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Börsencrash: Sind Aktien nur was für Zocker?

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Foto: Getty Images

Zu Zeiten des Börsencrashs 2020 konnte man eine merkwürdige Entwicklung erkennen: Anstatt von der Börse zu flüchten, da die Preise in den Keller stürzten, haben besonders junge Kleinanleger das Gegenteil getan. Sie haben sich Depots bei Neobrokern wie Trade Republic eröffnet und fingen an, Aktien zu kaufen.

Warum war das so? Für gewöhnlich sind es die professionellen Anleger, die in Zeiten von fallenden Kursen kaufen. Sind etwa all diese Kleinanleger Investmentfreaks, die nächtelang Aktien und Unternehmen analysieren?

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Wohl kaum. Oft war es Langeweile während des Lockdowns, die Amateure zum Investieren verleitet hat. Diese Amateure haben meistens ohne gründliche Recherche einfach darauflos „investiert. Vielleicht haben sie mal hier oder da ein bisschen Gewinn erzielt. Doch früher oder später lief das Anfängerglück aus und die Realität holte eine signifikante Anzahl von Amateuren ein: Verluste.

Sind Aktien nur was für Zocker?

Diese Frage ist dem einen oder anderen beim Anblick der roten Zahlen sicherlich durch den Kopf gegangen. Auf den ersten Blick erscheint sie vollkommen berechtigt: Aktien galten schon immer als riskant.

Das stimmt allerdings nur teilweise, da sie nur riskant sind, wenn man zockt. Darunter verstehe ich willkürliches Spekulieren auf steigende Kurse – im schlimmsten Fall mit geliehenem Geld.

Das trifft leider auf viele junge Kleinanleger zu, die nach dem Börsencrash 2020 gekauft haben. Zwar lagen sie richtig damit, zu kaufen, weil die Kurse unten lagen. Doch sie steckten oft sehr hohe Geldsummen in einzelne Aktien, recherchierten kaum, kauften anhand von Faustregeln und konnten es nicht aushalten, eine Position für mehrere Tage, geschweige denn Wochen zu halten. Falls sie in Hebelprodukte „investierten, dann haben sie wahrscheinlich schon längst große Teile ihres Ersparten verloren.

Warum ist das so?

So etwas Ähnliches haben viele Investoren schon mal durchgemacht. Ich nenne diesen Prozess die „Wolf-of-Wall-Street-Erfahrung: Grenzlose Euphorie zu Anfang, bis plötzlich alles abstürzt.

Es ist sehr schwierig, sich gegen diesen Prozess zu wehren, obwohl sich die meisten bewusst sind, wie riskant es ist, beispielsweise keine Recherche zu erledigen. Jedoch vergisst man all das schnell, wenn die ersten Gewinne wie durch Zauberhand aus dem Nichts in das Depot eintrudeln. Ab diesem Zeitpunkt beeinflussen nur noch zwei Dinge die Investmententscheidungen: Gier auf mehr Gewinn und Angst, Gewinne zu verpassen.

Bemerkbar macht sich dies beispielsweise durch die Anzahl der Momente, in denen man in sein Depot reinschaut: Ist es ein paar Mal die Woche, ist alles im grünen Bereich; wenn es mehrmals pro Stunde ist, dann hat man ein großes Problem.

In einer solchen Situation kann man es nicht vermeiden, Verluste zu machen, da man plötzlich gewillt ist, jedes Risiko auf sich zu nehmen. Dann beachtet man vernünftige Investmentregeln und den gesunden Menschenverstand nicht mehr und verliert – meistens sogar sehr viel.

Doch das ist nicht zwingend

Um zur Ursprungsfrage zurückzukehren: Nein, Aktien sind nicht nur für Zocker – und das ist auch gut so. Aktien- und ETF-Investitionen sind aufgrund ihrer niedrigen Kosten ein gutes Mittel, um für eine stabile Altersversorgung oder persönlichen Wohlstand zu sorgen. Man kann nämlich vermeiden, in die Klauen von Gier und Angst zu geraten, indem man weiß, was man tut. Das umfasst vieles: Man sollte wissen, wie man Aktien analysiert, wie man auf negative Schlagzeilen reagiert, wie man sich an einen Investmentplan hält, wie man Emotionen kontrolliert und wie man sich bei Börsencrashs verhält.

Kurz gesagt: Man sollte wissen, wie man investiert.

Zum Glück kann man das erlernen. Man kann sich Analysen durchlesen, sich die Verwendung von Aktienkennzahlen aneignen und sich mit der Geschichte der Börse auseinandersetzen. Selbst wenn man einen Totalverlust erleidet, ist das Spiel nicht vorbei. Gerade dann ist einem die Lektion bewusst, dass man Emotionen kontrollieren muss. Dadurch kann man es in Zukunft besser machen.

Ich hoffe zutiefst, dass es in der Zukunft besser sein wird und dass der Zufluss von Kleinanlegern nachhaltig war, sodass eine neue Generation von langfristig orientierten Value-Investoren entsteht. Deutschland muss endlich ein Anlegerland werden, um die soziale Ungleichheit zu lösen. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn man nicht spekuliert, sondern investiert.

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