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Rivian-Aktie: Warum ich auch nach minus 70 % nicht einsteige

Camping mit dem Rivian R1T
COPYRIGHT © RIVIAN AUTOMOTIVE

Die Rivian-Aktie (WKN: A3C47B) war einer der heißesten Börsengänge des vergangenen Jahres. Zeitweise war das junge Elektroauto-Start-up der drittwertvollste Autohersteller der Welt – da lieferte es gerade die allerersten Autos aus. Doch seit seinem Höhenflug ist der Rivian-Aktienkurs in etwas mehr als 100 Tagen um sage und schreibe 70,4 % abgestürzt (Stand: 3. März 2022).

Ist der Elektroauto-Hersteller jetzt eine Turnaround-Gelegenheit? Ich bleibe vorsichtig. Es gibt drei Gründe, warum ich die Rivian-Aktie weiterhin meiden werde.

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Vertrauensverlust durch Preiserhöhungen

Am 2. März verlor die Rivian-Aktie zweistellig. Auslöser war eine überraschende Preiserhöhung um bis zu 20 %. Diese traf zunächst auch Kunden, die ihr Modell bereits konfiguriert hatten und nur noch auf die Auslieferung warteten. Nach heftiger Kritik nahm das Unternehmen bereits bestellte Elektroautos von der Preiserhöhung aus. Doch der Schaden war schon angerichtet – Vertrauensverlust Nummer eins.

Als Hauptgrund für die krasse Preiserhöhung nannte das Management steigende Materialkosten. Doch Inflation ist nicht erst seit gestern ein aktuelles Thema, sondern war es auch schon vor ein paar Monaten, als die Rivian-Aktie an die Börse ging. Man könnte dem Führungsteam vorwerfen, rund um den Börsengang absichtlich niedrige Verkaufspreise gewählt zu haben, um das Unternehmen wettbewerbsfähiger aussehen zu lassen. Vertrauensverlust Nummer zwei.

Hat Rivian die Preise angehoben, weil die Nachfrage so stark ist, oder weil die Finanzzahlen aktuell so schlecht sind? Antworten könnte der Finanzbericht der Rivian-Aktie am 10. März geben.

Das größte Risiko für Rivian

Abgesehen von dieser „Ungeschicklichkeit“ ist mir die Rivian-Aktie momentan einfach zu riskant.

Das Unternehmen befindet sich mitten in der schwersten Phase seiner Existenz. Kannst du dich noch erinnern, wie es Tesla Anfang 2018 ging, als Elon Musk und sein Team gerade versuchten, die Produktion des ersten Massenmarktmodells auf die Beine zu stellen? Das Unternehmen stand damals am Rande der Insolvenz. Rivians CEO R. J. Scaringe muss sich derzeit um zwei Produktionshochläufe gleichzeitig kümmern, und sehr bald kommt noch ein dritter hinzu.

Dieses Unterfangen verbrennt täglich mehrere Millionen US-Dollar. Das volle Ausmaß werden wir mit den Finanzzahlen zu Gesicht bekommen. Aber solange Rivian nicht stabil mehrere Tausend Autos in der Woche produziert, ist an schwarze Zahlen nicht zu denken. Im Januar machten Gerüchte über eine Produktion von 200 Einheiten pro Woche die Runde. Es ist also noch ein langer, riskanter Weg.

Die Bewertung der Rivian-Aktie ist zu hoch

Im Verhältnis zu den großen Herausforderungen, die dem Unternehmen noch bevorstehen, ist mir die Rivian-Aktie derzeit viel zu hoch bewertet. Wer heute die Rivian-Aktie kauft, investiert in eine Menge Wachstumsfantasien. Diese haben einen hohen Preis – in Form einer Marktkapitalisierung von 45 Mrd. US-Dollar (Stand: 3. März 2022).

Bevor ich hier investiere, möchte ich sehen, dass das Hochfahren der Massenproduktion gelingt und ein glaubhafter Pfad in die Profitabilität besteht. 2022 wird in vielerlei Hinsicht ein entscheidendes Jahr für die Rivian-Aktie.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla.



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