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Solide Quartalszahlen, KGV 12. Ist Deutschlands einziger Dividendenaristokrat jetzt ein Kauf?

Gesundheit & Biotech
Foto: Getty Images

In Deutschland gibt es nur ein Unternehmen, das seit über 25 Jahren jedes Jahr seine Dividende erhöht hat und sich somit Dividendenaristokrat nennen darf: Fresenius (WKN: 578560). Der Gesundheitskonzern veröffentlichte diese Woche die Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal 2021. Trotz solider Zahlen steht die Aktie heute (Stand: 04.11.21, gilt für alle Angaben) etwas tiefer als vor der Veröffentlichung. Auch seit Jahresbeginn steht nur ein minimales Plus von 2 %, während der DAX im gleichen Zeitraum um 17 % steigen konnte. Gibt es einen guten Grund für diese vergleichsweise schlechte Kursentwicklung? Oder bietet sich hier ein Schnäppchen für Foolishe Anleger?

Die aktuellen Quartalszahlen im Detail

Im abgelaufenen Quartal konnte Fresenius den Umsatz um 5 % steigern. Das organische Umsatzwachstum betrug 3 % und wurde besonders von den Bereichen Kabi (+ 8 %) und Helios (+ 5 %) getragen. Der Nettogewinn stieg um 2 %. Die Auswirkungen von COVID-19 wirken sich weiterhin negativ auf die Geschäftszahlen aus. Dennoch lagen die Zahlen über den Erwartungen des Managements. Aufgrund der guten Zahlen wurde der Ausblick für das Jahr 2021 leicht erhöht. Das Unternehmen geht jetzt von einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich aus und erwartet, den Gewinn im unteren einstelligen Prozentbereich zu steigern.

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Das langfristige Unternehmenswachstum ist intakt

Damit würde das Unternehmen aus Bad Homburg an die langfristige Wachstumsstory anknüpfen. Im letzten Jahrzehnt wuchsen die Umsätze und Gewinne kontinuierlich. Während das jährliche Wachstum Anfang des Jahrzehnts noch bei über 10 % lag, flachte es in den letzten Jahren ab. Im Corona-Jahr 2020 wurden Behandlungen und Operationen sowie Projekte von Gesundheitseinrichtungen teilweise verschoben. Dennoch konnte der Umsatz leicht gesteigert werden, das Konzernergebnis sank leicht.

Mittelfristig plant der Gesundheitskonzern weiter zu wachsen. Der organische Umsatz soll um 4 bis 7 % jährlich ansteigen, das Ergebnis um 5 bis 9 % wachsen. Kleinere Akquisitionen könnten das Wachstum zusätzlich mit ca. 1 %  p. a. antreiben.

Die Trends, die das Wachstum bei Fresenius seit Jahren treiben, halten an. Das Tochterunternehmen Fresenius Medical Care ist mit 54 Mio. Behandlungen im Jahr 2020 der weltweite Marktführer im Dialysebereich. Die Anzahl der Patienten steigt stetig. Insbesondere die Heimdialyse und die Märkte China und Indien sollen das Wachstum in Zukunft antreiben. Insgesamt profitiert Fresenius von einer weltweit alternden Bevölkerung und einem gleichzeitig erhöhten Kostenbewusstsein im Gesundheitswesen. Durch das Anbieten von Generika und vergleichsweise kurzen Krankenhausaufenthalten in den eigenen Kliniken hilft Fresenius dabei, die Kosten im Gesundheitswesen gering zu halten.

Die Aktienentwicklung war dennoch enttäuschend

Trotz des Unternehmenswachstums in den letzten Jahren und den positiven Aussichten für die nächsten Jahre steht die Fresenius-Aktie heute 42 % tiefer als vor fünf Jahren. Wie kann das sein? Ein Grund könnte das beschriebene sich verlangsamende Wachstum der Umsätze und Gewinne sein. Vor fünf Jahren, im dritten Quartal 2016, stieg der Umsatz um 6 % und das Konzernergebnis um 8 %. Das KGV betrug zu dem Zeitpunkt 25. Zusammen mit dem sich verlangsamenden Wachstum, sank auch das KGV in den letzten Jahren immer weiter ab. Heute beträgt es nur noch 12 (bezogen auf das Geschäftsjahr 2020).

Mein Fazit

Das KGV hat sich somit in den letzten fünf Jahren halbiert. Rückblickend war die Bewertung für ein kontinuierlich, aber eher langsam wachsendes Unternehmen in einem nicht zyklischen Markt wahrscheinlich zu hoch. Heute finde ich die Fresenius-Aktie attraktiv bewertet. Das operative Geschäft soll weiterwachsen. Daher gehe ich davon aus, dass der Aktienkurs langfristig ebenfalls steigen wird. Als Anleger muss man vielleicht etwas Geduld mitbringen, aber für mich ist die Fresenius-Aktie eine gute, eher risikoarme Ergänzung in einem diversifizierten Depot.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.



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