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GameStop mit Quartalszahlen: Ein weiterer Rohrkrepierer

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Foto: Getty Images

In diesem Artikel:

  • GameStop hat zwar im Vergleich zum Vorjahr eine weitere Umsatzsteigerung gemeldet, aber gegenüber den Umsätzen von vor der Pandemie bleibt sie immer noch zurück.
  • Schwache Software-Verkäufe drücken weiterhin die Bruttomarge von GameStop, weshalb die Einzelhandelskette erneut einen Quartalsverlust auswies.
  • Das Kerngeschäft von GameStop siecht langsam dahin und das Management hat keinen klaren Plan, um das Ruder herumzudrehen.

Am Mittwoch veröffentlichte die beliebte Meme-Aktie GameStop (WKN: A0HGDX) ihren Bericht für das zweite Quartal. Er war nicht besser als die Ergebnisse des angeschlagenen Einzelhändlers für das erste Quartal. Zugegeben, der Umsatz von GameStop wächst im Jahresvergleich – dank der phänomenal leicht zu übertreffenden Vergleichszahlen – aber das Unternehmen verliert weiterhin Geld und hat keinen klaren Pfad zurück zu nachhaltiger Rentabilität.

Die Ergebnisse drehen nach oben, aber nicht genug

GameStop erwirtschaftete im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021 einen Umsatz von 1,18 Mrd. US-Dollar gegenüber 942 Mio. US-Dollar im Vorjahr. Damit wurde die durchschnittliche Analystenschätzung von 1,12 Mrd. US-Dollar übertroffen.

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Dennoch war diese Leistung keineswegs beeindruckend. Erstens ging der Umsatz im Vergleich zum ersten Quartal zurück (1,28 Mrd. US-Dollar). Zweitens lag der Umsatz von GameStop 8 % unter den 1,29 Mrd. US-Dollar, die das Unternehmen im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019 erwirtschaftet hatte. (Außerdem war 2019 ein schlechtes Jahr für das Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2018 betrug der Umsatz im zweiten Quartal 1,5 Mrd. US-Dollar.)

GameStock-Aktie: Umsatz
Chart erstellt mit YCharts. Umsatzentwicklung von GameStop über fünf Jahre, jeweils über die Summe der letzten vier Quartale gerechnet

Dank der Umsatzerholung im Vergleich zum Vorjahr konnte GameStop seine Verluste verringern. Das Unternehmen verzeichnete im letzten Quartal einen bereinigten Betriebsverlust von 51 Mio. US-Dollar, verglichen mit einem bereinigten Betriebsverlust von 85 Mio. US-Dollar im zweiten Quartal des letzten Jahres.

Erfreulicherweise schrumpfte der Verlust auch im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019, als das Unternehmen im zweiten Quartal einen bereinigten Betriebsverlust von 83 Mio. US-Dollar verzeichnete. Der bereinigte Verlust pro Aktie von GameStop lag mit 0,76 US-Dollar jedoch um 0,10 US-Dollar unter dem Analystenkonsens.

In jedem Fall ist GameStop noch weit von der Gewinnschwelle entfernt. Außerdem hat der auf Spiele fokussierte Einzelhändler seine Betriebskosten in den letzten zwei Jahren bereits um mehr als 20 % gesenkt. Dies zeigt, dass sich GameStop nicht einfach gesundschrumpfen kann – es braucht höhere Umsätze bei stärkeren Bruttomargen.

Die fallenden Software-Verkäufe zeigen, was wirklich los ist

Erschwerend kommt hinzu, dass GameStop trotz des Rückenwinds durch die Markteinführung der neuen Spielkonsolen von Sony (WKN: 853687) und Microsoft (WKN: 870747) Ende letzten Jahres eine schleppende Umsatzentwicklung und einen Quartalsverlust verzeichnete.

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Fairerweise muss man sagen, dass die weltweite Halbleiterknappheit das Angebot an Spielkonsolen verknappt hat. Dies hat die Hardware-Verkäufe von GameStop in gewissem Maße beeinträchtigt. Dennoch meldete GameStop im letzten Quartal einen Umsatz mit Hardware und Zubehör in Höhe von 610 Mio. US-Dollar, gegenüber 555 Mio. US-Dollar zwei Jahre zuvor.

Die Hauptschwäche von GameStop ist nach wie vor die Software. Die Software-Verkäufe beliefen sich im zweiten Quartal auf nur 397 Mio. US-Dollar und fielen damit um 29 % gegenüber 558 Mio. US-Dollar im zweiten Quartal 2019. Während einige Gamer immer noch physische Discs bevorzugen, entscheiden sich immer mehr für die Bequemlichkeit digitaler Downloads, die Zwischenhändler wie GameStop ausschalten. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die Software-Verkäufe von GameStop nach wie vor rückläufig sind.

Softwareverkäufe haben in der Vergangenheit die Hälfte oder mehr des Bruttogewinns von GameStop ausgemacht. Im Gegensatz dazu lagen die Bruttomargen bei Hardware im Durchschnitt bei lächerlichen 12 % oder so. Auf diesem Niveau hätten selbst 300 Mio. US-Dollar zusätzliche Hardware-Verkäufe im letzten Quartal nur 36 Mio. US-Dollar zusätzlichen Bruttogewinn eingebracht – nicht annähernd genug, um die Gewinnschwelle zu erreichen.

Kurzum, Investoren sollten sich keine Illusionen machen, dass ein weiteres Wachstum der Hardware-Verkäufe GameStop wieder in die Gewinnzone bringen kann.

Es gibt noch keine Belege für einen seriösen Turnaround-Plan

In den letzten Monaten hat GameStop ein neues Managementteam eingestellt, das den Auftrag hat, die E-Commerce-Aktivitäten des Unternehmens zu verbessern. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen Pläne zur Eröffnung neuer Zentren für die Auftragsabwicklung geschmiedet. Außerdem hat es damit begonnen, sein Warensortiment zu erweitern.

Allerdings haben weder das neue Managementteam noch der hochkarätige Vorsitzende von GameStop, Ryan Cohen, irgendwelche aussagekräftigen Details über die Zukunftspläne des Unternehmens bekannt gegeben. Mit sehr geringen Gewinnspannen bei den Hardware-Verkäufen und einem Einbruch der Software-Verkäufe liegt das Kerngeschäft von GameStop im Sterben. Vielleicht hat das Unternehmen einen geheimen Sanierungsplan – aber es gibt keine Beweise für diese Behauptung.

GameStop verfügt über 1,7 Mrd. US-Dollar an Nettobarmitteln in seiner Bilanz, da das Unternehmen von seinem himmelhohen Aktienkurs profitierte, indem es in diesem Jahr eine Eigenkapitalerhöhung durchführte. Damit hat das Unternehmen genügend Zeit und Geld, um eine neue Strategie zu entwickeln und umzusetzen.

Auf der anderen Seite hat GameStop derzeit eine Marktkapitalisierung von fast 15 Mrd. US-Dollar. Das ist viel zu viel für ein Unternehmen mit 1,7 Mrd. US-Dollar an Barmitteln, einem unrentablen Kerngeschäft im Niedergang und einigen vagen Plänen zur Umgestaltung des Geschäfts.

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Dieser Artikel wurde von Adam Levine-Weinberg auf Englisch verfasst und am 11.09.2021 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. Teresa Kersten, eine Mitarbeiterin von LinkedIn, einer Tochtergesellschaft von Microsoft, ist Mitglied des Verwaltungsrats von The Motley Fool. Adam Levine-Weinberg hat keine Position in den genannten Aktien. The Motley Fool besitzt Aktien von Microsoft und empfiehlt diese. The Motley Fool hat eine Offenlegungspolitik.



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