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Diese 1 Kennzahl ist für Aktien entscheidend bei hoher Inflation

Geldscheine fliegen aus Geldbeutel
Foto: Getty Images

Woran erkennt man als Anleger, ob ein Unternehmen für die Inflation gut aufgestellt ist? Sicherlich denken jetzt viele an die qualitativen Kriterien von Burggraben-Aktien, die es den Unternehmen ermöglichen, die Preise für ihre Kunden entsprechend anzuheben. Dieser Punkt ist sicher auch richtig und wichtig, aber ich möchte heute besonders auf eine bestimmte Kennzahl eingehen.

Terry Smith, der Fondsmanager von Fundsmith Equity, wird aufgrund seiner Erfolge gerne von der Presse als britischer Warren Buffett bezeichnet. In seinem jüngsten Brief an die Anleger beschreibt er die Auswirkungen einer hohen Bruttomarge in meinen Augen sehr gut. Er schreibt: „Je höher die Bruttomarge eines Unternehmens ist, die Differenz zwischen den Verkaufserlösen und den Kosten der verkauften Waren, desto besser ist seine Rentabilität vor Inflation geschützt.“

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Bruttomarge, gerne unterschätzt

In der Börsenberichterstattung führt die Bruttomarge eher ein Schattendasein. Dabei sagt die Kennzahl viel mehr aus als jedes Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Buchwert-Verhältnis oder jede Dividendenrendite. In dem empfehlenswerten Buch „Wie Warren Buffett Unternehmenszahlen liest“ von Mary Buffett und David Clark, outet sich das Orakel von Omaha unabhängig von der Inflation als großer Fan der Kennzahl.

Und das erscheint äußerst logisch. Unternehmen mit hohen Bruttomargen profitieren besonders, wenn es ihnen gelingt, ihren Umsatz zu steigern. Von jedem Euro oder US-Dollar zusätzlichem Erlös bleibt ein deutlich größerer Anteil für andere Aufwendungen oder als Gewinn übrig. Ebenso kann der steigende Anteil der Fixkosten für Vertrieb, Verwaltung oder Forschung & Entwicklung bei rückläufigen Umsätzen durch hohe Bruttomargen besser aufgefangen werden.

Terry Smith veranschaulicht den Unterschied anhand zweier Unternehmen. L’Oréal (WKN: 853888) ist mit einer Bruttomarge von 72 % ein Unternehmen mit einer sehr guten Bruttomarge. Campbell Soup (WKN: 850561) ist mit 35 % dagegen viel schlechter aufgestellt. Während die Auswirkungen einer Inflation von 5 % bei L’Oréal mit einem Gewinnrückgang von 7 % verkraftbar sind, fällt das Betriebsergebnis bei Campbell Soup um ganze 22 % niedriger aus.

Die Inflationslehren

Bei L’Oréal spielen die Materialkosten nur eine untergeordnete Rolle. Für Unternehmen, die hohe Beschaffungs- und Herstellungskosten für ihre Produkte haben, wirken sich steigende Preise natürlich ganz anders aus. Und dass die Zahlen von Campbell Soup noch viel Spielraum bieten, beweist ein DAX-Schwergewicht wie Volkswagen (WKN: 766403). Bei Europas größtem Autobauer lag die Bruttomarge im Automobilbereich im dritten Quartal 2021 bei rund 14,6 %. Hier schlägt eine steigende Inflation wahrscheinlich ungebremst ein.

Im Geschäftsjahr 2021 lag die gewichtete durchschnittliche Bruttomarge der Unternehmen im Fonds von Terry Smith bei etwa 64 %. Angesichts der anhaltenden Inflation werden Unternehmen aus dem Gesundheitswesen, der Konsumgüterindustrie und der Technologiebranche in den nächsten Jahren besonders gut abschneiden. Sie bieten ihren Kunden durch ihre starken Marken, ihre Qualität, ihr geistiges Eigentum und ihre Netzwerkeffekte einen enormen Nutzen. Dafür sind sie auch bereit, einen entsprechend höheren Preis zu zahlen.

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Florian Hainzl besitzt Anteile am Fundsmith Equity Fund. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Volkswagen AG.



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