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Aroundtown-Aktie: Frische Ergebnisse und Abstufung

Foto: Getty Images

Das Immobilienunternehmen Aroundtown (WKN: A2DW8Z) hat kürzlich seine Halbjahresergebnisse präsentiert. Das Coronavirus hat, wie erwartet, seine Spuren auch bei den Ergebnissen von Aroundtown hinterlassen. Allerdings konnte das auf Geschäfts- und Wohnimmobilien spezialisierte Immobilienunternehmen trotzdem attraktive operative Kennzahlen vorweisen. Dennoch ist die Aroundtown-Aktie in den letzten Tagen im Sinkflug gewesen.

Wenn man langfristig an der Entwicklung von Aroundtown profitieren möchte, spielt ein kurzfristiger Kurssturz keine große Rolle, solange er nicht fundamentaler Natur ist. Dennoch sollte man sich in regelmäßigen Abständen über seine Investition informieren. Möglicherweise hat sich durch den Kursrückgang sogar eine attraktive Kaufchance aufgetan. Gemeinsam möchten wir nachfolgend versuchen, diesen Fragen ein paar Antworten zu liefern.

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Aroundtown: Halbjahresergebnisse

Zunächst sehen wir uns die harten Zahlen an. Die Nettomieteinnahmen stiegen im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 40 % auf 502 Mio. Euro. Das bereinigte EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) machte einen Sprung um 38 % auf 500 Mio. Euro. Der verwässerte Gewinn je Aktie liegt für den genannten Zeitraum bei 0,36 Euro, 46 % weniger als im Vorjahreszeitraum.

Wichtig in diesem Kontext zu wissen ist, dass auch Aroundtown nicht um negative Folgen durch die COVID-19-Pandemie herumkommt. Hauptsächlich betroffen ist das Hotelportfolio (23 % des gesamten Portfolios), was keine große Überraschung ist, wenn man die Umstände ansieht, mit der der Tourismus im Allgemeinen zu kämpfen hat. Andere Segmente sind nur begrenzt betroffen. Da die Erholung bei den Hotels noch ungewiss ist, stellt Aroundtown 35 Mio. Euro zurück. Das entspricht in etwa dem Wert an aufgeschobenen Nettomieten. Man sollte hier auch immer im Hinterkopf behalten, dass aufgeschoben nicht aufgehoben ist. Irgendwann werden zumindest große Teile der Nettomieten schlussendlich bei Aroundtown ankommen.

Grundsätzlich steht Aroundtown gut da, was vor allem an der breiten Portfoliodiversifikation liegt. Man bedient unter anderem die Bereiche Büro, Logistik, Großhandel und auch Wohnimmobilien. Es wird auch immer geprüft, ob man nicht zum Kerngeschäft zugehörige Immobilien verkauft, um die Portfolioqualität zu verbessern. Mit den Erlösen wird auch das Aktienrückkaufprogramm finanziert, das noch bis Ende dieses Jahres läuft.

Eine sehr wichtige Kennzahl für Immobilienunternehmen, das Funds From Operations (FFO), ist COVID-bereinigt mit 0,21 Euro je Anteil auf dem Vorjahresniveau geblieben. Meines Erachtens keine besorgniserregende Entwicklung, zumal sie mehr oder weniger eindeutig auf das Coronavirus zurückzuführen ist. Generell sollte man allerdings bei den starken Wachstumszahlen in Bezug auf Miete und EBITDA nicht vergessen, dass es sich dabei größtenteils um anorganisches Wachstum handelt, das seinen Grund bei der Fusion mit TLG Immobilien hat.

Erwähnenswert ist auch, dass der Cashflow aus operativen Tätigkeiten um 11,3 % auf 281 Mio. Euro angestiegen ist. Die liquiden Rücklagen in der Bilanz von Aroundtown betragen etwa 2,7 Mrd. Euro – also ein guter Puffer für Krisenzeiten.

Abstufung sorgt für Sinkflug der Aktie

Alles in allem eine gute Entwicklung, die Aroundtown vorzuweisen hat – trotz COVID-19. Wieso also notiert die Aktie noch immer so niedrig und weshalb ist die Aktie erst kürzlich erneut unter Druck geraten? Ersteres lässt sich wohl mit der allgemeinen Unsicherheit vor allem in Bezug auf die Hotels im Portfolio von Aroundtown begründen. Zweiteres scheint eine kurzfristige Reaktion des Marktes auf eine Herabstufung gewesen zu sein.

Dabei hat die britische Investmentbank Barclays Aroundtown offenbar von „Overweight“ auf „Underweight“ herabgestuft und das Kursziel auf 4,60 Euro gesenkt. Grund dafür ist die Sorge in Bezug auf das Hotelportfolio und die hohe Verschuldung von Aroundtown. Laut dem Analysten von Barclays würde die günstige Bewertung von Aroundtown diesen Risiken nicht gerecht werden.

Die Eigenkapitalquote von Aroundtown liegt etwa bei 50 % und ist in meinen Augen daher grundsolide – von einer Überschuldung kann also nicht die Rede sein. Blickt man in die Bilanz, stellt man fest, dass die Schulden durchaus seit dem letzten Jahr angewachsen sind. Zum Halbjahr 2020 werden diese mit knapp 15,7 Mrd. Euro angegeben.

Allerdings ist der Großteil davon langfristig finanziert; zudem bietet das Niedrigzinsumfeld die Möglichkeit, die Schulden kostengünstig zu refinanzieren. Auch scheint bei der Abstufung außer Acht gelassen worden zu sein, dass durch die Fusion günstige Synergien für Aroundtown entstehen, die in einem normalen Marktumfeld positiv wirken und eine Entschuldung begünstigen.

Jetzt Aroundtown-Aktie kaufen?

Sollte man nun als langfristiger Investor den Dip nutzen und günstig bei der Aroundtown-Aktie einsteigen oder nachkaufen? Aus meiner Sicht spricht einiges dafür. Das ist auch ein Grund, warum ich seit Längerem bereits Aktionär von Aroundtown bin. Auch das aktuelle Kurs-NAV-Verhältnis (NAV = Net Asset Value) beträgt lediglich 0,51 (Schlusskurs: 27.08.2020).

Die Dividende wurde zwar für dieses Jahr gekürzt, aber das Management hat erkannt, dass die Aktien ziemlich günstig notieren. Daher kauft man lieber Anteile im angekündigten Wert von 500 Mio. Euro zurück, um echten Mehrwert für seine Aktionäre zu schaffen. Der positive Effekt aus den Rückkäufen für die Aktionäre wird ab 2021 erwartet.

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Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Aroundtown. The Motley Fool empfiehlt Aroundtown.



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