniveau entspricht das einer Dividendenrendite in Höhe von 2,36 % (Schlusskurs: 25.11.2020, maßgeblich für alle Berechnungen).

Aroundtown-Aktie kaufen oder nicht?

Kritische Stimmen sehen den Hotelanteil von 24 % im Portfolio als Problem. Selbstverständlich ist das ein Punkt, der Beachtung finden sollte. Allerdings sehe ich das nicht so eng wie manch anderer Analyst. Immerhin zeigen die Zahlen, dass sich der Schaden in Grenzen hält. Auch die aufgeflammte Impfstoff-Hoffnung dürfte möglicherweise zu einer mittelfristigen Erholung in diesem Bereich führen.

Auf Basis des EPRA NAV (bereinigter Net-Asset-Value) sieht die Aroundtown-Aktie gegenwärtig trotz Kursanstiegs noch günstig aus. Dieser liegt bei nur 0,64, wodurch man die Nettovermögenswerte mit einem deutlichen Abschlag erhält.

Ich gehe davon aus, dass sich der Markt im kommenden Jahr erholt und auch die Synergien der Fusion sich bemerkbar machen. Einen FFO je Aktie in Höhe von 0,40 Euro sehe ich als realistisch an. Das würde beim aktuellen Kursniveau ein Kurs-FFO-Verhältnis von rund 15 bedeuten. Für ein Unternehmen, das in den nächsten Jahren das FFO vermutlich deutlich steigern wird, keine allzu hohe Bewertung. Ich bleibe zuversichtlich.

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Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Aroundtown. The Motley Fool empfiehlt Aroundtown.



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