Zillow-Aktie: Wow, Aktienrückkäufe …

Bei der Zillow-Aktie (WKN: A14NX6) läuft es einfach nicht. Das erkennen wir mit Blick auf den Chart, wobei es vielleicht ein wenig unpassend ist, diesen Fokus zu wählen. Immerhin sind Tech-Aktien insgesamt in den vergangenen Wochen eher unbeliebt an der Börse.
Nein, sondern vor allem das Einstellen des iBuyings hat zu schwerwiegenden Kursverlusten schon zuvor geführt. Das wiederum rüttelt so manche Investitionsthese durch, die einen deutlichen Anstieg des operativen Volumens gesehen hat. Mit dem Ende des eigenen Ankaufs und Verkaufs von Immobilien ist die Zillow-Aktie um ein ganzes Zukunftssegment weniger attraktiv geworden.
Jetzt gibt es ein operatives Update und eine Ankündigung. Aktienrückkäufe sollen offenbar helfen, die Gunst der Investoren zurückzubekommen. Na, ob das reicht?
Zillow-Aktie: Mehr neben Aktienrückkäufen?
Wie das Management außerdem erklärt, mache man gute Fortschritte bei der Abwicklung von Zillow Offers, also dem iBuying-Segment. Das wiederum gebe dem Unternehmen in Zukunft eine stabilere Basis. Oder, wie es konkret ausgedrückt wird: Die Möglichkeit, die Bilanz und das Geschäft kapitalschonender zu gestalten. Kapitalschonender … für eine Wachstumsaktie ein wirklich komisches Wort.
Wie auch immer: Setzen wir bei den Aktienrückkäufen an. Eine erste Maßnahme dieser neuen, kapitalschonenderen Geschäftsführung sollen Aktienrückkäufe in einem Umfang von 750 Mio. US-Dollar sein. Teilweise könnten die Mittel aus der Rückabwicklung des iBuyings hierfür verwendet werden. Man wolle überschüssiges Kapital mit dieser Maßnahme abbauen.
Allerdings ist das natürlich nicht alles. Es dürfte auch darum gehen, die Gunst der Investoren zurückzubekommen. Mit den angekündigten 750 Mio. US-Dollar und einer Marktkapitalisierung von derzeit 13,75 Mrd. US-Dollar könnte das Management grundsätzlich rund 5,45 % aller ausstehenden Aktien kaufen und einziehen. Natürlich ist das eine Menge. Und dem breiten Markt scheint das auch zu gefallen, immerhin ist die Zillow-Aktie zum Freitag zunächst um fast 8 % im frühen Handel gestiegen. Aber, mal im Ernst: Aktienrückkäufe …?!
Geschäftsbereich aufgegeben, Kapitalrückführungen erhöht
Ich weiß ja nicht, wie der breite Markt das sieht und ob er langfristig denkt. Aber ich persönlich halte es für ein falsches Zeichen, dass man einen Geschäftsbereich, der für die Zukunft relevant gewesen ist, aufgibt. Und das Geld wiederum zunächst einmal in Aktienrückkäufe investiert. Da stellt sich mir persönlich die Frage, ob es keine anderen Möglichkeiten gibt, die finanziellen Mittel in weiteres Wachstum zu investieren. Mittel- bis langfristig sollte es trotzdem der Anspruch des Unternehmens sein, Immobiliendienstleistungen weiterhin zu digitalisieren.
Den Effekt sehen wir bereits: Aktienrückkäufe reichen aus, um die Zillow-Aktie in die Höhe schießen zu lassen. Besonders nachhaltig erscheint mir das in dieser speziellen Situation jedoch nicht. Nein, sondern das wirkt auf mich wie ein wenig Kurskosmetik in einer schwierigen Zeit. Ja, selbst dann, wenn wir würdigen möchten, dass der Zeitpunkt mit Blick auf den Aktienkurs und die Bewertung günstig sein könnte. Aber: Eigentlich gibt es für mich Wichtigeres bei der Zillow-Aktie, als sich mit Aktienrückkäufen zu befassen.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zillow (A- & C-Aktien).