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Zalando-Aktie: Crash nach schwachem Ausblick – die Zahlen in der Analyse

Zalando HQ Zalando-Aktie
Foto: Peter Roegner

Die Präsentation der Jahreszahlen 2021 der Zalando-Aktie (WKN: ZAL111) hat dem Aktienmarkt gar nicht geschmeckt. Zur Mittagszeit am 1. März 2022 lag der Aktienkurs 9,33 % unter dem Vortagesschlusskurs. Insbesondere der schwache Wachstumsausblick hat Investoren zum Verkaufen bewogen. Wir analysieren die Jahreszahlen von Zalando im Detail.

Wie viel Umsatz und Gewinn hat Zalando 2021 erzielt?

Nach 2020 war auch 2021 ein erfolgreiches Geschäftsjahr für Zalando, getrieben von der Pandemie.

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Der Gesamtwert aller verkauften Waren stieg um über 34 % auf rund 14,3 Mrd. Euro. Der Umsatz, der dem Unternehmen zufließt, stieg um fast 30 % auf 10,4 Mrd. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis der Zalando-Aktie lag bei mehr als 468 Mio. Euro, was einem Wachstum von 11,3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Gewinne sind also deutlich langsamer gewachsen als das Bruttowarenvolumen und die Erlöse. Insbesondere im zweiten Halbjahr 2021, als das Unternehmen wieder verstärkt mit dem Einzelhandel konkurrieren musste, brachen die Gewinnmargen ein. Sie befinden sich nun wieder etwa auf dem Niveau von vor zwei Jahren – der Zalando-Aktienkurs ist nach dem aktuellen Einbruch ebenfalls auf dem Weg dorthin.

Der Ausblick lässt die Zalando-Aktie einbrechen

Insbesondere der unerwartet schwache Wachstumsausblick setzte die Zalando-Aktie unter Druck.

2022 erwartet das Management ein Wachstum des Bruttowarenvolumens um 16 bis 23 % und ein Wachstum des Umsatzes von 12 bis 19 %. Die Wachstumsrate könnte sich im schlimmsten Fall also mehr als halbieren. Damit haben Beobachter der Zalando-Aktie nicht gerechnet – verzeichnete der Berliner Modehändler doch 2021 noch ein Rekordwachstum bei den Neukunden von über 10 Mio. und einen um 7 % erhöhten Warenwert pro Kunden.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll dieses Jahr zwischen 430 und 510 Mio. Euro liegen und würde damit um den Vorjahreswert pendeln. Das bedeutet im Umkehrschluss ein Sinken der Gewinnmarge. Auch hier werden Investoren der Zalando-Aktie skeptisch – schließlich hat das Unternehmen in den letzten Jahren das Plattformgeschäft deutlich ausgebaut, was eigentlich steigende und nicht fallende Margen bringen sollte.

Jetzt die Zalando-Aktie verkaufen?

Ich werde meine Zalando-Aktien nach der Präsentation der Jahreszahlen nicht verkaufen.

Ein Grund dafür ist, dass das Unternehmen sein mittelfristiges Wachstumsziel (ein Bruttowarenvolumen von über 30 Mrd. Euro bis 2025) weiterhin verfolgt. Um es zu erreichen, braucht es eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 20,4 %. Der Ausblick für 2022 stellt ein Wachstum von 16 bis 23 % in Aussicht – alles im grünen Bereich also.

Weiterhin halte ich die Prognose des Managements für konservativ. Kohortenanalysen zeigen, dass der durchschnittliche Zalando-Neukunde über die Zeit sein jährliches Bestellvolumen erhöht. Das Unternehmen ist demnach nicht auf Neukunden angewiesen, um zu wachsen. Dennoch baute der Onlinehändler seine aktive Kundenbasis im letzten Jahr um gut ein Viertel aus – auch in der zweiten Jahreshälfte blieb das Wachstum stark. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass sich das nun radikal ändert.

Investoren der Zalando-Aktie sollten sich außerdem nicht zu viele Gedanken über die niedrige Gewinnprognose machen. Derzeit hat für das Unternehmen der Ausbau des Marktanteils strategischen Vorrang. Sobald Zalando zur eindeutig führenden Modeplattform Europas aufgestiegen ist, wird der Onlinehändler das Partnerprogramm und die anderen Zusatzservices in margenstarke Cash Cows verwandeln.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Zalando. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Zalando.



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