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Plug Power-Analyse: Das ist der helle Wahnsinn!

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Quelle: Daimler AG

Plötzlich scheint sich die Ansicht durchgesetzt haben, dass Plug Power (WKN: A1JA81) die Wasserstoffwelt anführen werde. Der Kurs hat sich über einen Zeitraum von gut zwei Jahren verfünfzigfacht (50x)! Ist das Wahnsinn oder hat das Methode? Lass uns die Plug Power-Aktie lieber genauer ansehen, bevor es noch bunter wird.

Eine Neuausrichtung, die es in sich hat

Plug Power kann sich zu den Pionieren der Wasserstoffwirtschaft zählen. Seine GenDrive-Brennstoffzellen erfreuen sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit in der Intralogistik und die installierte Basis sucht ihresgleichen. Dennoch war das Geschäftsvolumen nie groß genug, um nachhaltig Gewinne schreiben zu können. Vielmehr waren immer mal wieder Kapitalerhöhungen erforderlich, um den Betrieb am Laufen zu halten.

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Auch heute noch fallen Millionenverluste an, doch Plug Power ist jetzt ein völlig anderes Unternehmen. Seit der Übernahme von Giner ELX und weiteren Akteuren deckt Plug Power einen großen Teil der Wertschöpfungskette ab, von der Elektrolyse über die Wasserstofflogistik bis hin zur Rückverstromung in großen Aggregaten. Auch zentrale Komponenten wie Bipolarplatten und Membranelektrodeneinheiten (MEA) werden selbst entwickelt und produziert.

Gleichzeitig sollen die Brennstoffzellen nun auch in Straßenfahrzeugen und sogar Flugzeugen zum Einsatz kommen. Diverse Projekte werden aktuell mit Industriepartnern vorangetrieben.

Sein adressierter Markt hat sich von einer eng begrenzten Nische um Größenordnungen erweitert. Heute hat Plug Power grundsätzlich das Potenzial, zu einem ganz großen Gestalter der Wasserstoffwirtschaft aufzusteigen.

Was Plug Power nun vorhat

Im abgelaufenen Jahr konnten Umsätze von knapp 330 Mio. US-Dollar erwirtschaftet werden. Dieser Wert soll bis 2024 fast vervierfacht werden. Das Management bemüht den Begriff der Gigafactory, um zu beschreiben, wie die Kapazitäten rund um die PEM-Technologie ausgebaut werden. Elektrolysesysteme mit zusammengenommen über 500 Megawatt Leistung sowie mehr als 60.000 Brennstoffzellen-Stacks will Plug Power bis dahin jährlich ausliefern können.

Dafür sollen modernste Produktionsmittel mit Industrie-4.0-Technik angeschafft werden. Es ist absehbar, dass die daraus resultierende Effizienz in Verbindung mit der Skalierung zu massiv sinkenden Kosten führen wird, was wiederum die Nachfrage ankurbeln sollte und erneut zu weiteren Größenvorteilen führt — eine positive Wechselwirkung wird in Gang gesetzt. Gelingt der Plan, dann dürften wir eine ähnlich dynamische Entwicklung erleben wie bei Halbleitern und Solarzellen.

Und dadurch, dass ein koreanisches Konglomerat im November stolze 1,5 Mrd. US-Dollar für einen Minderheitsanteil von 9,9 % in das Unternehmen investiert hat, sollte klar sein, dass Plug Power bis zum Erreichen der Profitabilitätsschwelle durchfinanziert ist.

Ergibt das alles Sinn?

Vielleicht kann Plug Power mit diesem Rückenwind sogar noch schneller als geplant wachsen und sich auch danach noch alle drei Jahre verdoppeln. Ausgehend von 1,5 Mrd. US-Dollar 2024 kämen wir dann auf 6 Mrd. US-Dollar für das Jahr 2030. Das wäre fast 20-mal so viel Umsatz wir im abgelaufenen Jahr. Da die Kosten und erzielbaren Preise sich über den Zeitraum aber gut und gerne vierteln könnten, muss der Absatz dafür 50- bis 100-mal so groß sein 2030 gegenüber 2020.

Möglich ist das durchaus, wenn man bedenkt, dass die Kommerzialisierung von grünem Wasserstoff noch in den Kinderschuhen steckt, Plug Power nun verstärkt nach Europa und Asien drängt und in letzter Zeit zahlreiche Bus-, Lkw- und Baufahrzeuge mit Brennstoffzelle vorgestellt wurden.

Aber was ist mit den Margen? Plug Power mag zwar in der Champions League spielen, aber sicherlich nicht allein. Ähnlich wie bei Solar und Windkraft ist mit beinharter Konkurrenz zu rechnen, wo selbst ein Marktführer wie Vestas (WKN: 913769) meistens nur einstellige Nettogewinnmargen aufweist. Mit viel mehr als einer halben Milliarde Dollar sollten wir daher bei Plug Power nicht rechnen für 2030.

Dass bedeutet, dass das 2030er-Kurs-Gewinn-Verhältnis beim Kurs von 54 US-Dollar im Bereich von 45 bis 50 liegt, soweit die vorgenannten optimistischen Annahmen für die laufende Dekade eintreffen. Bei aller Liebe: Das ergibt für mich keinen Sinn!

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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