Münchener Rück & die Dividende: Kein Dino, kein Achiever, kein Aristokrat

Die Aktie der Münchener Rück (WKN: 843002) ist schon ein wenig einzigartig. Aber auch etwas eigenartig. Insbesondere die Dividende ist für Einkommensinvestoren stets eine attraktive Komponente. Wobei es seltener um die derzeit ca. 3,7 % Dividendenrendite geht.
Nein, sondern um die Historie, die viele als besonders zuverlässig einschätzen. Trotzdem müssen wir auch festhalten, dass die Münchener Rück weder ein Dino noch ein Achiever noch ein Aristokrat ist. Vielleicht bleibt sie damit einzigartig oder eigenartig. Aber auf jeden Fall trotzdem etwas Besonderes.
Münchener Rück & die Dividende: Besonders!
Die Aktie der Münchener Rück ist mit Blick auf die Dividende jedenfalls kein Dino, weil hier die Quantität einfach noch nicht reicht. Dividenden-Dinos sind Aktien erst, wenn sie seit über 100 Jahren eine börsennotierte Ausschüttung leisten. Mit dem Börsengang im Jahre 1888 könnte die Aktie zwar ein Dino sein. Aber: Eine Dividende gibt es, soweit ich weiß, nicht ununterbrochen seit dieser Zeit.
Aber kommen wir zu den qualitativeren Merkmalen: Die Münchener Rück ist kein Dividendenaristokrat, weil sie noch nicht über 25 Jahre in Folge jedes Jahr die Dividende erhöht hat. Zwar zahlt das Management konsequent seit dem Jahr 1969 eine Dividende an die Investoren aus. Ja, sogar eine, die sich stets auf dem Niveau des jeweiligen Vorjahres befindet. Aber: Nicht mit einem jährlichen Wachstum, was entscheidend für dieses Merkmal wäre.
Die Aktie der Münchener Rück ist jedoch auch kein Dividend-Achiever, weil dazu eine seit zehn Jahren beständig erhöhte Ausschüttungssumme je Aktie gehören würde. In den Jahren 2020 und 2021, also für die Geschäftsjahre 2019 und 2020, zahlte das Management jeweils 9,80 Euro je Aktie aus. Also zuletzt eine Ausschüttung auf dem Niveau des jeweiligen Vorjahres. Das reicht nicht, um selbst diese Messlatte zu erfüllen.
Was bleibt ist trotzdem eine starke Dividende bei der Münchener Rück: Immerhin hat die Aktie seit dem Jahre 1969 stets eine Ausschüttung geleistet, die sich auf dem Niveau des Vorjahres befindet. Qualität ist daher definitiv vorhanden.
Eine Aktie, die durch das Raster fallen würde
Wenn man als Einkommensinvestor daher auf Merkmale wie eine aristokratische, königliche oder prähistorische (Dino-)Dividende achten würde, so fiele die Münchener Rück durch das Raster. Trotzdem sind Qualität und Beständigkeit hier gegeben. Und das trotz des Rückversicherungsgeschäfts, das teilweise natürlich sehr zyklisch sein kann.
Für mich ist die Aktie der Münchener Rück daher ein Indikator dafür, dass man nicht zu sehr in solchen Kategorien denken sollte. Nein, sondern dass es wichtig bleibt, die Qualität auch individueller zu beurteilen. Fünf Jahrzehnte stets zumindest beständig gezahlter Ausschüttungen sind schließlich trotzdem bemerkenswert. Oder etwa nicht?
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Vincent besitzt Aktien der Münchener Rück. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.